Rouven
Langbahner
Servus zusammen!
Lange und oft genug angekündigt ist es nun endlich so weit.
Wer Sprüche klopft, der sollte Taten folgen lassen um die eigene Glaubwürdigkeit nicht irgendwann zu verlieren. Eine US-Diesel-Lok stand auf dem Plan - einzig um den Kritikern meines Coke Train zu zeigen, dass ich es auch etwas besser schaffe.
Exclusiv hier bei Doctor Brick. Wo sonst?!
Wer nicht lesen will: Hier das Album
Nachdem die LKAB IORE als stärkste Elektrolok der Welt bereits bei mir auf dem Hof steht, ihr sie zudem als würdig genug befunden habt, sie hier im Forum besonders zu erwähnen und weil man ja irgendwie keine Rückschritte machen will…habe ich mich also an die stärkste Diesellok der Welt gewagt. Die EMD DDA40X Centennial. Kleiner wäre irgendwie nicht passend gewesen an der Stelle.
Mir ist klar, dass auch dieses MOC nicht in allen Details perfekt gelungen ist!
Es wird nicht unbedingt jeden Geschmack treffen und die Abmessungen entsprechen auch nicht dem, was als klassische puristische Legoeisenbahn bezeichnet werden kann. Aber ich habe wirklich mein bestes gegeben, habe versucht das zu übertreffen, was ich bisher gebaut / gezeigt habe und bin weiterhin demütig denen gegenüber die mit einem enormen Aufwand Einzelstücke kreieren, bei denen einfach alles passt, wenn man die Blaupause des Originals danebenlegt.
Also seid bitte gnädig in den Kommentaren sofern ihr welche hinterlasst.
Ich freue mich über jedes „gefällt mir“ genauso wie über konstruktive Kritik, Verbesserungsvorschläge oder Infos von oder über Leute, die es besser hinbekommen würden.
Jetzt aber…
Bei dieser separaten Vorstellung eines „Einzelmodells“, dessen Originale in den Jahren 1984-86 zuletzt im regulären Einsatz waren, möchte ich mit einem Film-Zitat den 1980ern starten an das ich mehrfach denken musste beim Bau…:
„Was hat Gott sich nur dabei gedacht so ein Monster zu erschaffen?“
Sheriff Will Teasle zu Col. Samuel Trautman, Rambo I (einen anderen Teil würde ich nicht zitieren)
Col. Trautman antwortet in dem Film zwar: „Gott hat Rambo nicht erschaffen! ICH habe ihn geschaffen!“
Aber so anmaßend (oder auch verantwortlich) will ich nicht sein - zumindest nicht unter direkter Bezugnahme auf dieses Monster von einer Lok.
Bleiben wir mal beim Begriff „Monster“
Naja, das Original ist schon irgendwie ein Monster. Es mag auch viel daran liegen, dass die US-Amerikaner irgendwie einen spürbaren Hang zum Kult haben oder gerne ihre (technischen) Errungenschaften zur Ikone hochstilisieren, aber ich bleib dabei: Die EMD DDA40X ist ein beeindruckendes Stück Eisenbahngeschichte.
Auch Wikipedia schreibt darüber: „Der erzeugte Strom wurde durch Silizium-Dioden gleichgerichtet, diese Technik wurde bei der DDA40X zum ersten Mal angewandt und fand später, ebenso wie viele andere Neuerungen, Einzug in andere dieselelektrische Lokomotivbaureihen.“ Es gab zwar ein Vorgängermodell die DD35A, bei der zwei GP-35 Loks auf einen Rahmen geschweißt wurden, aber die Einzigartigkeit der DDA40X besteht vor allem in der Tatsache, dass sie als „Jubiläumsmodell“ zum 100-jährigen Bestehen (deshalb auch "Centennial") der transkontinentalen Eisenbahn in den USA neu erdacht und schließlich in Auftrag gegeben wurde. Ein Stadium das heutzutage viele Ideen und Konzepte in z.B. der Autobranche nie erreichen werden. Das finde ich cool an der Lok. Man hat gemacht was gemacht werden konnte. Man hat einen Pflock eingeschlagen, weil er da war. So ganz unbegründet ist offensichtlich die spürbare Verehrung für diese Lok in den USA also doch nicht.
Für die Bezeichnung als Monster sprechen zudem einige technische Daten, die von anderen Dieselloks nie mehr erreicht wurden. Sie ist fast 30m lang, 5m hoch und über 3m breit. Auch Leistung (6.690PS), Gewicht (260t), Anfahrzugkraft (596kN), Tankvolumen (31.000l) usw. übertrifft die Werte fast aller anderen Dieselloks dieser Zeit um mindestens 50%.
Warum möchte ich mich nicht als „(allein)verantwortlich“ für mein MOC sehen oder hinstellen?:
Zwar war es tatsächlich so, dass ich mir beim ersten Gedanken an diese Lok schon gedacht habe: „Hey Rouven, da bringst Du irgendwie 4 Motoren drunter.“ Dann habe ich mir jedoch überlegt wie das gehen soll in puncto Kurventauglichkeit (eigentlich easy - mit einem weiteren Drehpunkt) und habe tatsächlich erst dann entdeckt wie viele andere Leute vor mir die DDA40X auf Lego Basis umgesetzt haben.
