[WIP] Ortskern Renningen

[DerAlteMannUndDerStein]

Liebe Freude des Maßstabs,

auf dem Foto seht ihr die Hauptstraße in Renningen in Baden-Württemberg. Die Straße war vor wenigen Jahren noch breiter und hatte keine Parkplatze. Sie nannte sich damals Bundesstraße B295. Kaum zu glauben.
Hinter dem 30er-Schild seht Ihr das Haus, in dem meine Großeltern im ersten Stock gelebt haben. Als sie in den 1930er-Jahren geheiratet haben, taten sie dies im Standesamt des Rathauses in Bildmitte.
Im Landesarchiv Baden-Württemberg gibt es seit einiger Zeit eine super detaillierte Sammlung von Luftbildern aus den 1960er-Jahren. Legotechnisch umkreise ich das Projekt Renningen schon seit Jahren, habe aber noch nichts unternommen.
Jetzt habe ich gestern eine kleine Fototour gemacht und mein Entschluss steht fest: Der Ortskern von Renningen wird nachgebaut. Als Einstieg möchte ich dabei etwas mit Fachwerk üben. Dazu gleich mehr...

Für alle möglichen Arten von Fachwerk möchte ich mir gerne eine kleine Stud.io-Bibliothek aufbauen. Dabei stelle ich mir Fachwerk-Teile vor, mit denen ich dann ganze Fachwerke zusammenstellen kann. Aber ich scheitere (das tue ich ja mitunter) schon bei der Fachwerkurzelle. Bautechnisch geht's ganz einfach. Aber in Stud.io kriege ich es nicht hin:
Mit echten Legosteinen kann ich die beiden weißen Teile rechts ganz leicht in das "Gehäuse" links einsetzen. Die blaue Rückwand verhindert, dass die Teile nach hinten rausfallen. Und die weißen 1x2-Platten verhindern, dass die Teile nach vorne herausfallen. Aber wie kriege ich die zwei weißen Teile in Stud.io an die richtige Stelle ohne eine Hilfskonstruktion bauen zu müssen.

Wenn ich mal groß bin, werde ich Stud.io mal von Grund auf erlernen.

Viele Grüße
Martin

 

[gatewalker]

Automatisch nicht aber manuel über die Eingabe von nummerischen werten beim Verschieben und Drehen.

 

[DerAlteMannUndDerStein]

Danke Georg,

über welches Menü geht das? Ich vermute, dass ich von Stud.io erst 10% der Features benutzt habe. Und vermutlich mache ich deswegen auch vieles komplizierter als es notwendig wäre.

Viele Grüße
Martin

 

[DerAlteMannUndDerStein]

Liebe Freunde des stud.io-Bändigens,

ich habe einiges in der Hilfe erfahren und mich dann gewundert, warum es doch nicht funktioniert. Nach einigen Umwegen habe ich folgendes gemacht:

bei Edit/Preferences/Shortcuts/BrickControl/MoveLeft A eintragen
bei ...MoveRight D eintragen
bei ...MoveForward W eintragen
bei ...MoveBackward S eintragen

Da stand bei mir überall nichts drin. Danach konnte ich die Teile LDU-fein mit den Tasten A,D,W,S bewegen, nachdem ich das Grid auf "fine grid" eingestellt hatte.

Ein ...MoveUp und ...MoveDown habe ich ziemlich vermisst. Um Teile nach oben zu hieven, habe ich das Modell immer erst um 90 Grad gekippt, dann mit ADWS gearbeitet und danach wieder zurückgekippt. Geht sicherlich auch eleganter. Aber ich weiß eben nicht wie.

Das Rotieren geht irgendwie einfacher. Da gab es bereits den Shortcut R. Danach war es für mich selbsterklärend.

Als "Ergebnis" hatte ich dann in Stud.io dieses:

Die beiden schrägen Teile in tan durchdringen in Studio die 1x4-Deckplatte in tan ganz minimal. In der Praxis passt alles ausgezeichnet zusammen. Da sind keine Verbindungen irgendwie wackelig. Vermutlich spielen hier die Toleranzen der Steine eine entscheidende Rolle.

Zusammengefasst: ADWS, kippen bei Bedarf, R und viel, viel Zeit

Ob ich mir jetzt wirklich eine Fachwerk-Bibliothek aufbauen soll, weiß ich nicht so recht. Vielleicht ist hier der bessere Weg direkt am Bautisch zu arbeiten und den Rechner erst gar nicht hochzufahren.

Viele Grüße
Martin

 

[Blechtaler]

ich habe mir die Linearbewegungen auf die Pfeiltasten gelegt und die Drehungen auf WASD, mit Shift+WASD gehen dann 45°-Schritte...
Umschalten zwischen den Stufen ist Strg+Shift+QWER.
Dann kann die linke Hand auf der Tastatur bleiben und die rechte auf der Maus.

 

[Lok24]

Hallo, die realen Steine sind vermutlich kleiner als die im Stud.io. Das mag es erklären.

 

[Matze2903]

Warum das? Dann würde Studio irgenwie keinen Sinn machen...

 

[DerAlteMannUndDerStein]

Liebe Freunde des Maßstabs,

Der Abstand zwischen zwei Noppen ist bei Lego exakt 8 mm.
Stud.io bildet diesen Abstand exakt nach.
Eine 1 x 2 - Platte ist in Stud.io exakt 16 mm lang und 8 mm breit.
Eine 1 x 2 - Platte ist bei Lego ganz geringfügig kürzer und schmaler.
Da es beim Fertigen von Teilen immer Toleranzen gibt und seien sie noch so klein, weicht Lego bewusst auf die sichere Seite aus. Nichts wäre schlimmer, als wenn die Teile größer wären.

