Legocionado
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Moin, moin,
Durch Zufall bin ich rechtzeitig auf das neue Bricklink Designer Programm gestoßen.
Kurz worum es geht:
Jeder hat die Möglichkeit innerhalb von rd. 2 Monaten eine Kreation von mindestens 400 bis maximal 4000 Steinen digital mittels Stud.io zu erstellen und hochzuladen. Anfang März hat die Votingphase gestartet, die nur 3 Wochen bis Ende März dauert. Ende Mai werden 5 ausgesucht, die dann gemeinsam zwischen Autor und Bricklink bis Februar nächsten Jahres bearbeitet werden. Anschließend startet eine einmonatige Bestellungsphase. Jede Kreation mit mindestens 3000 Vorbestellungen wird in einer limitierten Auflage von Lego produziert und vertrieben. Derzeit läuft die erste Serie. Angeblich soll dieses Programm auf rollierender Basis dreimal pro Jahr laufen.
Die Krux an der Sache: Man hat nur eine limitierte Farb- und Steinepalette zur Verfügung und man muss eine Anleitung erstellen, die logisch nachvollziehbar ist. Da ich ein paar Kreationen für LegoIdeas bereits erstellt hatte, mittlerweile die Nase eher voll von LegoIdeas habe, hat mich diese Aufgabe irgendwie gereizt. Natürlich musste es ein Scifi Thema sein. Ich habe mich für ein vielseitiges Raumschiff entschlossen, die MPV Reliant. Nun die Pros und Contras mit meinen Erfahrungen:
PRO
1. Sollte eine Kreation nicht ausgesucht werden, bekommt der Designer die Rechte an seiner Kreation sofort zurück. In LegoIdeas sind es drei laaaange Jahre!
2. Die limitierte Steinepalette macht es notwendig sich genau zu überlegen was gebaut werden kann/soll. Ich habe eine Woche nur damit verbracht mir die vorhandenen Steine und Farben anzuschauen und zu überlegen. Bei LegoIdeas ist es theoretisch möglich alle Steine zu verwenden, doch so genau weiß das niemand...
3. Die Themen sind nicht so eingeengt wie in LegoIdeas. KIRCHEN SIND MÖGLICH.
4. Eigene Stickers sind wie bei Ideas ebenfalls möglich.
5. Bei aufkommenden Fragen war Bricklink sehr sehr schnell und hat konstruktiv und klar kommuniziert. Bei LegoIdeas habe ich teilweise bis heute keine Antwort erhalten (mehrere Monate).
6. Wenn irgendetwas an der Kreation nicht stimmt (Beispiel: Steine nicht in der Palette vorhanden, Anleitung enthält gravierende Fehler, Foto nicht in Ordnung, Stabilität nicht gegeben...) erhält man eine Message, die es in sich hat. Es wird absolut genau im Fachjargon kommuniziert was und sogar teilweise wie es behoben werden kann. Bei LegoIdeas habe ich eher den Eindruck die Hilfestellungen zu den Zurückweisungen sind von einem Irren geschrieben und ich benötige einen Übersetzer.
7. Die Display Anordnung der einzelnen Kreationen in der Votingphase ist rein zufällig. Somit wird vermieden, dass extrem populäre mocs nicht noch mehr Stimmen nur wegen ihrer Popularität erhalten. Aus demselben Grund sind die Anzahl der Likes nicht sichtbar. Nicht einmal ich als Designer kann die Anzahl der Likes in meiner persönlichen Seite sehen. Alles im Gegensatz zu LegoIdeas.
8. Kommentare sind zwar möglich, aber es kann nicht darauf geantwortet werden. Es dient allerdings als Barometer wie beliebt eine Kreation ist. In LegoIdeas habe ich den Eindruck Kommentare werden wie in einer Kommentarfabrik produziert.
9. Die Dauer der Votingphase ist begrenzt. Bei Legoideas zieht es sich schlimmer als ein Kaugummi. Ich habe bereits graue Haare bekommen und meine Mocs sind immer noch am Laufen.
10. Es scheint (bis jetzt ist es so) ein straff und gut durchorganisierter Wettbewerb zu sein. Bei LegoIdeas habe ich den Eindruck es ist Willkür dabei, z.B. manche Staff pics sind einen Tag lang Staff pics, andere sind eine Woche lang Staff pics.
11. Am Ende entscheidet zum einen die Popularität, zum anderen eine Jury darüber welche unter den Top 5 kommen. Persönlich finde ich das sehr gut, da das Modell mehrere Kriterien erfüllen soll und nicht nur gut aussehen muss. Bei LegoIdeas sind manche Entscheidungen nicht nachvollziehbar. Aber so weit sind wir bei Bricklink noch nicht.
