• Herzlich willkommen!

    Das Team von »Doctor Brick« heißt Euch herzlich willkommen und wünscht Euch viel Spaß hier!
    »Doctor Brick« ist eine anerkannte Community (RLOC) für erwachsene LEGO Enthusiasten, auch AFOLs (= Adult Fans Of LEGO) genannt.
    Wir können uns hier über alle Belange des LEGO Hobbys austauschen wie z.B. Set- und Teilefragen, Vorstellung und Rezensionen von Legobauten.
    Bitte beachtet die Nutzungsbedingungen und den Verhaltensleitfaden.

Aufreger des Tages!!!

Stud McBrick

Urgestein
Registriert
29 Apr. 2018
Beiträge
1.289
Das erste mal, als ich als Autofahrer ein Fahrrad mit Vollreflion sah war ich natürlich etwas erstaunt, was da angebewegt kommt.

Und wenn ich den Satz mal ergänzen darf:
Mittlerweile ist dieser vollreflektierende Radfahrer zum Alltagsbild geworden, und kaum jemand stellt sich bei einem derartigen Anblick noch auf eine echte Gefahrensituation ein.

Ich weiß wie es ist, wenn man am Straßenrand steht, und ein ankommendes Auto mit vollen Segeln auf Dich zukommt, und erst im letzten Moment in die Eisen steigt, weil er viel zu spät bemerkt, dass der vollreflektierende Radfahrer eigentlich ein Feuerwehrmann im Einsatz ist.
Das gab es vor 25 Jahren noch nicht
 

Tad64

Stammuser
Registriert
5 Juni 2018
Beiträge
358
Ort
Berlin
Allerdings gibt es (zumindest in Deutschland) keinerlei Vorschriften dazu, ob oder wann diese Warnweste auch tatsächlich getragen werden muss, entsprechend gibt es auch keine Regelungen darüber, wann sie NICHT getragen werden sollte.
Meine Berufsgenossenschaft hat da eine andere Meinung :) Ausgehend von den Vorschriften der BG hat mir mein Arbeitgeber eine Dienstanweisung auf den Weg gegeben, nach der genau geregelt ist, dass ich das gute Stück im Pannenfall vor Verlassen des Fahrzeugs anzulegen habe und mich anschließend hinter die Leitplanke zu begeben habe. Anderenfalls riskiere ich meinen Versicherungsschutz.
 

Stud McBrick

Urgestein
Registriert
29 Apr. 2018
Beiträge
1.289
Was die BG oder dein Arbeitgeber dir vorschreiben, steht auf einem anderen Blatt.
Von gesetzlicher Seite her ist die Warnweste allerdings nicht mehr als ein mitzuführendes Dekorationsobjekt.
Dabei sollte ja schon alleine der Umstand, dass man nur eine Warnweste mitzuführen hat, statt für jeden Insassen bzw. Sitzplatz im Fahrzeug, zu denken geben.
 

Brixe

Gräfin von Nottebohm
Registriert
11 Jan. 2018
Beiträge
723
Ich weiß wie es ist, wenn man am Straßenrand steht, und ein ankommendes Auto mit vollen Segeln auf Dich zukommt, und erst im letzten Moment in die Eisen steigt, weil er viel zu spät bemerkt, dass der vollreflektierende Radfahrer eigentlich ein Feuerwehrmann im Einsatz ist.
OK, anders herum heißt das, daß man bei Fahrradfahrern nicht so aufpassen und abbremsen muss, weil das ja kein Feuerwehrmann im Einsatz ist. :negative:


Ich selbst fahre täglich 2x 10 km mit dem Rad zur Arbeit. Aufgrund fehlender Radwege muss ich diese Strecke komplett auf der Bundesstraße zwischen Autos die mit 100km/h unterwegs sind fahren.
Obwohl mein Fahrrad alle vorgeschriebene Beleuchtung hat und ich immer auffällig gekeidet bin, werde ich tagsüber ständig von Autofahrern übersehen und mit Minimalabstand überholt.
Wenn die Tage kürzer werden, oder das Wetter trüb ist, fahre ich grundsätzlich mit Fahrradwarnweste, um überhaupt wahrgenommen zu werden.

Ich bezweifle, daß Autofahrer wegen einem Überangebot an Warnwesten abstumpfen und auch richtige Gefahrensituationen nicht mehr wahrnehmen.