So ... genug der Klugscheißerei

Viele Grüße
Martin

 

[5zu6]

Und bei Lego haben die Steine und Platte seitlich jeweils 0,1mm Toleranz. Der 1x1 Stein misst also 7,7 x 7,8 x 9.6. Und ein 2x4-Stein 15,8 x 31,8 x 9,6.

 

[DerAlteMannUndDerStein]

Schön, dass wir so ein tolerantes Hobby haben.

 

[Lok24]

Warum das? Dann würde Studio irgenwie keinen Sinn machen...

Doch, wenn Du da 10 Steinen aneinanderbaust müssen die 8 cm breit sein.
In der Realität muss jeder Stein aber kleiner sein, sonst könnte man sie nicht aneienanderbauen.
Diese "Luft" siehst du, wenn Du lauter 1x2 zu einer Mauer türmst: Du kannst sie biegen....

 

[Matze2903]

Dann frage ich mich warum das bei Studio genau 8cm sein müssen?

 

[DerAlteMannUndDerStein]

Weil der Abstand von Stud-Mitte zu Stud-Mitte exakt 8 cm beträgt (ohne absichtliche Toleranz). Und der Mittenabstand ist "verantwortlich" für die Legogeometrie in echt und in Stud.io.

 

[Lok24]

Weil der Abstand von Stud-Mitte zu Stud-Mitte exakt 8 cm beträgt (ohne absichtliche Toleranz). Und der Mittenabstand ist "verantwortlich" für die Legogeometrie in echt und in Stud.io.

Oder auch genau andersrum...

 

[JuRoKi]

Hallo Martin!
Mal wieder ein super Projekt von dir.
Geht das dann weiter bis zu dir nach Hause?

 

[DerAlteMannUndDerStein]

Geht das dann weiter bis zu dir nach Hause?

Hallo Heiko,

beim aktuellen Maßstab, wäre ein Umzug in die Nähe des Rathauses vermutlich billiger als mein Häuschen auch noch maßstäblich aufs Modell zu bringen. Renningen ist zwar nicht groß, aber eben auch nicht klein.

Hier das Rathaus von hinten. Da haben sich die Schwaben die teure Freilegung des Fachwerks gespart.
Das Rathaus hat eine der wenigen funktionierenden Sirenen in Deutschland. Die Seite nach rechts werde ich im Erdgeschoss nochmals überarbeiten. Zwischen die grünen Fensterläden möchte ich einen Streifen von 3,2 mm in weiß haben. Das müsste ich eigentlich hinbekommen. Der Sockelabschnitt in tan ist auch im Original so hässlich. Morgen früh gehe ich zum Rathaus (etwa 2 km) und mache Detailfotos. Wer das Ganze Schritt für Schritt verfolgen möchte. Das mache ich derzeit auf meinem Instagram-Account. Mal sehen, wann der erste Renninger mitbekommt, dass hier was entsteht.

Viele Grüße aus Renningen
Martin

 

[DerAlteMannUndDerStein]

Liebe Freunde des Maßstabs,

hier zum Tageslegoabschluss noch ein Fälschung - Original - Bild. Wie ihr seht, ist der Maßstab für den gesamten Ortskern zu groß und für die Darstellung des "richtigen" Fachwerks zu klein. Vermutlich "muss" ich das Projekt splitten. Ortskern mit etwas kleinerem Maßstab. Fachwerk mit etwas größerem Maßstab. Vorerst bleibe ich mal auf der jetzigen Spur.

Viele Grüße aus Renningen
Martin

 

[DerAlteMannUndDerStein]

Liebe Freunde des Maßstabs,

mittlerweile habe ich auch das zweite Gebäude grob fertig. Hier war früher das Schulhaus von Renningen. Später dann das Notariat und das Stadtarchiv in dieses Gebäude. Die beiden Häuser haben einen Winkel von 5,5 Grad zueinander. Das Hauptgebäude ist später rechtwinklig auf der Grundplatte. Das Nebengebäude verwendet meine Rothenburgtechnik, bei der die Fliesen unter den schrägen Häuser verschwinden.
Irgendwie macht es Spaß mal ein Gebäude in der Mache zu haben, bei dem ich einfach kurz hingehen und Details fotografieren kann.

Viele Grüße
Martin

 

[RothausNoppe]

Ich wiederhole mich mal kurz: Du Parallel-Moccer

(Den Maßstab +/- 2 Steine je Stockwerk mag ich übrigens selber am liebsten guckst Du hier.)

LG
Nicole

 

[DerAlteMannUndDerStein]

Maßstab +/- 2 Steine je Stockwerk

Hallo Nicole,

ja, das ermöglicht eine zügiges Bauen und man kriegt dann einige Gebäude aus seine Platte. Beim Renningen-Projekt bin ich ja für meine Verhältnisse für einen ziemlich riesigen Maßstab unterwegs. Heute früh habe ich die Dachdeckerarbeiten vorläufig fertiggestellt. Die entstandenen Lücken (ich habe ja eine 5,5-Grad-Winkel zwischen den Häusern habe ich beim Rendern mal etwas aus der Kamera rausgedreht. Mir war gerade nicht nach absoluter Ehrlichkeit ;-)

Ein bestimmendes Element bei Fotos dieser zwei Häuser ist immer die dahinter stehende Kirche. Die kommt jetzt als nächstes. Hier ein Foto vom letzten Samstag, damit du siehst, in welche Richtung ich gerade plane.
Das Dach zwischen den beiden Häusern muss ich nochmals komplett erneuern, da die Dachneigung hier deutlich geringer ist und demzufolge das Dach lang nicht so weit nach oben kommt wie in meinem Modell.

Viele Grüße
Martin