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Puristen

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Patrick

Guest
Aus der Purismus-Diskussion habe ich mich schon vor einigen Seiten ausgeklinkt. Ich habe meinen Standpunkt dazu klar gemacht und nicht Neues beizutragen.

Aber hierzu möchte ich mir eine Anmerkung nicht verkneifen:
Fakt ist, wer perfekt detailiert bauen will kann nicht immer zu 100% puristisch bleiben.
Wer "perfekt detailliert" bauen will, der sollte überhaupt nicht mit Steckbausteinen bauen! Sondern lieber in den klassischen Modellbau wechseln - natürlich gerne unter kreativer Verwendung jeglicher erdenklicher Materialien, nicht nur denen, die in irgendeinem Modellbaukasten drin sind.

Und wirklich ganz sachlich und subjektiv, absolut nicht böse gemeint: Rons Fahrzeuge finde ich persönlich alles andere, als detailgetreu. Er versucht zwar (einigermaßen erfolgreich) möglichst viele Details auf wenig Raum zu quetschen, aber insbesondere seine strenge Orientierung am Maßstab 1 : 43 führt meiner Meinung nach nicht immer zu wirklich detailgetreuen Ergebnissen, schon gar keinen "perfekten" - was nicht heißen soll, dass es keine anerkennenswerte Leistung ist, ein Fahrzeug mit gewissem Wiedererkennungswert in 1 : 43 umzusetzen. Aber "erkennbar" ist halt nicht "perfekt detailliert".
 

Lok24

Elektronikbahner
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möglichst viele Details auf wenig Raum zu quetschen, aber insbesondere seine strenge Orientierung am Maßstab 1 : 43 führt meiner Meinung nach nicht immer zu wirklich detailgetreuen Ergebnissen,

Das ist nicht mein Ansatz.
Ich versuche, das MOC stimmig zu bauen, da fallen die Maßstäbe für Länge, Breite und Höhe schon mal auseinander.
Und bei den Details versuche ich mich in der Kunst des Weglassens, um ein ruhiges Bild zu bekommen.
Man überlege mal, wie groß Spiegel oder Griffe in 1:43 wären.

Nebenbei sind auch die Eisenbahnen fast sämtlich falsch - aber schick.
 

Gimmick

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Bei den Klemmbaustein-Elementen ist es halt völlig egal, ob es sich um ein reines Design oder eine technisch bedingte Gestaltung handelt.
Ich weiß, für dich ist das ein elementarer Unterschied.

Aber für die Beurteilung der Legalität ist das völlig wumpe. Und da darfst du dich nicht wundern, wenn dir gegenüber das ständig wiederholt werden muss...
Das dürfte wahrscheinlich auf die allermeisten Teile zu treffen, im Allgemeinen kann das aber nicht stimmen, Urheberrecht greift immer irgendwann.
 

Carrera124

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Das dürfte wahrscheinlich auf die allermeisten Teile zu treffen, im Allgemeinen kann das aber nicht stimmen, Urheberrecht greift immer irgendwann.
Ja natürlich, das wurde hier ja auch auch schon ausgiebig erörtert. Es gibt Schutzfristen, aber wenn die abgelaufen sind, darf das Teil kopiert werden. Und die hier so oft wiederholte Unterscheidung zwischen technischer Funktion und Design ist dann völlig irrelevant.
 

oMike

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Das finde ich besser als dem Kunden viel Geld für Lizenzen abzuknöpfen nur damit ein Liebherr Aufkleber auf dem Bagger klebt.
Ist das so? Dass die Lizenzmodelle (€/Stein) teurer sind als die Anderen? Also im Technicbereich, ich meinen meine jetzt nicht Disney vs zB Ninjago
 