Mittlerweile ist dieser vollreflektierende Radfahrer zum Alltagsbild geworden,
Was auch gerade dort, wo es keine Radwege gibt meiner Meinung nach völlig legitim ist.

LG, Marion,

die täglich an mehreren Ghostbikes vorbei fährt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Stud McBrick

Urgestein
Registriert
29 Apr. 2018
Beiträge
1.289
OK, anders herum heißt das, daß man bei Fahrradfahrern nicht so aufpassen und abbremsen muss, weil das ja kein Feuerwehrmann im Einsatz ist. :negative:

Nein, das heißt lediglich, dass ein Radfahrer als regulärer Verkehrsteilnehmer keine Gefahrensituation darstellt, vor der man warnen müsste.
Ein Radfahrer, der am Straßenrand in Fahrtrichtung fährt, stellt bei einer ausreichend breiten Straße mit überschaubarer Verkehrssituation auch keinen Grund zum Abbremsen dar, sofern man das Fahrrad mit gebührendem Sicherheitsabstand überholen kann.

An einer Unfallstelle kann man jedoch kaum hervorsagen, wie sich einzelne Protagonisten verhalten werden.
Personen können auf die Fahrbahn treten, womoglich unter Schock stehend, oder anderweitig abgelenkt.
An der Unfallstelle können Teile der Unfallfahrzeuge liegen, was beim Überfahren zu Folgeunfällen führen kann.
Von womöglich durch Ausfall der Elektrik komplett unbeleuchteten Fahrzeugwracks ganz zu schweigen.
Das ist ein komplett anderes Gefahrenszenario als "nur" ein einfacher Radfahrer.

Umso wichtiger, dass man solche wirklichen Gefahrensituationen frühestmöglich erkennt.
Vor 25 Jahren hatte jeder beim Anblick von Warnwesten sofort eine Gefahrenstelle im Sinn.
Heute interessiert sich niemand mehr dafür, da es ja doch nur wieder einer von vielen Radfahrern ist, an denen man ohne groß nachzudenken vorbeifahren kann.

Und ja, es existieren tatsächlich Aussagen von Autofahrern nachdem sie beinahe jemanden über den Haufen gefahren haben, die genau das widerspiegeln.
 

Enesco

Meister
Registriert
20 Aug. 2017
Beiträge
2.802
Ort
Rodenbach bei Hanau
Ich fahre wie Marion aka @Brixe auch täglich mehrere Kilometer mit dem Fahrrad.

Teilweise auch auf der Bundesstraße, weil es anders durch fehlende Fahrradwege in diesem Land schlicht nicht möglich ist. In jeder Situation (ob Fahrradweg oder nicht) versuche ich mich durch reflektierende Teile sowie am Fahrrad als auch an der Kleidung so sichtbar wie möglich zu machen.

Ghostbikes sehe ich regelmäßig, und möchte nicht, dass ein solches mir mal gewidmet wird. Warum soll es daher verboten sein, sich eine Warnweste zum Fahrrad fahren zuzulegen?

Ich möchte nie mit egal welchem Fahrrad von einem Auto, einem LKW oder einem Motorrad erfasst werden. Was spricht dagegen, einer dieser Kollisionen entgegen zu wirken?
 
Zuletzt bearbeitet:

Brixe

Gräfin von Nottebohm
Registriert
11 Jan. 2018
Beiträge
723
Ein Radfahrer, der am Straßenrand in Fahrtrichtung fährt, stellt bei einer ausreichend breiten Straße mit überschaubarer Verkehrssituation auch keinen Grund zum Abbremsen dar, sofern man das Fahrrad mit gebührendem Sicherheitsabstand überholen kann.
Sorry, aber wenn ein Autofahrer nicht zwischen einem stehenden Feuerwehrmann im Einsatz und einem sich nach vorn bewegenden Radfahrer unterscheiden kann, sollte er entweder etwas langsamer unterwegs sein, oder komplett aufs Autofahren verzichten.

Vor 25 Jahren hatte jeder beim Anblick von Warnwesten sofort eine Gefahrenstelle im Sinn.
Diese Westen sund nicht nur zum Aufzeigen von Gefahrenstellen. Sie sollen im Allgemeinen gefährdete Personen, die sich auf oder an der Straße befinden sichtbar machen. Seien es Feuerwehrleute, Bauarbeiter oder langsame Radfahrer, die, auch wenn sie etwas schneller als Fußgänger sind, genau so wenig geschützt sind wie diese und für Autofahrer genau so bemerkt werden sollten, wie Menschen, die sich aus befruflichen Gründen auf der Straße aufhalten.

