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Am Stein der Zeit: Original und „Fälschung“ des Ferrari 308GTS

Stud McBrick

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In Nahezu JEDER Branche gibt es zu sogenannten Markenprodukten günstige/billige Alternativen.
Egal ob bei KFZ, Lebensmitteln, Unterhaltungselektronik, Modellautos, Möbel, Haushaltswaren oder sogar Dienstleistungen.

Um mal das Beispiel mit der Unterhaltungselektronik aufzugreifen:
Ich kann mir einen DVD-Player von Sony oder von Panasonic kaufen.
Wenn ich beide aufschraube, werde ich in beiden unterschiedliche Einzelteile und Platinen finden, die jeder der Hersteller selbst entwickelt hat.
Das ist freie Marktwirtschaft

Wenn ich jedoch hingehe, den Sony-Player aufschraube, alle darin befindlichen Einzelteile und Platinen 1:1 nachbaue, und lediglich ein eigenes Gehäuse drumherum baue, dann hat das nicht mehr viel mit Marktwirtschaft zu tun.
Dann habe ich ein Produkt, das ich zu einem Billigstpreis anbieten kann, weil die hauptsächlichen Entwicklungskosten jemand anderer übernommen hat.
Zu einem Preis, den der eigentliche Entwicklungsträger nie erreichen kann, weil er eben die Entwicklungskosten mit einkalkulieren muss.


Habt ihr euch schonmal überlegt, warum man die Bluebrixx-Modelle allesamt auch mit originalen Lego-Steinen nachbauen kann?
Weil - von farblichen Variationen vielleicht mal abgesehen - kein einziger Stein darin verbaut wurde, der nicht ursprünglich von Lego stammt.
Lego hatte die Entwicklungskosten, und der chinesische Klemmbausteinplagiat kann das Zeug zum Dumpingpreis raushauen.

Wie gesagt, Marktwirtschaft funktioniert anders.
 

Capparezza

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Um mal das Beispiel mit der Unterhaltungselektronik aufzugreifen:
Ich kann mir einen DVD-Player von Sony oder von Panasonic kaufen.
Wenn ich beide aufschraube, werde ich in beiden unterschiedliche Einzelteile und Platinen finden, die jeder der Hersteller selbst entwickelt hat.
Das ist freie Marktwirtschaft

Mach mal. Hab ich in diversen Repaircafés schon hinter mir. Die Unterschiede sind oft marginal, die Standardkomponenten wie Widerstände, Elkos, Operationsverstärker, Transistoren bekommst du von verschiedenen Herstellern. Und die findest du querbeet in allen möglichen Marken verbaut. Qualitäts- und Preisunterschiede finden sich natürlich auch dort (wie bei Klemmbausteinen).

Ja, teilweise sind sogar GANZE BAUGRUPPEN aus ein und derselben Fabrik in China gefallen, egal ob jetzt am Gerät Sony oder Philips oder Samsung draufsteht.

Das was sich unterscheidet, ist das offensichtliche außenrum (und teilweise noch dazu notwendiges wie z.B. größere Platinen). Was beim DVD-Player die Hülle, wäre also beim LEGO-Set das Design. Und bei diesem einen Punkt sind wir uns hoffentlich einer Meinung: Design klauen geht gar nicht. Plagiate mag ich nämlich genauso wenig.


Nicht-Fanboyhaftige liebe Grüße von jemandem, der ausschließlich LEGO sammelt und das auch in Zukunft so halten wird...

(...nicht dass mir hier noch unterstellt wird, ich finde es prinzipiell gut was so manche Firma abzieht :giggle:)
 

Sven

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Frage an diejenigen, die es aus moralischen Gründen ablehnen, sich abgelaufener Patente zu bedienen:
Seht ihr das im Bereich der Pharmaindustrie auch so? Ist es da auch ganz schlimm, dass Wirkstoff-Patente auslaufen und die Medikamente anschließend sehr viel günstiger angeboten werden und dadurch auch sehr viel mehr Menschen helfen können? Oder gilt das nur für die bösen Klemmbaustein-Nachahmer?

Noch einmal: Ich mag Bluebrixx nicht besonders. Das hat aber andere Gründe als die (legale!) Nutzung ausgelaufener Patente: Das Auftreten der Protagonisten finde ich unsympathisch, die Teilequalität ist zumindest teilweise mies, und das schamlose Kopieren ganzer MOCs oder Sets geht überhaupt nicht.
Aber es zwingt mich ja auch niemand, bei denen was zu kaufen. Und genau das IST Marktwirtschaft: Ich als Kunde entscheide, was ich wo kaufen möchte und warum.
 