Gimmick

Stammuser
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Ich denke nicht, bei Gegenständen eher Patent- und Markenrecht.
Ne, ist im 3D-Druck z.B. auch häufig Thema. Bin aber aber nicht so drin.
Ja natürlich, das wurde hier ja auch auch schon ausgiebig erörtert. Es gibt Schutzfristen, aber wenn die abgelaufen sind, darf das Teil kopiert werden. Und die hier so oft wiederholte Unterscheidung zwischen technischer Funktion und Design ist dann völlig irrelevant.
Ja. In dem Fall, dass tatsächlich ein Teil tatsächlich vom Urheberrecht geschützt sein sollte (wann oder wann nicht kann ich nicht beurteilen, weiß ich auch bei einem Foto oder einer Zeichnung nicht...), wird die aber noch laufen.
Das einzige, bei dem nachprüfbar klar ist, wann es verfallen wird, ist beim Patent. Bei eingetragenen Designs weiß man nicht, ob verlängert werden wird und bei urheberrechtlich geschützten Sachen weiß man nicht mal, wann der Schutz began.
Wenn man irgendein abstraktes, ikonisches Design-Teil nimmt kann es halt auch sein, dass die alleinigen Nutzungsrechte per Arbeitsvertrag an die Firma gehen, der Designer noch lebt und der Schutz noch 70 Jahre+ bestehen bleibt :D (in Deutschland).
 

gatewalker

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Ne, ist im 3D-Druck z.B. auch häufig Thema. Bin aber aber nicht so drin.
Bei diversen Portalen von 3D Druckvorlagen gab es mal was das alles was den Namen Lego im Titel trug gesperrt wurde damit die Marke Lego nicht mit einem vieleicht schlecht gedruckten Teil in verbindung gebracht werden kann oder so.
Ähnlichen gibts bei Verkaufsportalen wenn jemand bei einem Klemmbausteinset in der Beschreibung "kompatibel mit Lego" schreibt.

Ich denke mal auch hier ist viel vorauseilender Gehorsam dabei um mögliche kostenintensive, vieleicht am Ende doch ergebnisslosen, Klagen gegen die Portalbetreiber zu vermeiden.
 

Stud McBrick

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Ist das so? Dass die Lizenzmodelle (€/Stein) teurer sind als die Anderen? Also im Technicbereich, ich meinen meine jetzt nicht Disney vs zB Ninjago

Allgemein muss nicht jede Lizenz Geld kosten.
Eine Lizenz kann auch nur aus einem gegenseitigen Agreement bestehen, dass der Eine das Logo wo draufpacken kann, und der andere dafür die kostenlose Werbung hat.
Bei der Land Rover Lizenz hatte ich glaube ich mal sowas gelesen.

Großkonzerne mit Milliardenumsätzen wie Bell/Boeing oder die NASA werden wohl auch nicht abhängig sein von Merchandising, entsprechend kann ich mir auch da vorstellen, dass das ohne große Kosten vonstatten gelaufen sein könnte.

Disney (respektive Star Wars und Marvel) verlangt meine ich pauschal 10% vom Verkaufspreis eines Sets.
Warner, Universal und Paramount werden es wohl ähnlich handhaben.
 

Ron Dayes

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Aber hierzu möchte ich mir eine Anmerkung nicht verkneifen:

Wer "perfekt detailliert" bauen will, der sollte überhaupt nicht mit Steckbausteinen bauen! Sondern lieber in den klassischen Modellbau wechseln - natürlich gerne unter kreativer Verwendung jeglicher erdenklicher Materialien, nicht nur denen, die in irgendeinem Modellbaukasten drin sind.

Und wirklich ganz sachlich und subjektiv, absolut nicht böse gemeint: Rons Fahrzeuge finde ich persönlich alles andere, als detailgetreu. Er versucht zwar (einigermaßen erfolgreich) möglichst viele Details auf wenig Raum zu quetschen, aber insbesondere seine strenge Orientierung am Maßstab 1 : 43 führt meiner Meinung nach nicht immer zu wirklich detailgetreuen Ergebnissen, schon gar keinen "perfekten" - was nicht heißen soll, dass es keine anerkennenswerte Leistung ist, ein Fahrzeug mit gewissem Wiedererkennungswert in 1 : 43 umzusetzen. Aber "erkennbar" ist halt nicht "perfekt detailliert".
Mit der Ausage stimme ich dir und du mir doch zu.
Wer perfekt detalliert bauen will, kann nicht puristisch bleiben. Der muss sägen, kleben, drucken, ggf. sogar spachteln und lackieren, wo wir eben ja beim Modellbau irgendwann angelangen. Absolut richtig, so war das auch gemeint.

