Huhu, etwas spät und ich weiß auch nicht wie ich jetzt auf den Thread gekommen bin. Hier gab es ja schon länger nichts mehr - habe trotzdem alles gelesen.
Abmahnungen sollten immer im Verhältnis stehen. Im Netz drehen die Anwälte da wirklich schnell mal durch. Im Lebensmittelbereich gibt es bei Verstößen erst mal warnende Instanzen (Kontrolleur). Wenn man nicht nachbessert, muss man auch da zahlen. Aber es ist menschlicher, weil die Kontrolleure vor Ort sind. Sprich es gibt ein vernünftiges Ermessen mit Abwägung der Zumutbarkeit, Bereitschaft und Entgegenkommen. Im Netz wird schnell die Keule raus geholt. Die "Daten" sind maschinell erfassbar. Man kann den Vorgang automatisieren. Hier kann man also schnell Geld verdienen. Ich denke jeder macht Fehler. Kleine Shops und Läden viel eher als Große. Man muss auch aus Fehlern lernen können, ohne das diese gleich Teuer werden für das kleine Geschäft. Nett wäre hier wirklich, wenn jeder Abmahnung erst mal ein kostenloser Hinweis voraus geschickt werden müsste, bevor man Mahnen darf. Wer dann nachbessert, muss auch keine weiteren Kosten erwarten. Schwarzen Schafen macht man das Leben damit natürlich leichter. So könnten diese einfach jedes Jahr einen neuen Shop beginnen, das Inventar transferieren und wären fein raus. Es kann aber Gesellschaftlich nicht sein, dass man sich immer am schlimmst möglichen Fall Orientieren muss, um die Rahmenbedingungen für ehrliche Menschen festzulegen, welche unabsichtlich einen Fehler machen.
Bei Dingen, welche nur durch die Verkaufsplattform behoben werden können, sehe ich eigentlich auch erst einmal diese in der Verantwortung. Für mich ist es völlig unverständlich, wieso man hier nicht die Plattform abmahnt, sondern den kleinen Händler.
Die nachträglichen Gebühren in einzelnen Shops sind mir auch schon Sauer aufgestoßen. Ich hasse es, wenn ich vor dem bestellen nicht sehen kann, was an Kosten auf mich zu kommt. Auch wenn es über die Terms geregelt ist, ist es mehr als unübersichtlich. Ich verstehe da einfach nicht, wieso bricklink da keinen Riegel vorschiebt. Jeder normale Shop im Netz, egal wie groß, egal auf welche Plattform bekommt da auf die Kette. Ich habe selbst vor 15 Jahren an der Verkaufsplattform OS-Commerce mitgeschrieben, selbst da war es möglich sämtliche Kosten vor dem Kauf transparent anzuzeigen (auch Versandkosten ins das Ausland, für egal welche Paketgröße, automatisch berechnet). Das man die Versandkosten vorher nicht kennt, liegt aber auch in der Verantwortung von bricklink. Man müsste alle technischen Daten kennen, damit man ausrechnen kann, wie schwer das Paket wird und welches Volumen es haben wird. Wenn die Angabe bei einzelnen Teilen fehlt, kann man das schwer abschätzen. Ich denke man könnte hier gut mit Pauschalen arbeiten. Auch wenn diese ggf. mal 1 EUR höher sind, als es dann tatsächlich kostet.
Eine Handling Fee oder Mindermengenzuschlag finde ich nicht gerechtfertigt. Das sollte im Teilepreis stecken. Es kann nicht sein, dass die Teile möglichst günstig sind (damit man oben in der Liste steht), dann aber über Gebühren wieder Geld rein zu holen. Für Rabatte kann man dann mit Superlots arbeiten. Wenn jemand wirklich viele Teile eines Typs abnimmt, dann kann das ja gerne wieder günstiger sein.
Technisch gesehen ist bricklink für mich keine perfekte Plattform. Vieles ist umständlich. Die Shop internen Suchen funktionieren nie richtig. Die Verkaufsabwicklung ist umständlich. Es gibt keine in Deutschland übliche Abwicklung per Lastschrift. Bewertungen sind intransparent. Man sieht nie, mit wem man handelt (Impressumspflicht). Kontaktaufnahme vor dem Kauf ist immer umständlich via E-Mail und nur wenn man an der richtigen Stelle klickt.
Ich glaube die abgemahnten Shops, welches Ernst meinen, werden wieder öffnen, sobald die Fallstricke beseitigt sind. Es steckt ja auch Geld in der Sache.
