Ja das stimmt . Im Forum hat aber jemand mal berichtet das ein 6x6 damit schon mit sich selbst probleme hat , oder war es wegen den Planetengetriebe ?
Außerdem weiß ich nicht wie sich das ganze ohne Mitteldiff verhält .
Das Mitteldifferential hat nura_technic in den Kommentaren zu seinem Modell empfohlen:
General<span...
rebrickable.com
Eigentlich ist das ein 6 x 6, er hat dann aber in der Anleitung das Differential und die Welle an der Vorderachse einfach weggelassen, da ansonsten die Spielbarkeit merklich leidet. Jedes Differential kann ja nur Drehzahlunterschiede zwischen den beiden Seiten ausgleichen, in Kurven kommt es aber auch zu unterschiedlichen Drehzahlen zwischen Vorder- und Hinterachse. Als Beispiel im Anhang ein Sprinter mit langem Radstand:
VL: 38,34 m (hellblau)
VR: 35,65 m (hellblau)
HL: 37,01 m (dunkelblau)
HR: 34,02 m (dunkelblau)
Nehmen wir der Einfachheit halber mal an die Räder hätten einen Umfang von einem Meter, dann wären es also etwa 34 bis 38 Umdrehungen. Zwischen vorne und hinten ist die Differenz dann großzügig gerundet max. 2 Umdrehungen, ohne Mitteldifferential machen die Vorderräder dann einfach eine Umdrehung weniger und die Hinterräder eine Umdrehung mehr. An der Achse wird das dann so ausgeglichen, dass das kurvenäußere Vorder- oder Hinterrad eine halbe Umdrehung mehr macht als das jeweils kurveninnere Rad, und diese dazu mehrfach kurz durchdrehen oder stillstehen, wodurch das Fahrzeug während der gesamten Kurvenfahrt leicht driftet.
Ich habe das auch selber ausprobiert, da es ja kein großer Act ist die zwei Teile einzubauen, habe allerdings nur ein paar Prozent Leistungsverlust durch den erhöhten Widerstand feststellen können, allerdings auch mit der Eisenbahnfernbedienung und auf Laminat, d.h. ohne Vollgas bei vollem Lenkeinschlag und mit relativ wenig Grip. Bei Teppichboden und mit schwerer Last könnte das Fahrzeug auch einfach stehenbleiben, im schlimmsten Fall werden auf Dauer die Zahnräder gefressen oder es löst sich irgendwo eine Verbindung, was dann für mächtig Frust sorgt, wenn man das Modell zur Fehlerbeseitigung aufwändig zerlegen muss.
Ebenfalls nicht getestet habe ich das Fahren im Gelände, da hat man in der Realität ja bei einem 4 x 4 bis zu drei Differentialsperren und für jede weitere Achse jeweils noch eine mehr. Der Grund ist ganz einfach der, dass auch bei Geradeausfahrt unterschiedliche Drehzahlen und Gripverhältnisse an Vorder- und Hinterachse auftreten können, z.B. am Hang oder in einer am besten noch mit Schlamm gefüllten Mulde. Sperrt man dann zusätzlich zu den Achsen das Zentraldifferential bzw. Verteilergetriebe drehen alle Räder jedoch gleich schnell und man erreicht zwangsläufig genau den gegenteiligen Effekt, nämlich zu schnell und damit durchdrehende Räder an einer Achse, wodurch man sich erst recht eingraben und festfahren kann. Sperrt man dagegen nur die Vorder- und/oder Hinterachse(n), verbessert man auch nur dort die Traktion, und die Drehzahl regelt man über das Gaspedal so, dass möglichst kein Schlupf entsteht. Ein moderner Allradler wie der G63 AMG 6x6 hat dann sogar fünf manuelle Differentialsperren, nämlich eine zusätzlich zwischen erster und zweiter Hinterachse, das funktioniert dann allerdings mit elektronischer Unterstützung. Der Fahrer hat also nur drei Knöpfe im Cockpit und sperrt mit einem davon die zentrale und hintere Längssperre, mit einem die beiden Quersperren in den Hinterachsen und mit einem die Vorderachse.
Die zusätzliche Sperre hat dann den gleichen Effekt wie die zentrale Sperre bei einem 4 x 4. Ohne Sperre ist das Drehmoment bei allen Rädern gleich, also bekanntermaßen auch Null, wenn ein Rad in der Luft hängt. Dieses dreht sich dann schneller und die anderen Räder dafür gar nicht. Mit Zentralsperre fließt an Vorder- und Hinterachse das gleiche Drehmoment, wenn also z.B. das linke Vorderrad durchdreht, dann steht nur das rechte Vorderrad still, bei den Hinterrädern kommen aber jeweils 25 % an (bei einem 8x 8 eben 12,5 %).
Das gleiche passiert bei einem Lego-Modell mit starrer Verbindung zwischen den Achsen, was ja nichts anderes ist, als ein zu 100 % gesperrtes Differential. Man verbessert damit also auch nicht die Geländegängigkeit, sondern nur die Kurvenfahrt, und zwar wenn man die Sperre löst. Man spart sich außerdem die ganzen Achsdifferentiale und hat trotzdem eine sehr gute Geländegängigkeit, zumindest so lange bis auch ein Hinterrad durchdreht. Fährt man aber ohne oder mit gesperrtem Differential in die Kurve und alle Räder bekommen das gleiche Drehmoment, dann landet die überschüssige Kraft eben an der schwächsten Stelle. Das sollte man jedenfalls nicht unterschätzen, wenn man sich mal überlegt, wieviel Kraft es benötigt, um ein mit Anhänger und Fracht vielleicht 10 kg schweres Modell zu beschleunigen (bei 1 m/s² wären es genau 10 kN), und was andererseits diese Kraft z.B. mit den kleine, beigen Plastikzahnrädchen anstellen könnte. Das Problem vergrößert sich außerdem natürlich, je größer das Modell ist und je schneller man damit fährt.