Die MOCs die ich hier und auf flickr poste, sind alle puritsisch baubar (wie es @DAN42BR und @MTM ja auch physisch gezeigt haben). Die absolute Perfektion beziehe ich somit nicht auf meine eigenen MOCs. Dewegen sind sie ja eben weniger perfekt und detailliert, als wenn ich jetzt mehr Fremdtteile verwende und mir meine eigenen Custom parts klebe, forme, drucke oder mit dem Stechbeitel von Studs befreie. Werde ich aber in Zukunft tatsächlich zunehmend tun, da bei mir - wie du schon erkannt hast - noch Luft nach oben ist. Ob dies dann hier im Forum auftaucht, ist die andere Frage.

Noch kurz zu 1:43 - 1:45: Egal was du in diesem Maßstabbereich baust, es ist automatisch irgendwo perfekt im Sinne der Proportion, weil es einfach perfekt zu 8w Trains, 6w Trucks, der Höhe der Minifuguren und Elementen wie Fahrrädern, Türen, Pferden usw passt, egal ob man nun das Fahrzeug direkt erkennt oder nicht. Wenn es mir nur ums reine Darstellen eines Fahrzeuges in vollem Detail gehen würde, würde ich vermutlich 1:1 bauen - oder eben 1:24 - da das eher den Geldbeutel schont ;) Ich halte nur so streng an diesem Maßstab fest, da es mir dabei um den Bezug zu Minifiguren und ihrer Umwelt geht. Da ist man mit einem Stud als kleinste Einheit zwar selbst limitierend unterwegs, jedoch sind aktzeptable Ergebnisse erzielbar (insbesondere wenn man sich z.B. meine Autos etwas aus der Ferne anschaut^^).
 

DAN42BR

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Aber hierzu möchte ich mir eine Anmerkung nicht verkneifen:

Wer "perfekt detailliert" bauen will, der sollte überhaupt nicht mit Steckbausteinen bauen! Sondern lieber in den klassischen Modellbau wechseln - natürlich gerne unter kreativer Verwendung jeglicher erdenklicher Materialien, nicht nur denen, die in irgendeinem Modellbaukasten drin sind.
Und wirklich ganz sachlich und subjektiv, absolut nicht böse gemeint: Rons Fahrzeuge finde ich persönlich alles andere, als detailgetreu. Er versucht zwar (einigermaßen erfolgreich) möglichst viele Details auf wenig Raum zu quetschen, aber insbesondere seine strenge Orientierung am Maßstab 1 : 43 führt meiner Meinung nach nicht immer zu wirklich detailgetreuen Ergebnissen, schon gar keinen "perfekten" - was nicht heißen soll, dass es keine anerkennenswerte Leistung ist, ein Fahrzeug mit gewissem Wiedererkennungswert in 1 : 43 umzusetzen. Aber "erkennbar" ist halt nicht "perfekt detailliert".
Die Fahrzeuge sind zwar nicht perfekt, aber wunderschön!!!

Und sie passen super perfekt detailgetreu zu den Figuren!!
IMG_7255 - Kopie.JPG
der Mini ist ein wenig zu hoch aber Klasse!
MINI von Mir.JPG


Patrick:wsntme: An den Details kannst du noch tüfteln!​

Mercedes.JPG
gruß Franz!

noch ein Nachtrag!

Da ich ein Purist bin versuche ich die Fahrzeuge alle mit Lego Steinen zu bauen und es ist zum Teil möglich!

Die Einzigen Fremdteile, die ich besitze sind BB Räder!

Aber ich habe keine Probleme mit Fremdteilen jeder soll das Verwenden die Ihm Spaß machen beim Bauen!!!!!
mein Moc mit Fremdteilen!
Dampflok 310.JPG
 
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Patrick

Guest
Mit der Ausage stimme ich dir und du mir doch zu.
Wer perfekt detalliert bauen will, kann nicht puristisch bleiben. Der muss sägen, kleben, drucken, ggf. sogar spachteln und lackieren, wo wir eben ja beim Modellbau irgendwann angelangen. Absolut richtig, so war das auch gemeint.
Aber dann stelle ich nochmal die Frage: Warum Steckbausteine? Selbst wenn ich am Ende säge, klebe, drucke, schleife, spachtele, stemme, usw., wird eine Baustein-Kreation niemals die Detailtreue eines "klassischen" Modells erreichen können.
Die "Ecken und Kanten", die systemischen Einschränkungen und Grenzen gehören doch bei den Bausteinen dazu! Diese Grenzen durch kreative Techniken im Rahmen der verfügbaren Teilepalette auszuloten und zu verschieben ist doch die Herausforderung beim Moccen, oder? Sonst kann ich wie gesagt einfach einen klassischen Modellbausatz zusammenkleben oder ein fertiges 1 : x-Modell kaufen :unknown:.

