...ich habe jetzt eine Weile mitgelesen und muss sagen, daß ich die Aufregung nicht so ganz nachvollziehen kann.
Sicher ist es bedenklich, wenn sich abzeichnend wirtschaftlich Monopole oder Dominanzen bilden mit allen negativen Folgeerscheinungen - dies bereitet mir auch Sorgen.
Aber: historisch betrachtet nicht neu; einheimische bzw. europäische oder us-amerikanische Firmen sind und waren in der Hinsicht nicht besser - es zählt nur eines: die Gier nach Profit.
Außerdem: zu einer solchen Transaktion gehören immer zwei, einer der kauft und einer der verkauft - also die "Schuld" an der Situation nicht nur auf beispielsweise "die Chinesen" schieben; die chinesischen Vertreter haben wohl kaum die Vertreter "deutscher" Firmen mit vorgehaltener Pistole gezwungen, ihre Läden zu verkaufen.
Überhaupt nervt mich persönlich dieses "uns" und "wir" bezüglich "deutscher" Firmen (wovon die wenigsten jemals in der Realität so "deutsch" gewesen sind, wie manche Leute heute immer noch zu glauben scheinen).
Mit einheimischen Unternehmen verbindet mich ebenso wenig wie mit irgendeinem anderen Unternehmen sonstwo auf der Welt; abgesehen davon kann doch niemand so naiv sein, daß unterm Strich sich ein "deutscher" Kapitalist sich mehr für einen einheimischen Arbeiter interessieren würde als ein ausländischer, welcher einheimische Arbeiter beschäftigt.
"Nationale Interessen" (sowieso ein Pseudo-Begriff zu einem unsinnigen Konstrukt) sind (und waren es nie) für Kapitalisten nicht von Belang, nur die ständige Steigerung des Profits...; daher auch kein Wunder, daß einheimische Unternehmer ihre Firmen auch ohne schlechtes Gewissen an asiatische oder arabische Unterdrückerstaaten verhökern.
Tja, etwa 200 Jahre haben europäische und us-amerikanische Firmen bzw. Produkte die Welt dominiert, dies scheint sich jetzt zu ändern - was aber uns Menschen der europäischen und amerikanischen Demokratien nicht davon abhalten sollte, für bestehende Rechte und Freiheiten einzustehen.
Übrigens auch ein Kontext, welcher auch den beschränktesten Patr-idioten in Europa eigentlich klarmachen müsste, wie wichtig es wäre, diese unseligen Nationalismen endlich zu überwinden und eine Einigung Europas herbeizuführen, als Europäer zu denken.
Meine 2 Cent.