Carrera124

Urgestein
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Hat denn mal jemand belastbare Fakten und Zahlen, wie hoch diese angeblichen Entwicklungskosten für ein einzelnes Lego-Bauteil sind?

Denn bei der x-ten Variante von Fliesen, Platten, Steinen und Slopes halte ich diese Entwicklungskosten für sehr gering.
Aufgrund des vorgegebenen Rasters ist ja eindeutig klar wie so ein neues Bauteil aussehen muss damit es in die bestehende Systematik passt.
Da gibt es wenig bis keinen gestalterischen Spielraum.

Ich hab mir als wahlloses Beispiel mal ein neues 2021er Teil rausgesucht, das ich als mittel-kompliziert ansehe: Plate 8x8 round with center hole.
Da stellt sich die Frage: was gabs da großartig zu entwickeln?
Wenn man hypothetisch eine "Plate 10x10 round with hole" oder "Plate 12x12 round with hole" machen wollte, könnte man alle notwendigen Maße innerhalb weniger Minuten festlegen.
Welche Verstrebungen / Verstärkungen ab einer gewissen Größe notwendig sind, da dürften langjährige Erfahrungswerte vorliegen. Also auch nichts, was großartig entwickelt werden müsste.

Bei größeren Spezial- bzw. Formteilen mag das anders sein, hier könnten m.E. durchaus nennenswerte Entwicklungskosten entstehen.

Der weitaus größere Kostenfaktor dürfte aber der Formenbau sein - und der ist dann wiederum für die Nachmacher genauso hoch wie für die Dänen.
 

Stud McBrick

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Frage an diejenigen, die es aus moralischen Gründen ablehnen, sich abgelaufener Patente zu bedienen:

Wer sagt denn, dass ich die Nutzung abgelaufener Patente ablehne?
Das Patent mit den Noppen ist ausgelaufen, und jeder, aber auch wirklich jeder darf sich die Klemmfunktion solcher Noppen in sein Produkt übernehmen.

Das Problem ist, es geht nicht um irgendwelche Patente, sondern um Design.
Warum müssen beispielsweise die Puffer, Magnetaufnahmen und Radseitenverkleidungen der Bluebrixx-Lokomotiven 1:1 so aussehen wie die von Lego?
Nichts davon würde die Kompatibilität schmälern, wenn sie eigene Designs nutzen würden.
Die Dachstromabnehmer sähen sogar besser aus, wenn sie nicht dem geknickten Design von Legos Droidenarmen folgen würden.

Jetzt frage ich dich, wenn ein Modell vollständig nur aus Steinen besteht, die von Lego entworfen wurden, was spräche dann dagegen, das nur mit Lego-Steinen zu bauen?
Ich kann dir sagen, was dagegen spricht: Der Preis.
Und das nicht, weil Lego zu teuer ist, sondern weil die chinesischen Hersteller aufgrund fehlender Investitionskosten zu billig sind.

Ein Chinese vor dem 3D-Scanner ist halt billiger als ein Däne im Entwicklungsbüro.
 

Sven

Oberlehrer
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Das Problem ist, es geht nicht um irgendwelche Patente, sondern um Design.
Warum müssen beispielsweise die Puffer, Magnetaufnahmen und Radseitenverkleidungen der Bluebrixx-Lokomotiven 1:1 so aussehen wie die von Lego?
Nichts davon würde die Kompatibilität schmälern, wenn sie eigene Designs nutzen würden.
Okay, den Standpunkt teile ich zwar nicht, aber ich kann ihn nachvollziehen.
Auch hier gilt allerdings: Was nicht explizit verboten ist, ist erlaubt. Ob man's dann gut findet, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks.
was spräche dann dagegen, das nur mit Lego-Steinen zu bauen?
Nichts. Deshalb bediene ich mich ja bei den Bluebrixx-Anleitungen und baue dann das Ganze (mit meinen eigenen Verbesserungen) aus Lego nach.
Allerdings bin ich in der privilegierten Situation, mir das auch leisten zu können - öffentlicher Dienst, also 100% sicheres Gehalt auch in Coronazeiten, keine Familie zu ernähren, niemandem Rechenschaft über meine Ausgaben schuldig. Ich kann aber auch jeden verstehen, der "knapsen" muss und deshalb die billigeren Alternativen zumindest ausprobiert.
 