Es ist wie beim Malen. Es gibt unglaublich tolle realitätsnahe Portraits. Aber wer absolut perfekten Photorealismus möchte, der sollte lieber gleich ein Foto machen.

Die Fahrzeuge sind zwar nicht perfekt, aber wunderschön!!!

Und sie passen super perfekt detailgetreu zu den Figuren!!
Klar, einige davon sind wunderschön und toll gebaut! Andere hingegen gefallen mir persönlich überhaupt nicht (insbesondere die mit den "gestückelten" Frontscheiben, siehe zum Beispiel --> hier <--) - aber das ist Geschmackssache und trifft natürlich auch auf Bauwerke in anderen Maßstäben zu.

Was das "Passen" zu den Figuren angeht, gerne auch mal in den verlinkten Thread reinlesen. Am "richtigen" Figurenmaßstab scheiden sich seit eh und je die Geister. Tatsache ist, die Figuren haben angesichts ihrer unförmigen Proportionen keinen exakten und "einzig wahren" Maßstab.

Da ich ein Purist bin [...]

[...] mein Moc mit Fremdteilen

Da zeigt sich wieder, was ich mehrfach gesagt habe: Wenn Du Räder anderer Hersteller verbaust, dann bist Du kein Lego-Purist! Das ist keine Meinung, sondern Fakt. Puristen verwenden ausschließlich Lego.

Ich möchte nicht schon wieder den vorgeblichen "Vegetarier" bemühen, der "nur ab und zu" ein Steak isst.
Wie wär's mit dem "Abstinenzler", der nur "zum Anstoßen" ab und zu mal ein Gläschen trinkt?
Wenn ein Lebensmittelhersteller "Ohne Zuckerzusatz" bewirbt, aber in der Zutatenliste eine "...ose" nach der anderen steht, fühle ich mich auch veräppelt.

"Flexitarier"? "Flexiholiker"? Wie wärs mit dem "Flexibrickisten":laugh: :banger:?

Und nochmal: Es ist überhaupt nicht schlimm, wenn Du Fremdteile verwendest! Aber Du solltest Dich dann nicht als Purist bezeichnen! Du bist ein Flexibrickist (rofl) !
 
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RR76

Urgestein
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Es soll Gerüchten zufolge auch Abstufungen zwischen Schwarz und Weiß geben...

Bevor man über fremde MOCs meckert sollte man erstmal besseres zeigen.

Das ist keine Meinung, sondern Fakt.
Das liest und hört man meistens wenn die "Fakten" nicht belegbar sind :x

Wer hat denn die Definition wo festgelegt?
 

Carrera124

Urgestein
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Aber dann stelle ich nochmal die Frage: Warum Steckbausteine? Selbst wenn ich am Ende säge, klebe, drucke, schleife, spachtele, stemme, usw., wird eine Baustein-Kreation niemals die Detailtreue eines "klassischen" Modells erreichen können.
Die "Ecken und Kanten", die systemischen Einschränkungen und Grenzen gehören doch bei den Bausteinen dazu! Diese Grenzen durch kreative Techniken im Rahmen der verfügbaren Teilepalette auszuloten und zu verschieben ist doch die Herausforderung beim Moccen, oder? Sonst kann ich wie gesagt einfach einen klassischen Modellbausatz zusammenkleben oder ein fertiges 1 : x-Modell kaufen :unknown:.
Das stimmt. Wer absolute Vorbildtreue will, ist beim klassischen Modellbau besser aufgehoben.
Andererseits habe ich allergrößten Respekt vor den Leuten, die MOCs mit großen Wiedererkennungswert gegenüber realen Vorbildern bauen. Das kann beileibe nicht jeder (ich z.B. nicht), deswegen sind das in meinen Augen begabte Künstler.

