Moi
Als Eisenbahner an einem freien MOC-Wettbewerb teilzunehmen ist immer etwas schwierig.
Wir sind es gewöhnt, uns an Originale zu halten, unsere Kreativität ist ist immer etwas gebremst durch den Zwang, ein Vorbild möglichst genau zu treffen, die Funktionalität so exakt wie möglich wiederzugeben.
Hier sollten wir nun ein MOC entwickeln, das in die Reihe der Sets passt, die vom Lego House herausgebracht wurden. Diese widmen sich oft der Darstellung der Geschichte von LEGO.
Nun ist es selbst unter uns Legoeisenbahnern relativ unbekannt, dass die Geschichte der Lego Trains nicht vor etwas über 40 Jahren begann.
Klar, wir hatten das LEGO Eisenbahn 40. Jubiläumsset (
40370), aber die ersten Züge kamen schon 1935 auf den Markt !
Noch ohne Gleise und ohne Legosteine, die gab es ja noch nicht.
Im Lego-House sind sie noch zu finden.
Deshalb war relativ schnell die Entscheidung gefallen: Ich baue ein Jubiläumsset
90 Jahre Lego Trains.
Nach einigen Überlegungen standen die Eckparameter fest:
1. Der Zug hat ein Vorbild, die alte Holzbahn mit ihren Designelementen soll so genau wie möglich getroffen werden.
2. Der Zug muss auf heutige moderne Legogleise R40 passen.
3. Er wird wie sein Vorbild als Schiebelok gestaltet, auf einen Antrieb verzichte ich.
Durch die Gleise stand reativ schnell die Größe des Zuges fest, 4w für die Breite der Wagenkästen. Die Räder werden wie bei den alten Zügen außen angesetzt. Aber seht selbst.
Die Konstruktion der Drehgestelle war einfach und kompliziert zugleich. Einfach, weil die Grundkonstruktion den üblichen Standards folgt, kompliziert, weil natürlich die Holzoptik beibehalten werden sollte.
Am einfachsten wäre das über die Farbe zu erreichen.
Da wir uns Teile in neuen Farben wünschen durften ist ein tanfarbenes Zugrad
55423c01 mein erster Wunsch, zugegebenermaßen ein recht Spezieller.
Die anderen beiden Teile dürften auf mehr Zustimmung treffen, zum einen der Technik-Brick 4x4 open center
32324 in Rot und
die neue Slope 18 2x1x2/3 in Rot
5404. Beides Teile, die man prima für alles mögliche einsetzen kann.
Die "Spezialteile" habe ich mal im Vordergrund extra dargestellt.
Zurück zu den Rädern, die Zugräder sorgen für die gewünschte Kompatibilität zu den Gleisen, die aufgesteckten 2x2 Round Plates in Tan für die gewünschte Klotzigkeit. Die Noppen an der Seite der Räder sollen an die ersten
Eisenbahnräder aus den 60ern erinnern.
Um eine möglichst glatte seitliche Ansicht der Wagenkästen zu erhalten sind die Übergänge der Drehgestelle mit Blöcken aus wedge plates verblendet. In Geradeausfahrt verschwinden die Lücken vollständig, trotzdem können sich die Drehgestelle unter den Waggons frei drehen. Um eine möglichst kleine Lücke zu erhalten sind die Aufnahmen der Drehzapfen in SNOT-Bauweise entstanden.
Die Fenster sind natürlich keine Aufkleber oder Drucke, sondern transclear bricks und plates.
Die "Treibräder" der Lok werden einfach von außen angesteckt und sind auch drehbar, die Höhe ist tatsächlich so bemessen, dass sie sich beim Schieben mitdrehen können.
Der Rahmen der Lok ist zusammen mit Kessel und Führerhaus ebenfalls komplett in Snotbauweise entstanden. Durch diese Bautechnik ist die Lok tatsächlich sehr stabil.
Da ja die Wunschteile (noch
) nicht verfügbar sind habe ich ein Realmodell aus verfügbaren Teilen erstellt, dass ihr euch live auf der Bricking Bavaria ansehen könnt. Die Teilebeschaffung zog sich etwas, ist aber dank vorgeschobener Weihnachtseinkäufe abgeschlossen.
In den letzten Bildern zeige ich noch mal die gebaute Fassung, wie sie in gerade fertig geworden ist.
hier die Drehgestelle von unten
und die Lok von vorn und in das Führerhaus geschaut
in diesem Bild sieht man, dass die Lok tatsächlich R40 tauglich ist. Die Wagen sind es natürlich auch.
Noch etwas zur Statistik:
Der Wunschzug mit den Sonderteilen besteht aus insgesamt 706 Teilen, davon 276 Teile für die Lokomotive und je 215 Teile pro Waggon.
Sonderteile sind:
55423c Train Wheel RC in tan: 24 Stück, je 8 pro Fahrzeug
32324 Technic Brick 4x4 Open Center in red: 12 Stück, je 4 pro Fahrzeug
5404 Slope 18 2x1x2/3 in red: 2 Stück in der Lokomotive
Der real gebaute Zug besteht aus 722 Teilen, davon 280 Teile für die Lokomotive und je 221 Teile pro Waggon.