Stud McBrick

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Auch hier gilt allerdings: Was nicht explizit verboten ist, ist erlaubt. Ob man's dann gut findet, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Weißt du, der Witz dabei ist doch, in der Szene herrscht doch ständig große Aufregung darüber, wenn mal wieder irgendjemandes MOC von einem der chinesischen Hersteller aufgegriffen und als Set herausgebracht wird.

Wenn ich mir mal die Frage erlauben darf: Lässt du alle deine MOCs rechtlich schützen?
Wie würdest du reagieren, wenn eine deiner Lokomotiven ohne dein Zutun als Set herausgebracht würde?
Würdest du dann auch sagen, ist ja nicht explizit verboten?
Oder würdest du dich dann auch für diejenigen freuen, die sich dein Werk für billig Geld ins Regal stellen können?

Ob nun einzelne Designteile oder ganze Sets, ist beides grundlegend das Gleiche.
Jemand verbringt viel Zeit damit, etwas zu entwerfen, und jemand anderes versucht Geld damit zu verdienen, ohne selbst etwas investiert zu haben.


Da spricht die aktuelle Preispolitik von Lego eine deutlich andere Sprache.

Aha, du hast also Einblick in die Preisgestaltung Legos?
Du weißt wieviel Lego für Produktion, Vertrieb und Lizenzen eines Sets bezahlt?
Und kannst uns damit auch Beispiele dafür nennen, welche Sets nach Abzug all dieser Kosten völlig überzogene Preise hatten?
 

Sven

Oberlehrer
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Ob nun einzelne Designteile oder ganze Sets, ist beides grundlegend das Gleiche.
Genau das sehe ich anders. Bei MOCs ab einer bestimmten Schöpfungshöhe greift Urheberrecht. Bei manchen Designelementen wie den von dir erwähnten Radblenden mag das auch so sein, das müsste im Zweifelsfall ein Gericht entscheiden; und wenn Designschutz eingetragen wurde, geht Kopieren sowieso nicht, da sind wir doch d' accord. Aber die Form der meisten Teile ergibt sich nun mal aus technischer Funktion und Systemkompatibilität.
Wie würdest du reagieren, wenn eine deiner Lokomotiven ohne dein Zutun als Set herausgebracht würde?
Würdest du dann auch sagen, ist ja nicht explizit verboten?
Oder würdest du dich dann auch für diejenigen freuen, die sich dein Werk für billig Geld ins Regal stellen können?
Das sind zwei verschiedene Baustellen.
Es sollte sich herumgesprochen haben, dass ich durchaus freigiebig mit Plänen für meine Loks bin, wenn man mich danach fragt. Und wenn dann jemand aus Kostengründen das Modell mit "Nachahmersteinen" baut, ist mir das herzlich egal.
Etwas Anderes ist, wenn jemand versucht (was schon vorgekommen ist), meine Konstruktionen zu vermarkten, da werde ich biestig. Aber da sind wir dann wieder beim Thema "Schöpfungshöhe und Urheberrecht" - ein solches Vorgehen halte ich durchaus für "explizit verboten",
Und ich habe mittlerweile auch eigentlich oft genug darauf hingewiesen, dass ich das Anbieten von MOC- oder Set-Klonen durch BB oder wen auch immer nicht gutheiße.
Es hat glaube ich auch wenig Sinn, die Diskussion im Kreis weiterzuführen. Lass uns doch einfach akzeptieren, dass wir in dem Punkt unterschiedlicher Meinung sind. Das sollte unter erwachsenen Menschen wohl kein größeres Problem sein und der gegenseitigen Wertschätzung keinen Abbruch tun.
In diesem Sinne: Friede, Genosse! ;):drinks:
 
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Stud McBrick

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Etwas Anderes ist, wenn jemand versucht (was schon vorgekommen ist), meine Konstruktionen zu vermarkten, da werde ich biestig.

Du meinst, so wie andere Hersteller versuchen, Legos Konstruktionen zu vermarkten? ;)

Schöpfungshöhe und Urheberrecht, was beginnt und endet wo?
Du steckst viel Zeit und Mühe in deine Schöpfung, Lego steckt viel Zeit und Mühe in die Entwicklung ihrer Formsteine.