Insofern führt mich das ganze fast zu einer philosophischen Frage: Warum muss/will man überhaupt ein Purist sein? Mir fällt eigentlich nur ein einziger Grund ein: die Herausforderung, mit dem vorhandenen auszukommen. Was es von Lego nicht gibt, kann auch nicht verwendet werden, fertig aus. Darauf basiert dann die "Challenge", das gewünschte Ziel mit dem vorhandenen / erlaubten Material zu erreichen. Dabei muss das Ziel nicht mal ein vorbildgetreues Modell sein, sondern kann auch eine Phantasie-Maschine etc. sein.

Andererseits hat man bei dem einen oder anderen "Puristen" den Eindruck, dass die Motivation eine andere ist: man will als elitär gelten, als jemand, der nur "das gute Original" benutzt.

Denn wenn man ehrlich ist - Teile von Drittherstellern, die es bei Lego selbst nicht gibt, sind ja eine Bereicherung. Das wird jeder, der schonmal alternative Eisenbahnräder oder Schienen verwendet hat, bestätigen. Warum sollte das also nicht auch für "gewöhnlichere" Teile gelten?

Bohren / sägen / kleben ist dann nochmal eine andere Baustelle. Bei den Fischertechnikern ist das übrigens durchaus akzeptiert, dort sieht man die Thematik nicht ganz so eng. Nur Lego wird dort gemieden wie sonstwas ;-)
 

Bensch

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Wer "perfekt detailliert" bauen will, der sollte überhaupt nicht mit Steckbausteinen bauen! Sondern lieber in den klassischen Modellbau wechseln
Über den Satz zerbreche ich mir den Kopf seitdem ich ihn gelesen habe - warum darf ich nicht versuchen mit Klemmbausteinen so nahe wie möglich am Vorbild zu bauen? Lego macht es doch selber am laufenden Band und bewirbt damit die Produkte.
Ist es jetzt also nur ein Problem wenn ich dazu Fremdteile benötige?

Ich habe nichts dagegen wenn meine eigenen Modelle mit reinen Lego-Material auskommen. Ich finde nur dass es bei einem, sich stetig erweiternden, Sortiment nicht viel Sinn macht sich diese Beschränkung selbst aufzuerlegen. Die in Dänemark bauen neue Werkzeuge damit die Felge auch wirklich zum Auto passt, warum sollte ich das also nicht auch selber tun.

Bei Gebäuden finde ich den Einwand ja noch verständlich, man kann so gut wie immer mit irgendwelchen Bautechniken ein Dach oder eine Fassade nach Wunsch hinbekommen. Bei Modellen die sich hinterher aber auch bewegen sollen ist es aber wesentlich schwieriger - bislang habe ich noch nicht gesehen das jemand erfolgreich Räder aus 100% Lego für eine 8W Lok gebaut hat.
 

Lok24

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Mir fällt eigentlich nur ein einziger Grund ein: die Herausforderung, mit dem vorhandenen auszukommen.

Das ist einer. Aber schön dass Du es ansprichst.

Der zweite: die Ruhe!* Man muss nicht ständig den (immer unüberschaubarer werdenden) Markt abgrasen was es alles gibt oder nicht gibt oder von wem es was gibt und woher.

Ich stöpsle was zusammen, sehr bunt erst mal, wenn irgendwas fehlt oder die falsche Farbe hat, und dann weiß ich nach einer halben Minute BL, ob das überhaupt geht, was ich da fummle.

Teile von Drittherstellern, die es bei Lego selbst nicht gibt, sind ja eine Bereicherung.

Schau mal bei "Purismus" in der Kunst, erstaunlich, was es für schräge Vögel gibt...... (mm)

man will als elitär gelten, als jemand, der nur "das gute Original" benutzt.

Ich kenne wissentlich nur zwei Puristende, und von denen kann ich das nicht behaupten.

------------------------------------------
* Kleiner Exkurs zu meinem vorherigen Hobby Modellbahn:
Da gab es Faller, Kibri, Vollmer, Preiser, Wiking
Das kann man so naja, schön bauen und schöner.
Und dann explodierte der Fahrzeug- und Zubehör-Markt, auch im Bereich Elektronische Steuerungen. Kleine und kleinste Hersteller kamen hinzu.
Und kaum hat man was "schönes" gebaut bekam man im Internet gezeigt, dass es mit anderen Teilen und Herstellern noch viel schöner geworden wäre.... und wie schnell ist irgendwas bestellt, der Umbau und die Jagd nach dem noch Besseren hat begonnen.
Das ist nicht schlecht an sich, der Sog und die Geschwindigkeit allerdings schon beängstigend.
 

