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Trauerarbeit mit LEGO / Bsp. Wien

Brickursel

Stammuser
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Hi,
kenne ich bereits, die sets haben eine gewisen scharm :),
allerdings die preise find ich persönlich zu teuer. Gruss stefan
 
G

Gelöschte Mitglieder 2864

Guest
...wenn es hier um die Sets aus Wien geht, ist es ein alter Hut, hatten wir hier auch schonmal in einem Thread mit Link.
Find die Sets jedenfalls cool und in keiner Weise makaber.
 

Stud McBrick

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Wenn ich ehrlich sein soll, sehe ich das eher mit gemischten Gefühlen.

Einerseits finde ich es gut, wenn man in solch einer Trauerphase auf Kinder eingeht, das wir leider viel zu oft vernachlässigt.

Andererseits glaube ich aber nicht, dass der Weg über ein Spielzeug der richtige ist.
In meiner Kindheit war Lego, oder neues Spielzeug an sich, eigentlich immer eine Art Belohnung für etwas, sei es nun für gute Noten, oder weil man beim Zahnarzt tapfer war (rückblickend betrachtet gab es zwischen Geburtstag und Weihnachten nicht sehr viel Lego), hätte ich dann noch, als mein Großvater starb, neues Lego bekommen ich weiß nicht, ob das nicht ein falsches Bild erzeugt hätte.

Ich glaube auch nicht, dass man unbedingt ein Krematorium nachbauen muss, um einem Kind zu erklären, dass jemanden nach seinem Tod eingeäschert wird.
Das ist meinem Meinung nach zu viel Input für ein Kind.

Hier wäre es wichtiger, sich in einem vernünftigen Gespräch mit dem Kind zusammenzusetzen, und sich auf die relevanten Dinge zu konzentrieren.

Ich würde meinen Kindern sowas jedenfalls nicht kaufen.
 

Maari

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Mir als Erwachsener gefallen die Sets. Für mich, vielleicht um sie in eine Lego-Stadt zu stellen.

Auch wenn gut gemeint, würde ich sie keinem Kind, im Trauerfall schenken.
Viel wichtiger als passendes Spielzeug ist, dass man mit dem Kind redet, auf Fragen eingeht.
Wenn man selbst trauert nicht ganz leicht. Aber selbst das kann man gut erklären.
Sinnvoll können Bücher sein, da gibt es recht gute, die kindgerecht alles erklären.

Ich habe als Kind viel erlebtes nachgespielt, aber dafür war kein neues Spielzeug nötig. Nicht mal speziell ausgearbeitetes.
Eine Puppe spielte den Verstorbenen, die anderen weinten und umarmten sich.
Im Spiel war die gestorbene Puppe für eine Weile weg, dann aber für ein anderes Spiel wieder da.

Ähnliches habe ich auch bei Kindern beobachten dürfen.

Wenn Kinderpsychologen oder Therapeuten diese Sets da haben kann das sinnvoll sein. Aber auch nicht zwingend nötig.
 
G

Gelöschte Mitglieder 2864

Guest
Das ist meinem Meinung nach zu viel Input für ein Kind.
Dahingehend bin ich komplett gegenteiliger Meinung - Kinder werden heutzutage generell viel zu sehr beschützt und in Watte gepackt, gerade auch was das Thema Tod und Sterben angeht - ein natürlicher Vorgang, der zum Leben gehört.
Daher finde ich den Ansatz spielerischer Umgang mit dem Tod richtig und gut und würde Kindern solche Sets schenken.
 

Stud McBrick

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Kinder werden heutzutage generell viel zu sehr beschützt und in Watte gepackt, gerade auch was das Thema Tod und Sterben angeht - ein natürlicher Vorgang, der zum Leben gehört.

Nicht, dass ich dem widersprechen würde, aber würde es da nicht ausreichen, dem Kind den Vorgang zu beschreiben?
Welchen Nutzen soll ein Kind davon haben, wenn z.B. das Krematorium im Detail nachgebildet wird?
Die reine Information dass der Verstorbene verbrannt wird, sollte auch ohne die bildliche Darstellung, wie es geschieht, ausreichen.

Ebenso auch der Leichenwagen, die Information, dass der Sarg mit Opa drin damit transportiert wird, reicht aus.
Man muss dazu nicht den kompletten Vorgang vom Hospiz bis zum Streit ums Testament nachspielen, damit ein Kind begreift, was passiert.
 

Rueffi

Meister
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Ich finde die Sets gut würde sie aber nicht bei einem Trauerfall schenken sondern schon davor. Das alles im Detail gezeigt wird finde ich sehr gut, Kinder haben eine blühende Fantasie, wenn sie das set kennen haben sie das im Kopf, wenn Opa gestorben ist.
 

Matze2903

MoRaStafari
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Kinder können nicht unbedingt alles mit reden verarbeiten. Da denken wir Erwachsene zu rational, zu sachlich.
Da wird schon mal gebaut gespielt und manchmal auch komische Sachen gemacht, aus Erwachsenensicht. Ob es dafür Sets braucht ist die Frage. Das kann man durchaus auch mit "gewöhnlichem " LEGO bauen.
Auch ich bin kind meiner Eltern. Mal sehen was ich mache, wenn es soweit ist. Ich weiß nur eins, ich werde die Sets nicht kaufen, weil ich sie überteuert finde Die Sets, nicht die Idee. Für Psychologen oder andere, die mit trauerbewältigung arbeiten, kann es gut sein aber sonst ....eher nicht so.

@Rueffi Das Set irgendwann vorher schenken ist durchaus eine gute Idee, nur müssen sie dann auch bei den kindern richtig eingeführt , erklärt werden. Sonst machts keinen Sinn.