Heute interessiert sich niemand mehr dafür, da es ja doch nur wieder einer von vielen Radfahrern ist, an denen man ohne groß nachzudenken vorbeifahren kann.
Und genau das passiert mir täglich bei ca. 70% der Autofahrer. Sie fahren einfach ohne groß nachzudenken vorbei. Oftmals so dicht, daß sie mich fast berühren.
Bei 100km/h ist das schon beängstigend und oftmals hilft mir dann nur noch ein Satz in den Straßengraben wie erst vorgestern geschehen (Anzeige läuft übrigens).

Trage ich in den dunklen Monaten meine Weste, werde ich viel eher gesehen und weniger dicht überholt.

Und ja, es existieren tatsächlich Aussagen von Autofahrern nachdem sie beinahe jemanden über den Haufen gefahren haben, die genau das widerspiegeln.
Diese Autofahrer sollten gleich ihren Führerschein abgeben und nie wieder zurück bekommen.
 

Enesco

Meister
Registriert
20 Aug. 2017
Beiträge
2.802
Ort
Rodenbach bei Hanau
Nein, das heißt lediglich, dass ein Radfahrer als regulärer Verkehrsteilnehmer keine Gefahrensituation darstellt, vor der man warnen müsste.
Ich habe eine Ape 50, die auf 25 km/h gedrosselt ist, auch da ist es mir lieber mithilfe eines 25 km/h Aufklebers den hinteren Verkehrsteilnehmern zu signalisieren, dass dies bei Nichtbeachtung zu einer erheblichen Gefahr werden kann.

Meinst du, dass ich als Fahrradfahrer erst eine Warnweste tragen darf, wenn ich durch einen Unfall bereits schwer verletzt bin? Mir ist es ehrlich gesagt lieber, mit allen Mitteln, die ich als Fahrradfahrer habe dafür zu sorgen, dass mich niemand erfasst und ich alle damit verbundenen Folgen vermeide.

Ein Radfahrer, der am Straßenrand in Fahrtrichtung fährt, stellt bei einer ausreichend breiten Straße mit überschaubarer Verkehrssituation auch keinen Grund zum Abbremsen dar, sofern man das Fahrrad mit gebührendem Sicherheitsabstand überholen kann.
Das stimmt nur teilweise,ich lege mein Leben aber nicht in fremde Hände.
Hast du dir mal überlegt, was es bedeutet, wenn man mit dröhnendem Motor einen Fahrradfahrer, der damit in diesem Moment nicht rechnet überholt?
Ich persönlich habe mich schon oft wegen solchen (sorry, Idioten) dermaßen erschreckt, dass ich fast den Lenker verissen hätte.
Auch dadurch entstehen Unfälle.
"nur" ein einfacher Radfahrer.
Ernsthaft? Das heißt also, dass du an einem bereits geschehenen Unfall vorsichtiger vorbei fährst, als an einem Fahrradfahrer? Anders gesagt liegt deine Konzentration eher beim Unfall, als dabei, den Unfall zu vermeiden?
Ich weiß nicht, aber ich kann das nachvollziehen.
Und ja, es existieren tatsächlich Aussagen von Autofahrern nachdem sie beinahe jemanden über den Haufen gefahren haben, die genau das widerspiegeln.
Diesen Autofahrern gehört der Führerschein entzogen.
Jetzt mal ehrlich: Sobald ich eine Warnweste (in egal welcher Form und egal von wem diese getragen wird) sehe heißt das erhöhte Konzentration und Vorsicht.
Umso wichtiger, dass man solche wirklichen Gefahrensituationen frühestmöglich erkennt.
Nicht "solche", sondern alle.
 
Zuletzt bearbeitet:

RR76

Urgestein
Registriert
8 Apr. 2019
Beiträge
1.151

ellermaniac

Nebenbahner
Registriert
24 Mai 2019
Beiträge
1.896
Ort
Osnabrück
Ich denke es ist bereits alles „pro Warnweste“ gesagt. Danke dafür.

Trotzdem möchte ich kurz meine Lieblingspassage auf dem Weg zur Arbeit beschreiben: 1km Gefällestrecke, unbeleuchtet, knapp anderthalb Autos breit, davon 500 m durch dichten Wald. Tempo 50, hält motorisierte Verkehrsteilnehmer aber nicht davon ab, mit 100 km/h und Fernlicht zu fahren.