12. Besonders positiv ist, dass Bricklink ein Modell nicht massiv verändern. Legoideas geht teilweise mit dem Hammer durch. Sind massive Änderungen nötig, wird eine Kreation eher durchfallen.
Contra
1. Die Zeit kann sehr knapp werden. Schließlich hat man Familien, Freunde und Jobs.
2. Wie wir alle wissen besteht bei jedem Stud.io update die Gefahr, dass irgendetwas nicht funktioniert. Genau das ist während der Bauphase passiert. Bei sub-submodels funktionierte die Snap Funktion nicht mehr (die Connect Funktion war bei komplexen Modellen nicht wirklich hilfreich). Das war die Hölle. Gott sei Dank war ich mit meinem Modell bereits fertig und es ging "nurmehr" um die Anleitung. Da habe ich einen Trick herausgefunden wie ich dieses Problem halbwegs umgehen konnte. Bei LegoIdeas ist man nicht auf Stud.io angewiesen.
3. Ich hätte gerne die Möglichkeit gehabt einen oder zwei (vielleicht je nach Größe des Modells) Steine verwenden zu dürfen, die nicht in der Palette enthalten waren. Gehe davon aus, dass dies aus Produktionstechnischen Aspekten nicht geht. Legoideas kennt (angeblich) keine Grenzen.
4. Die Anleitung ist mir zweimal kollabiert und zwar so, dass ich von vorne anfangen musste. Zwischenspeichern nutzte mir nichts. Legoideas wird auf Anleitungen gepfiffen.
Sonst fand ich die Erfahrung bei Bricklink sehr gut. Ich jedenfalls beende meine LegoIdeas-Karriere und widme mich vielleicht dem Bricklink Bewerb weiter. Jedenfalls würde ich mich freuen wenn meine Kreation unter den ersten 5 sein könnte. Dann würde ich weiter über meine Erfahrungen - wenn ich darf - berichten. Falls euch ein Scifi-Weltraum set interessiert und euch meines gefällt, würde ich mich auf ein Like und einen Kommentar sehr sehr freuen.
Hier der Link zu meinem Bricklink Modell
Hier der Link zu meinem LegoIdeas Portfolio
Wie seht ihr das?
LG
Giorgio
Durch Zufall bin ich rechtzeitig auf das neue Bricklink Designer Programm gestoßen.
Kurz worum es geht:
Jeder hat die Möglichkeit innerhalb von rd. 2 Monaten eine Kreation von mindestens 400 bis maximal 4000 Steinen digital mittels Stud.io zu erstellen und hochzuladen. Anfang März hat die Votingphase gestartet, die nur 3 Wochen bis Ende März dauert. Ende Mai werden 5 ausgesucht, die dann gemeinsam zwischen Autor und Bricklink bis Februar nächsten Jahres bearbeitet werden. Anschließend startet eine einmonatige Bestellungsphase. Jede Kreation mit mindestens 3000 Vorbestellungen wird in einer limitierten Auflage von Lego produziert und vertrieben. Derzeit läuft die erste Serie. Angeblich soll dieses Programm auf rollierender Basis dreimal pro Jahr laufen.
Die Krux an der Sache: Man hat nur eine limitierte Farb- und Steinepalette zur Verfügung und man muss eine Anleitung erstellen, die logisch nachvollziehbar ist. Da ich ein paar Kreationen für LegoIdeas bereits erstellt hatte, mittlerweile die Nase eher voll von LegoIdeas habe, hat mich diese Aufgabe irgendwie gereizt. Natürlich musste es ein Scifi Thema sein. Ich habe mich für ein vielseitiges Raumschiff entschlossen, die MPV Reliant. Nun die Pros und Contras mit meinen Erfahrungen:
PRO
1. Sollte eine Kreation nicht ausgesucht werden, bekommt der Designer die Rechte an seiner Kreation sofort zurück. In LegoIdeas sind es drei laaaange Jahre!
2. Die limitierte Steinepalette macht es notwendig sich genau zu überlegen was gebaut werden kann/soll. Ich habe eine Woche nur damit verbracht mir die vorhandenen Steine und Farben anzuschauen und zu überlegen. Bei LegoIdeas ist es theoretisch möglich alle Steine zu verwenden, doch so genau weiß das niemand...
3. Die Themen sind nicht so eingeengt wie in LegoIdeas. KIRCHEN SIND MÖGLICH.
4. Eigene Stickers sind wie bei Ideas ebenfalls möglich.
5. Bei aufkommenden Fragen war Bricklink sehr sehr schnell und hat konstruktiv und klar kommuniziert. Bei LegoIdeas habe ich teilweise bis heute keine Antwort erhalten (mehrere Monate).
