Mal wieder zurück zum Sian:
Ich find' das Modell echt schwach! Nicht, weil es an dieser oder jener Stelle nicht hundert Prozent das Original trifft - und auch nicht wegen der Farbe.
Vielmehr bin ich von LEGO enttäuscht, dass auch im Jahr 2020 ein Modell eines Supersportwagens keinerlei Innovation mehr zeigt. Das war 1994 mit der Präsentation vom legendären 8880 noch anders. Und zuvor 1988 mit dem 8865 auch. Da gab es beim roten Testwagen erstmals Aufhängungsteile, um eine Einzelradaufhängung mit Lenkung zu realisieren. Und beim schwarzen Supercar gab es noch einen drauf mit der Einführung von einzeln aufgehängten, gelenkten und angetriebenen Rädern. Zudem noch neue Federbeine und kompakte Zylinder- und Kolbenbauteile.
Und wo stehen wir heute?
- Die Motoren sind immer noch gleich simpel aufgebaut wie anno 1994: eine Kurbelwelle, die nacheinander zwei Kolben hoch und dann zwei runter bewegt. Gefolgt von wieder zwei hoch und zwei runter. Noch immer keine Innovation in Richtung neuer Elemente, welche es erlauben würden, realistische Kurbelwellen zu bauen, um den verschiedenen Motorbauarten gerecht zu werden. Von Motorendetails wie Nockenwellen, Steuerketten, Keilriemen, Auspuffkrümmer, Luftansaugung, Nebenaggregaten ganz zu schweigen.
- Federbeine sind auch seit Jahren unverändert. Einzig mit der Federhärte wird etwas variiert. Auf ein Dämpferelement warte ich schon lange vergebens.
- Seit jeher führt LEGO Einzelradaufhängungen als simple Parallelogramme aus. Auch hier keine Schritte hin zu etwas realistischerem Design ersichtlich. Begriffe wie Radsturz oder Nachlaufwinkel scheinen Fremdworte zu sein. Oder unterschiedlich lange Querlenker. Oder eine Mehrlenkerachse. Oder McPherson-Federbeine.
Weitere Details, welche zu einem Automodell gehören, werden auch komplett ausgeblendet: Treibstofftank mit Einfüllstutzen, Kühler, Behälter für diverse Flüssigkeiten. Immerhin gibt es mittlerweile Nachbildungen von Bremsscheiben.
Ich finde es wirklich schade, dass hier zu einem exorbitanten Preis ein Modell feilgeboten wird, welches sich ganz klar an autoaffine Erwachsene richtet, welches unter dem Label "Technic" läuft, welches doch so grundlegende Merkmale eines echten Fahrzeugs einfach ignoriert. Da fehlt mir einfach die Umsetung des Slogans aus alten Zeiten:
"Technik wie in Wirklichkeit"
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gebaut wird (also einmal aufgebaut, dann in die Vitriene oder so aufgestellt) find ich das voll OK. Für MODer (wie sie hier zu finden sind) schränkt das schon eher ein....
auch wenn man nur der Beifahrer war.
(Oder notfalls mit 280 oder 250, je nach ICE-Variante.)