Erst seitdem ich neben vollwertiger Beleuchtung auch mit Warnweste fahre, schaffen es die anderen Verkehrsteilnehmer mich morgens um halb sechs wahrzunehmen und vor allem ihr Fernlicht auszumachen. Total kacke, wenn man selber 50 fährt und bei Gegenverkehr nichts mehr sieht.

Gegen die 3% Volldeppen im Straßenverkehr hilft das leider auch nichts, aber mit Warnweste fühle ich mich inzwischen gesehen und halbwegs sicher.
 

Stud McBrick

Urgestein
Registriert
29 Apr. 2018
Beiträge
1.289
Und genau das passiert mir täglich bei ca. 70% der Autofahrer. Sie fahren einfach ohne groß nachzudenken vorbei. Oftmals so dicht, daß sie mich fast berühren.

Und das trotz angelegter Warnweste?
Denk mal drüber nach.
Die Warnwesten werden immer weniger als die Kennzeichnung eines relevanten Ereignisses wahrgenommen, da sie mittlerweile alltäglich sind.

Und wie schon mehrmals gesagt, ich kann es nur befürworten, dass schwächere Verkehrsteilnehmer frühestmöglich als solche wahrgenommen werden.
Aber des Einen Sicherheitsgewinn bedeutet in dem Fall eines Anderen Sicherheitsverlust.
Und leider können es sich gerade diese Anderen nicht aussuchen, ob sie sich Gefahr begeben.
Waren früher solche Warnsignale ein Indikator für eine von der Norm abweichenden Situation, gehen sie heute mehr und mehr unter, weil die Signale in der Regel nichts außergewöhnliches mehr markieren.


Und mal ganz im Ernst:
@Stud McBrick ich hoffe sehr, daß ich dir nie auf der Straße begegnen werde.

Die Aussage ist so mal mehr als daneben.
Ich versuche lediglich auf das zweischneidige Schwert mit der Nutzung einer als Warnsignal gedachten Einrichtung als herkömmliche Sichtbarkeitsmachung hinzuweisen, und du stellst mich hier als rücksichtslosen Fahrer dar, obwohl du nicht die geringste Ahnung davon hast, wo, mit welchem Stil, und ob überhaupt ich unterwegs bin.

Ich kann es nur nochmals sagen:
Eine Warnweste markiert ein wichtiges Ereignis.
Wenn aber 99 Warnwesten nichts darstellen, wovor zu warnen wäre, neigt man dazu, auch die einhundertste Warnweste als irrelevant anzusehen, selbst wenn diese tatsächlich vor etwas warnen soll.

Das ist wie wenn Nachbars Hund pausenlos bellt, da reagiert auch niemand mehr drauf, wenn er tatsächlich mal wegen Einbrechern bellt.
Oder die Geschichte von dem Jungen, der 'Wolf' rief.
Oder dass sich viele Motorradfahrer darüber beklagen, dass sie weniger gut wahrgenommen werden, seit alle Autos tagsüber Licht an haben.

Sobald ein Warnsignal übermäßig in Gebrauch ist, verliert es an Signalwirkung.
Das hat nichts mit mangelndem Respekt gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern zu tun, sondern ist schlichtweg nur eine Tatsache.


In diesem Sinne, ich bezweifle, dass wir uns tatsächlich jemals im Straßenverkehr begegnen werden, und wenn doch, würden wir es höchstwahrscheinlich ohnehin nicht bemerken, da wir uns nicht persönlich kennen, also: Scheiß drauf.
Aber weißt du was? Noch habe ich kein Problem damit, dass unsere Einsätze im fließenden Verkehr immer gefährlicher werden.
Auch wenn du mir vielleicht nie auf der Straße begegnen willst, ich würde sofort alles stehen und liegen lassen, um Dir zu helfen, falls du die Hilfe nötig hättest.
Und ich hoffe sehr, dass DAS nie passieren wird.
 

Brixe

Gräfin von Nottebohm
Registriert
11 Jan. 2018
Beiträge
723
Und das trotz angelegter Warnweste?
Denk mal drüber nach.
Trage ich in den dunklen Monaten meine Weste, werde ich viel eher gesehen und weniger dicht überholt.
Bitte genauer lesen.