Und ohne nun deine MOCs abwerten zu wollen, aber ich wäre mir da nicht so sicher, ob es rein rechtlich bereits als "Schöpfungshöhe" gilt, wenn man vorkonfektionierte Einzelteile zu einem Ganzen zusammensetzt.
Sonst gäbe es nicht noch den Weg des Designschutzes, wenn das alles im Urheberrecht aufgehen würde.


Aber wie auch immer, du hast Recht, es bringt nichts, sich weiter im Kreis zu drehen.
Ich für mein Ding lehne eben alle Dritthersteller ab, die sich an der Designbibliothek Legos bedienen, und wenn andere dies nicht tun, kann ich auch nichts daran ändern.


In diesem Sinne: :drinks:
 

pet-tho

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Nö brauche ich auch gar nicht da ich Jahre lang in der Produzierenden Industrie tätig war. Dort ist es üblich das die Effizienz durch Prozessoptimierungen usw. jedes Jahr gesteigert werden muss um die Produktionskosten und damit die Kosten des Produkts zu senken. Da dies bei Lego garantiert nicht anders ist müssten die Steine von Lego eigentlich sogar günstiger werden, auf jeden fall nicht deutlich teurer wie die letzten Jahre zu beobachten. Ergo steigert hier Lego seine Gewinnmarge deutlich, was auch absolut legitim ist, aber es hat halt nichts mit den angeblich so hohen Produktionskosten zu tun.

Dann solltest du aber auch wissen das es unabdingbar ist die Kosten an manchen Stellen zu senken um steigende Kosten aus anderen Teilen der Produktion aufzufangen, Sprich Lohn, Energie und Rohstoffkosten.
Ich besitze selbst einen kleinen produzierenden Betrieb, und es ist immer ein Wettlauf durch Einsparungen auf der einen Seite die Mehrkosten auf der anderen Seite aufzufangen. Das Märchen das da Alles als zusätzlicher Gewinn aufläuft was wo eingespart wird möchte ich so gerne ausräumen.
Ob das nun bei Lego oder Bluebrixx ist, das ist einerlei, ich möchte damit auch keine Partei ergreifen für den Einen oder dem Anderen.

Recht geben möchte ich trotzdem dem Ein oder Anderen hier, zB. @Stud McBrick klar der Standartstein wird aufgrund seiner Funktion immer aussehen wie er aussieht, aber warum muss zB die Blende für die Eisenbahn 1zu1 wie die von Lego aussehen? Bei gleicher Größe und Funktion wäre es ein leichtes das Design optisch etwas zu ändern so das es unverwechselbar ist, aber da bleibt die Frage ob nicht genau das der Grund ist, man möchte als Lego wahrgenommen werden, Verwechslung erwünscht.

Und zum Material muss ich sagen, die Farbabweichungen von Lego nerven mich sehr und ich habe dafür kein Verständnis, aber wenigstens stimmt die Materialqualität, ich habe wie @franken-stein einen Selbstversuch hinter mir mit Einer Lok, das mit dem Wegwerfen war von Wolfgang sicherlich unglücklich gewählt, aber mein Fazit war nicht viel anders, die Steine waren in meinen Augen so schlecht das ich die für mich nicht haben wollte, ich wollte das Ding auch einfach nur wieder aus dem Haus haben, ich hab sie aber nicht weggeschmissen (mein Vater war Schwabe da is was hängen geblieben) sondern wieder verkauft.

Was man in letzter Zeit dann beobachten kann/muss, BB entwickelt sich weiter, ich hab ja ein paar durchaus gelungene Designs nachgebaut und dabei festgestellt das die Ersten EIGENEN Teile Einzug halten bei BB.

Mein Fazit ist das es wohl noch eine Zeit schwierig bleibt und das es einiges gibt das im Grauen Bereich oder auch darüber liegt, Aber die Wahrheit liegt wohl wie so oft irgendwo in der Mitte, es werden Beide Lager nachgeben müssen damit es ein normales Miteinander geben kann, für mich persönlich sind diese Extremhaltungen beider Seiten (aber gerade die aus der Chinafraktion wo aus meiner Sicht zu wenig hinterfragt wird) einfach zu Strange.
 