6. Wenn irgendetwas an der Kreation nicht stimmt (Beispiel: Steine nicht in der Palette vorhanden, Anleitung enthält gravierende Fehler, Foto nicht in Ordnung, Stabilität nicht gegeben...) erhält man eine Message, die es in sich hat. Es wird absolut genau im Fachjargon kommuniziert was und sogar teilweise wie es behoben werden kann. Bei LegoIdeas habe ich eher den Eindruck die Hilfestellungen zu den Zurückweisungen sind von einem Irren geschrieben und ich benötige einen Übersetzer.
7. Die Display Anordnung der einzelnen Kreationen in der Votingphase ist rein zufällig. Somit wird vermieden, dass extrem populäre mocs nicht noch mehr Stimmen nur wegen ihrer Popularität erhalten. Aus demselben Grund sind die Anzahl der Likes nicht sichtbar. Nicht einmal ich als Designer kann die Anzahl der Likes in meiner persönlichen Seite sehen. Alles im Gegensatz zu LegoIdeas.
8. Kommentare sind zwar möglich, aber es kann nicht darauf geantwortet werden. Es dient allerdings als Barometer wie beliebt eine Kreation ist. In LegoIdeas habe ich den Eindruck Kommentare werden wie in einer Kommentarfabrik produziert.
9. Die Dauer der Votingphase ist begrenzt. Bei Legoideas zieht es sich schlimmer als ein Kaugummi. Ich habe bereits graue Haare bekommen und meine Mocs sind immer noch am Laufen.
10. Es scheint (bis jetzt ist es so) ein straff und gut durchorganisierter Wettbewerb zu sein. Bei LegoIdeas habe ich den Eindruck es ist Willkür dabei, z.B. manche Staff pics sind einen Tag lang Staff pics, andere sind eine Woche lang Staff pics.
11. Am Ende entscheidet zum einen die Popularität, zum anderen eine Jury darüber welche unter den Top 5 kommen. Persönlich finde ich das sehr gut, da das Modell mehrere Kriterien erfüllen soll und nicht nur gut aussehen muss. Bei LegoIdeas sind manche Entscheidungen nicht nachvollziehbar. Aber so weit sind wir bei Bricklink noch nicht.
12. Besonders positiv ist, dass Bricklink ein Modell nicht massiv verändern. Legoideas geht teilweise mit dem Hammer durch. Sind massive Änderungen nötig, wird eine Kreation eher durchfallen.
Contra
1. Die Zeit kann sehr knapp werden. Schließlich hat man Familien, Freunde und Jobs.
2. Wie wir alle wissen besteht bei jedem Stud.io update die Gefahr, dass irgendetwas nicht funktioniert. Genau das ist während der Bauphase passiert. Bei sub-submodels funktionierte die Snap Funktion nicht mehr (die Connect Funktion war bei komplexen Modellen nicht wirklich hilfreich). Das war die Hölle. Gott sei Dank war ich mit meinem Modell bereits fertig und es ging "nurmehr" um die Anleitung. Da habe ich einen Trick herausgefunden wie ich dieses Problem halbwegs umgehen konnte. Bei LegoIdeas ist man nicht auf Stud.io angewiesen.
3. Ich hätte gerne die Möglichkeit gehabt einen oder zwei (vielleicht je nach Größe des Modells) Steine verwenden zu dürfen, die nicht in der Palette enthalten waren. Gehe davon aus, dass dies aus Produktionstechnischen Aspekten nicht geht. Legoideas kennt (angeblich) keine Grenzen.
4. Die Anleitung ist mir zweimal kollabiert und zwar so, dass ich von vorne anfangen musste. Zwischenspeichern nutzte mir nichts. Legoideas wird auf Anleitungen gepfiffen.
Sonst fand ich die Erfahrung bei Bricklink sehr gut. Ich jedenfalls beende meine LegoIdeas-Karriere und widme mich vielleicht dem Bricklink Bewerb weiter. Jedenfalls würde ich mich freuen wenn meine Kreation unter den ersten 5 sein könnte. Dann würde ich weiter über meine Erfahrungen - wenn ich darf - berichten. Falls euch ein Scifi-Weltraum set interessiert und euch meines gefällt, würde ich mich auf ein Like und einen Kommentar sehr sehr freuen.
Hier der Link zu meinem Bricklink Modell
Hier der Link zu meinem LegoIdeas Portfolio
Wie seht ihr das?
LG
Giorgio
). Hoffe das es kommt! Liebe Grüße