Aber des Einen Sicherheitsgewinn bedeutet in dem Fall eines Anderen Sicherheitsverlust.
OK, einem Radfahrer steht es also nicht zu, sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen?
Es ist doch gleich, ob sich ein Arbeiter zum Mähen am Straßenrand befindet, oder ein Radfahrer (noch dichter an rasenden Autos) auf der Straße. Beide sind ungeschützt und haben nur Stoff zwischen ihrer Haut und dem Blech der Autos.

Und leider können es sich gerade diese Anderen nicht aussuchen, ob sie sich Gefahr begeben.
Hast Recht, ich suche es mir aus, mich mit dem Radfahren als Berufspendler (nicht zum Freizeitvergnügen) in Gefahr zu begeben.

Um meinen Enkeln noch eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen.


Im Übrigen ist Deutschland eines der Länder, die Warnwesten für Radfahrer noch nicht zur Pflicht gemacht hat.
 
Zuletzt bearbeitet:

Venom84

Mitglied
Registriert
30 Dez. 2020
Beiträge
192
Die Warnwesten werden immer weniger als die Kennzeichnung eines relevanten Ereignisses wahrgenommen, da sie mittlerweile alltäglich sind.
Die Warnwesten sind alltäglich wegen den Straßenklebern der letzten Degeneration :D

Die Warnweste hätten wir dann ja durch. Wie sieht es mit Warnkleidung aus? Habe ich auch im Winter fast immer an (Jacke), auch ohne Gefahrensituation. Ich möchte keine zwei Jacken haben, eine zum privat arbeiten und eine für den Abschleppdienst auf der Straße.
Wer sollte mich daran hindern?

Ich glaube es sollte grundsätzlich zwischen der (freien) Kleidungsauswahl und der immer egoistischeren, kranken Fahrweise von sehr vielen Verkehrsteilnehmen unterschieden werden. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
 

Stud McBrick

Urgestein
Registriert
29 Apr. 2018
Beiträge
1.289
OK, einem Radfahrer steht es also nicht zu, sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen?
Es ist doch gleich, ob sich ein Arbeiter zum Mähen am Straßenrand befindet, oder ein Radfahrer (noch dichter an rasenden Autos) auf der Straße. Beide sind ungeschützt und haben nur Stoff zwischen ihrer Haut und dem Blech der Autos.

Natürlich steht es das jedem zu, auch Radfahrern.
Der Unterschied ist, der Arbeiter mit der Sense am Straßenrand stellt eine ungewöhnliche Situation dar.
Er bewegt sich nicht im Straßenverkehr mit, und er oder seine Arbeitsbewegung kann sich unvermittelt und unvorhersehbar ändern, weswegen solche Situationen besondere Aufmerksamkeit erfordern.
Nicht selten wird deswegen bei Mäharbeiten auch temporär die gesamte Geschwindigkeit herabgesetzt, ein weiterer Indikator dafür, dass hier ein besonderes Gefahrenpotenzial herrscht.

Ich weiß nicht, wie das bei euch in Hessen aussieht, aber hier bei uns stellen Radfahrer keine außergewöhnliche Verkehrssituation dar.
Heißt jetzt nicht, dass man Radfahrer komplett missachten darf (scheinbar muss man das wohl noch dazu erwähnen), aber es handelt sich eben nicht um ein Ereignis, vor dem man noch explizit warnen müsste.
Die meisten Radfahrer bewegen ihr Fahrrad linear zur Fahrtrichtung, und vollziehen nur selten abrupte, nicht vorhersehbare Bewegungen (und wenn doch, hilft auch die beste Warnweste nichts mehr).
Das ist ein großer Unterschied.

Hast Recht, ich suche es mir aus, mich mit dem Radfahren als Berufspendler (nicht zum Freizeitvergnügen) in Gefahr zu begeben.

Du wirst lachen, aber im Grunde: Ja.
Es ist deine freie Entscheidung, mit dem Fahrrad zu fahren, oder stattdessen mit dem Auto oder den ÖPNV, oder per Anhalter, oder sonstwie.
Es ist deine Entscheidung, die gefährliche Straße zu nutzen, statt einen sichereren Weg, auch wenn dieser vielleicht einen großen Umweg bedeutet.

Es gäbe viele Möglichkeiten für Dich, das Radfahren auf einer gefährlichen Straße zu vermeiden (ob und wie sinnvoll diese für dich sind, steht auf einem anderen Blatt).
Aber, grundlegend kannst kannst du frei darüber entscheiden.