Ron Dayes

Mitglied
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Aber dann stelle ich nochmal die Frage: Warum Steckbausteine? Selbst wenn ich am Ende säge, klebe, drucke, schleife, spachtele, stemme, usw., wird eine Baustein-Kreation niemals die Detailtreue eines "klassischen" Modells erreichen können.
Die "Ecken und Kanten", die systemischen Einschränkungen und Grenzen gehören doch bei den Bausteinen dazu! Diese Grenzen durch kreative Techniken im Rahmen der verfügbaren Teilepalette auszuloten und zu verschieben ist doch die Herausforderung beim Moccen, oder? Sonst kann ich wie gesagt einfach einen klassischen Modellbausatz zusammenkleben oder ein fertiges 1 : x-Modell kaufen :unknown:.

Es ist wie beim Malen. Es gibt unglaublich tolle realitätsnahe Portraits. Aber wer absolut perfekten Photorealismus möchte, der sollte lieber gleich ein Foto machen
Absolut richtig - deswegen bin ich ja nicht nur im Klemmbaustein Hobby tätig, sondern mache auch noch viele andere Dinge fernab von Lego Steinen und Co, unter anderm Modellbau. Vielleicht mit ein Grund, warum ich da keine Skrupel kenne auch mal bei Klemmbausteinen Hand anzulegen um mir mit wenig Aufwand meine Wunschelemente zu formen. Für mich ists einfach nur Plastik mit einem Hauch Nostalgie. Dennoch bemühe ich mich, so viel wie eben möglich ohne Bearbeitung der Elemente selber ausszukommen, da ich die Herausforderung der systemischen Einschränkung zu schätzen weiß und das eben Spaß macht.
Klar, einige davon sind wunderschön und toll gebaut! Andere hingegen gefallen mir persönlich überhaupt nicht (insbesondere die mit den "gestückelten" Frontscheiben, siehe zum Beispiel --> hier <--) - aber das ist Geschmackssache und trifft natürlich auch auf Bauwerke in anderen Maßstäben zu.
Glaubst du mir gefallen gestückelte Scheiben als eigentlichen Modellbauer? Mal abgesehen, dass dieses MOC von mir bereits über 5 Jahre alt ist und ich längst so nicht mehr baue? Nein, aber das war eben zu dem Zeitpunkt die puristisch beste Lösung. So sehe ich das ja teilweise immer noch bei vielen anderen Auto Moccern auf flickr. Würde LEGO ein größeres Arsenal an Frontscheiben bieten, sähen viele Fahrzeug MOCs da draußen deutlich besser aus (meine mit eingeschlossen) - und ich hätte mir nicht ständig selber meine Scheiben bauen müssen. Man ist es fast schon leid, immer wieder die selben 4 und 6w Scheibenelemente zu verwenden weil es einfach nichts anderes puristisches gibt. Und das geht nicht nur mir so. Wir alle (die sich an 8w Zügen und circa 1:45 Maßstab orientieren) wünschen sich mehr Möglichkeiten in diesen Maßstab - LEGO schert das nich, aber COBI und MegaConstrux liefern. Oder man gießt sich die Elemente selber. Heißt aber nicht gleich, dass man bei wenigen unpuristischen Handgriffen direkt den Klemmbausteinen den Rücken kehren muss und "bitte in den Modellbau" wechseln soll. So klingt das nämlich grad bei dir. Ich verstehe dein Argument, aber da du selber nicht in kleinen Maßstäben baust (oder überhaupt was baust, wo ist denn dein Link zu deinen MOCs?), verstehst du die Problematik vielleicht zu wenig die andere eben nunmal haben, um das wirklich so banal beurteilen zu können.

In Punkto Maßstab, es gibt genau zwei Maßstäbe, in denen Minfiguren Sinn machen. Einmal 1:45 +/-2 (der Höhe nach) und einmal 1:35 +/-2 (der Breite nach). Beim einem stellen Minifiguren Erwachsene dar, beim anderen Kleinkinder. Muss man sich halt aussuchen. So sehr scheiden sich die Geister da gar nich mehr, insbesondere seitdem 8w Speed Champions eingeführt wurden.
 
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