Carrera124

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aber warum muss zB die Blende für die Eisenbahn 1zu1 wie die von Lego aussehen? Bei gleicher Größe und Funktion wäre es ein leichtes das Design optisch etwas zu ändern so das es unverwechselbar ist, aber da bleibt die Frage ob nicht genau das der Grund ist, man möchte als Lego wahrgenommen werden, Verwechslung erwünscht.
Es gäbe noch eine andere Möglichkeit, ich glaube du kennst sie auch. Gab m.W. auch schon Urteile dazu.

Lego hat die Eisenbahn-Radblende als solche ja auch nicht erfunden, sondern etwas real existierendes verkleinert. In den Maßstab 1:Noppe, um es mal salopp darzustellen.
Wenn dann ein anderer Hersteller das gleiche reale Vorbild in den selben Maßstab verkleinert, könnte zwangsläufig das gleiche dabei herauskommen.

Bei den Minifigs würde ich Lego eine ziemlich große Schöpfungshöhe zugestehen - aber bei einer Eisenbahn-Radverkleidung oder einem Waggonpuffer dürfte das Eis meiner Meinung nach diesbezüglich sehr dünn werden.
 

Stud McBrick

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Lego hat die Eisenbahn-Radblende als solche ja auch nicht erfunden, sondern etwas real existierendes verkleinert.

Nicht nur verkleinert.
Es handelt sich eher um eine abstrahierte Abwandlung des Originals.
Und ohne jetzt alles Rollmaterial aller Eisenbahngesellschaften zu kennen, würde ich mal behaupten, dass du wohl nirgends ein Fahrgestell an einem realen Waggon finden wirst, das exakt genauso aussieht wie die Blende der Lego-Züge.

Entsprechend ist es auch für andere Hersteller nicht notwendig, das Lego-Design 1:1 nachzuahmen, so hätte es den Varianten sicher nicht geschadet, wenn z.B. die Nachbildungen der Federn sagen wir mal fünf statt vier Windungen gehabt hätten, oder gar noch weitere Details, die man am realen Vorbild finden kann, in das Design Einzug gefunden hätten.

Wir sind hier nicht beim Scale-Modellbau, hier ist nichts einfach nur maßstabsgerecht herunterskaliert, sondern alles wurde irgendwo auf diesen Lego-typischen Touch reduziert.


Ich gebe @pet-tho in dem Punkt Recht, die meisten Dritthersteller sind gar nicht darauf aus, etwas eigenes zu kreieren, und wollen ganz gezielt das Produkt Lego nachahmen.
Sei es nun, um auf dem Trittbrett des Erfolgs mitfahren zu können, oder auch einfach um auf bereits etablierte Softwares wie LDD oder Studio zurückgreifen zu können.
 
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Carrera124

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Nicht nur verkleinert.
Es handelt sich eher um eine abstrahierte Abwandlung des Originals.
Und ohne jetzt alles Rollmaterial aller Eisenbahngesellschaften zu kennen, würde ich mal behaupten, dass du wohl nirgends ein Fahrgestell an einem realen Waggon finden wirst, das exakt genauso aussieht wie die Blende der Lego-Züge.
Und wenn der angebliche Designklau in diesen Fällen so eindeutig ist, warum ist dann nicht längst eine Kavallerie aus Rechtsanwälten unterwegs?
Meinst du nicht, dass Lego das liebend gerne tun würde (so wie bei den Minifigs)? Durch Zurückhaltung diesbezüglich haben die Dänen in den letzten Jahren ja nicht geglänzt.

Aber da sie es nicht tun, muss es mMn handfeste Gründe gegeben, die gegen einen sicheren Erfolg sprechen. Sprich, der juristisch hieb- und stichfeste Beweis zum Nachweis des Designklaus ist höchstwahrscheinlich nicht so einfach, wie du dir das vorstellst.
 

Stud McBrick

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Weil man leider nicht nachträglich einen Designschutz einreichen kann für Teile, die schon seit 20 Jahren auf dem Markt sind.
 

Carrera124

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Das erklärt aber nicht, warum Lego es z.B. bei den genoppten und geschlossenen Eisenbahn-Magnetkupplungen nicht macht.
Die gibts nämlich noch keine 20 Jahre.
Und wenn man weiter forscht, wird man sicherlich noch weitere Teile finden, die jünger als 20 Jahre sind und wo Lego trotzdem nichts macht.
 