@Stud McBrick Von welchen Kindern reden wir? Kinder bis 8 oder 10 brauchen durchaus mehr als nur Reden, auch ältere Kinder und Jugendliche nehmen hilfsmittel zum verarbeiten von Problemen, wo ich den Tod dazuzähle. .

@Maari Nur Reden kann auch eine Überforderung sein. Reden ist ein wichtiger Teil aber nicht immer alles. Da sein ist auch wichtig. Und manchmal ist auch Schweigen gut, spielen oder bauen. Aber das wichtigste ist: Jedes kind ist anders und es gibt kein Patentrezept für alle. im zweiten Teil sagst du es, mit Vorhandenem können Kinder sehr gut Probleme bewältigen. Wie oben gesagt, es sieht manchmal für den Erwachsenen komisch aus,
 
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Stud McBrick

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@Stud McBrick Von welchen Kindern reden wir? Kinder bis 8 oder 10 brauchen durchaus mehr als nur Reden, auch ältere Kinder und Jugendliche nehmen hilfsmittel zum verarbeiten von Problemen, wo ich den Tod dazuzähle. .

Der Tod, ja.
Aber für das ganze Drumherum braucht man das nicht.

Kinder sind ja wohl nicht begriffsstutzig, jedes Kind weiß doch wohl, was es bedeutet, etwas zu verbrennen, und was danach übrig bleibt.
Wenn ich einem Kind erklären will, wieso die verstorbene Oma statt in einer mannsgroßen Holzkiste in einem blumenvasenähnlichen Behälter zu Grabe getragen wird, dann erzähle ich dem Kind, dass die Leiche verbrannt wird, und dass sich in der Urne nur noch die Asche befindet.
Den Verbrennungsvorgang muss man doch wohl nicht noch nachspielen, damit das Kind das begreift.
Und wenn das Kind noch zu jung ist um zu begreifen, was "etwas verbrennen" bedeutet, dann ist es mit aller Wahrscheinlichkeit nach auch zu jung, überhaupt zu begreifen, dass jemand gestorben ist.
Dann hilft auch das beste Lego-Set nichts mehr.

Genauso auch der Leichenwagen. Das ist ein Transportmittel, mehr nicht.
Sag dem Kind, dass der Sarg damit zum Friedhof gefahren wird.
Klappe auf, Sarg rein, Klappe zu. Klingt jetzt vielleicht pietätlos, aber mehr steckt da nicht dahinter.
Wozu willst du da mit Minifiguren nachstellen, wie der Sarg ins Fahrzeug geschoben wird?

Das ist es doch, was ich mit "zu viel Input" meinte, da werden Szenen nachgestellt, die weder für den Vorgang an sich, noch für die Verarbeitung der Trauer von Relevanz sind.

Das ist vielleicht ein gutes Mittel für einen Bestattungsunternehmer, um seinen Kunden zu erklären, wofür er bezahlt wird, aber ich weiß nicht, wie sowas einem Kind helfen soll.
 

Maari

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@Matze2903
Ich habe wohl zu kurz geschrieben. Ganz klar, gerade im Trauerfall ist es wichtig, dass ein Kind damit nicht allein gelassen wird.
Kinder trauern nicht wie Erwachsene. Kinder können gerade fröhlich spielen und plötzlich weinen, weil der Opa (oder jemand anderer) nicht mehr da ist.
Oder auch andersherum. Und genau da braucht das Kind jemanden der da ist. Der auf das Kind und seine aktuellen Bedürfnisse eingeht.

Ganz falsch wäre es einem trauernden Kind diese Sets zu schenken und damit dann allein lassen.

Jedes Kind spielt Szenen aus seinem Alltag nach. Und manches Spiel ist für Erwachsene kaum zu verstehen. Aber Erwachsene müssen dies auch nicht verstehen. Verstehen müssen sie nur, dass Spielen für die Entwicklung wichtig ist. Ohne Spiel findet kaum lernen statt.
 

Stud McBrick

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Jedes Kind spielt Szenen aus seinem Alltag nach. Und manches Spiel ist für Erwachsene kaum zu verstehen.

Ja, aber mal im Ernst, wenn ein Kind Beerdigungen nachspielt, ist das für mich ein Anzeichen dafür, dass da was nicht im Reinen ist.
Dass es bei der richtigen Beerdigung aus irgend einem Grund nicht Abschied nehmen konnte von dem Verstorbenen.
Und dann wäre es besser, das Kind an die schönen Dinge zu erinnern, die es mit dem Verstorbenen erlebt hat.

Wenn ich eines Tages mal das Zeitliche segne, würde ich mir wünschen, dass man sich daran erinnert, wie ich gelebt habe, und nicht daran, wie ich gestorben bin.
 
G

Gelöschte Mitglieder 2864

Guest
Ja, aber mal im Ernst, wenn ein Kind Beerdigungen nachspielt, ist das für mich ein Anzeichen dafür, dass da was nicht im Reinen ist.

Im Gegenteil, in meinen Augen wäre das ein Zeichen für einen natürlichen Umgang mit dem Thema.
Für mich ist es daher genauso natürlich, wenn Kinder Beerdigung spielen wie wenn sie Baustelle spielen.
Abgesehen davon und grundsätzlich sind Kinder geistig-emotional viel robuster, als manch Erwachsener denkt und gehen viel unbedarfter auch mit unschönen Dingen um - vor allem, wenn die Kinder noch nicht durch kulturelle Konditionierungen (oft in Form von Voruteilen) versaut sind.
 
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