Das kann der Arbeiter am Straßenrand nicht.
Klar, er könnte sich einen Job suchen, wo er das nicht muss (was, nebenbei erwähnt, auch auf deine Situation anwendbar wäre), der springende Punkt ist aber, wenn er es nicht tut, muss es zwangsläufig jemand anderes machen, womit dieses Ereignis zu einem unvermeidbaren wird.
Und du kannst mir glauben, die Rettungshelfer an einer Unfallstelle wären mit Sicherheit auch lieber woanders.
Von denjenigen, die in den Unfall verwickelt wurden, ganz zu schweigen.


Und mal im Ernst, der Spruch mit der lebenswerten Zukunft deiner Elnkel ist nicht mehr als Augenwisscherei.
Der Planet lässt sich nicht von Hessen aus retten, solange es noch Länder gibt, in denen man in den Flüssen problemlos seine Fotos entwickeln kann, ist es global gesehen nur ein Mückenschiss, ob du deine 5 Kilometer Arbeitsweg jetzt mit dem Fahrrad oder mit einem V8-Diesel-Pickup zurück legst.
 

Brickursel

Stammuser
Registriert
29 Okt. 2015
Beiträge
595
Denke du wirst es nie unter einen Hut bekommen, es gibt immer vernünftige Autofahrer und Radfahrer die rücksicht nehmen und dann wird es immer die geben die nicht belehrbar sind oder immer meinen zu müssen sie sind die könige der strasse ( gilt für beide seiten)

Wenn wir uns alle mal an die eigene Nase fassen und überlegen es könne auch dein eigenens KInd oder ein eignes Familienmitglied sein dann geht es seltsamer weise auch, das mehr Rücksicht genommen wird.
 

Brixe

Gräfin von Nottebohm
Registriert
11 Jan. 2018
Beiträge
723
Du wirst lachen, aber im Grunde: Ja.
Es ist deine freie Entscheidung, mit dem Fahrrad zu fahren, oder stattdessen mit dem Auto oder den ÖPNV, oder per Anhalter, oder sonstwie.
Es ist deine Entscheidung, die gefährliche Straße zu nutzen, statt einen sichereren Weg, auch wenn dieser vielleicht einen großen Umweg bedeutet.
Dumm nur, daß es keine Alternative gibt. Mein Auto benutzt mein Sohn, weil er statt nur 10 km 35 km zur Uni hat. ÖPNV gibt es bei uns nicht und Radwege sowieso nicht.
Selbst große Umwege führen auch nur über Straßen, die nicht weniger befahren sind.
Der deutsche Straßenverkehr ist nunmal nicht für Radfahrer ausgelegt.

Wird wohl nix aus der Verkehrswende.

Es gäbe viele Möglichkeiten für Dich, das Radfahren auf einer gefährlichen Straße zu vermeiden (ob und wie sinnvoll diese für dich sind, steht auf einem anderen Blatt).
Nein, siehe oben.

Und mal im Ernst, der Spruch mit der lebenswerten Zukunft deiner Elnkel ist nicht mehr als Augenwisscherei.
Der Planet lässt sich nicht von Hessen aus retten, solange es noch Länder gibt, in denen man in den Flüssen problemlos seine Fotos entwickeln kann, ist es global gesehen nur ein Mückenschiss, ob du deine 5 Kilometer Arbeitsweg jetzt mit dem Fahrrad oder mit einem V8-Diesel-Pickup zurück legst.
Wenn keiner anfängt, wirds nix.
Würde jede Mutti aus unserem Ort ihre Bälger die 500-1000 Meter zur Schule laufen oder mit dem Fahrrad fahren lassen und sie nicht mit dem Q7 bis vors Hauptportal fahren, und wenn das jeder in jedem Dreckskaff so machen würde, wäre schon viel erreicht.
Man muss nur anfangen und sich auchmal an seine eigene Nase fassen.

Nichtsdestotrotz ist mir mein eigener Arsch näher als der Anderer und ich werde auch weiterhin zu meinem eigenen Schutz diese hässlichen, aber auch tauglichen Dinger tragen. Wird eh' nicht mehr lange dauern, bis sie zur Pflicht werden, oder Versicherungen sich weigern zu zahlen, wenn man nicht genug aufgefallen ist.
 
Oben