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Jey_Bee

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was spräche dann dagegen, das nur mit Lego-Steinen zu bauen?
Ich kann dir sagen, was dagegen spricht: Der Preis.
Praktische Antwort:
Dagegen spricht, das es zb. im Fall von Bluebrixx keinen Vertragslieferanten für die erforderlichen Mengen an entsprechenden LEGO-Teile und Farben gäbe.
Wo wir wieder beim Thema Monopolstellung sind.

Der "gemeine" Verbraucher könnte sich zwar jedes BB-Modell auch mit Legosteinen bauen, müsste sich diese aber mühseelig erst selbst zusammensuchen.
Was für den Massenmarkt ungeeignet ist. Der Verbraucher möchte so wenig mühe wie möglich haben.

Man könnte sich eben so gut Nuss-Nougat-Creme selbst herstellen. ist eben nur Aufwendiger.
Einfacher ist es in den Supermarkt zu gehen, ein Glas günstige Creme für Appel un Ei von Hersteller XY zu kaufen, das teurere Nutella, oder eben die Einzelzutaten.

Selbstverständlich ist für den Verbraucher unterm Strich alles eine Frage von Bequemlichkeit, Preis, Idealismus und auch Erfahrung und Geschmack.

Eigentlich ist es schade, das sich das Thema wieder so in eine festgefahrene Ideologische Hardcore-Diskussion entwickelt.
Statt einfach zu akzeptieren, die Alternativen, Konkurrenten, Mittbewerber (Wie auch immer man diese bezeichnen möchte) nun mal da sind.
Wenn selbst LEGO einen im Grunde fast aussichtslosen juristischen Kampf führt, der um Umkehrschluss die Aufmerksamkeit noch stärker auf die Alternativen lenkt, werden es ein paar (In Relation zum Massenverbraucher) hartgesottene AFOLs erst recht nicht können.

Viele Verbraucher interessiert es wirklich nicht, von welchem Hersteller die Klemmbausteine kommen, und Kinder (Die ja mal einst die Zielgruppe waren) noch viel weniger.
Zieht man dann noch Fragwürdige Entscheidungen unseres geliebten Lego-Konzerns mit ein, (Stichwort Straßenplatten) wird den Alternativen sogar noch in die Karten gespielt.

Ich persönlich habe zb. Bluebrixx gegenüber auch eine sehr gespaltene Meinung. Bin aber wenigstens Aufgeschossen genug um zu Akzeptieren das sie als erstes Deutsches Unternehmen ein eigenes Modell/Set Programm anbieten, und durchaus Potential haben, das aber eben insbesondere in Sachen Qualität und Qualitätssicherung noch in den Kinderschuhen steckt.

Diese Diskussion wird sicher noch viele Seiten lang gehen, und die Fronten erfahrungsgemäß immer mehr verhärten und die persönliche Meinung mit immer wieder der gleichen "Leier" unterstrichen werden. Und was wird es bringen? Ganz genau vermutlich absolut NICHTS. Außer das man sich hier vielleicht unnötig angiftet.
Schlussendlich werden wir so weitermachen wie gehabt, die Puristen werden peinlichst drauf achten, das keines Ihrer Legosteine auf unter 1,5 Meter an einen Fremdklemmbaustein kommt.
Die Lego"hasser" werden das Unternehmen weiterhin boykotieren... und dazwischen gibt es eine ganz ganz riesige Grauzone, die aus den Unterschiedlichsten Gründen und Qualitätsansprüchen, Finanzpolstern und Furzegal die gesammte verfügbare Palette an Klemmbausteinen "konsumieren" werden.


Oder ein Pole, ne. ;)
Oder warum hat Lego eigentlich kürzlich einen Stein (1x5 Plate) eintragen lassen den man so noch nie im Sortiment hatte aber die Konkurrenz von Cobi seit Jahren nutzt ??
Tja Fragen über Fragen.
Das Beispiel hatte ich schon seit der ersten Diskussionszeile in diesem Thema im Kopf, wollte es aber bewusst nicht erwähnen, um eine weitere unsachliche Diskussionswelle zu vermeiden. :D

Ps: Wen man bestimmten Quellen glauben schenken darf, legen es wohl mittlerweile mindestens 2 "Mitbewerber" auf einem Designschutz-Aufhebungsantrag an.
Pps: ein Designschutz (Auch Geschmacksmuster) ist was anderes als ein Patent!
 
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