Es gibt einige Vorreiter, die diese Lok bereits gebaut haben.
Selbstverständlich waren deren Bauten sowohl Inspiration als auch Ideenquelle für mich.
Eine tolle Umsetzung in 6- oder 7-wide Bauweise findet sich bei eurobricks.
Mehr kann man in dem Maßstab finde ich nicht machen.
Eine digitale Variante findet sich hier. Allerdings ist die Farbgebung insofern falsch, weil sie so nie existiert hat.
Vermutlich wollte der Ersteller verfügbare Teile haben. Dennoch finde ich diese Lok sehr gelungen.
Eine weitere Inspirationsquelle war diese Lok auf Eurobricks die in etwa den Maßstab darstellt in dem ich auch meine gebaut habe.
Das Modell ähnelt sehr einem alten Thread hier im Forum von dem ich allerdings nicht weiß ob die Umsetzung jemals erfolgt ist.
@dernorden lass doch mal was von Dir hören und ob daraus was geworden ist.
Ein Bauvorhaben mit großspurigen Ankündigungen (und Video?) auf 1000Steine war allerdings eher eine Abschreckung...deshalb auch kein Link.
Das alles möchte ich unbedingt hier nennen, damit mich niemand so einschätzt als ob ich in Anspruch nehmen wöllte als erster oder einziger diese Lok gebaut zu haben.
Wie Ihr in meinem Sammelthread vielleicht verfolgt habt, bin ich zunächst digital an die Sache heran gegangen. Das läuft bei mir dann immer so lange bis ich mir sehr sicher bin, dass alles wirklich umsetzbar ist. Ich verwende nach wie vor LDD, erstelle mir dann eine Excel-Teileliste und begebe mich anschließend auf die mühsame Suche bei Bricklink. Bin da Gewohnheitstier und mir macht das auch irgendwie Spaß. Bereits beim digitalen Bau versuche ich neue Wege zu gehen. Teile anders zu verwenden als meine Vorgänger oder mich anderer Teile zu bedienen.
Den Tank hat so z.B. noch keiner umgesetzt. Er ist fast massiv konstruiert und trägt unheimlich zur Stabilität des Modells. Die Frontscheiben stehen z.B. schräg zueinander. Das habe ich auch noch nicht gesehen und war eine echte Fummelei. Für die Lüfter auf dem Dach bin ich neue Wege gegangen. Bei den Fahrgestellen habe ich auch mal zur Lackdose gegriffen. Für Aufkleberproduktion bin ich ja inzwischen einigermaßen „bekannt“ usw.
An dieser Stelle gebe ich offen zu, dass es Gott sei Dank inzwischen mit BB eine Teilequelle gibt, die außergewöhnliche Teile zum annehmbaren Preis bietet. Ohne diese Möglichkeit gäbe es kein Modell. Versucht mal vom Teil 6191 etwa 50 Stück in dunkelgrau aufzutreiben. Liebe Puristen. „Rutscht mir“ an der Stelle unter Verlaub gesagt „den Buckel runter“. Ich habe zwar einen kleinen Knall aber noch lange keinen Dukatenesel im Stall. Das höchste der Gefühle waren gelbe Zugfenster 4035 die um die 5 EUR das Stück gekostet haben. Was irgendwie vernünftig zu machen ist, ist natürlich alles aus Lego. Vor allem im Innenbereich habe ich wie immer zu vielen günstigen gebrauchten Steinen gegriffen.
Bevor nun die ersten Bilder sprechen dürfen, gibt es noch ein paar Daten zur Lok:
Länge über Kupplung 88cm. Zum Original mit 29,997m gibt das ein Verhältnis von 1:34
Höhe 15cm. Zum Original mit 4,98m ein Verhältnis von 1:33
Breite 9,5cm. Zum Original mit 3,15m ein Verhältnis von 1:33
Passt find ich ganz gut von den Proportionen.
Jetzt könnte man trotzdem sagen: „Das ist doch kein Lego mehr.“ Aber: die Spurweite 38mm bei Lego hätte zur Normalspur 1435mm auch ein Größenverhältnis von 1:38. Da fällt die reguläre Bauweise in 6W deutlich mehr aus dem Raster als meine Variante. Für Minifigs ist es etwas zu groß, wie @ellermaniac zu seinen Bahnen schon sagte: Jack Stone würde besser passen.
Pro Lok sind 4.250 Teile verbaut und sie wiegt pro Stück 3.369 Gramm.
Lego EMD DDA40X Centennial 008 by Rouven's Legoeisenbahnen, auf Flickr
Ein weiterer (an den Haaren herbei gezogener) Bezug zum Jahr 2021 und warum ich heuer meine Umsetzung präsentiere, mag der Umstand darstellen, dass die letzten Exemplare dieser einzigartigen Baureihe vor 50 Jahren hergestellt wurden. Eines der letzten gebauten (ich gehe nach Nummer bei Union Pacific) Exemplare, die 6944 sah 2011 noch so aus.
Es wurde inzwischen „kosmetisch“ (also wohl rein äußerlich) restauriert und kann im National Museum of Transportation NMOT in St. Louis, Missouri bewundert werden. Link.
Die der UP-Nr. 6900 nach zu urteilen erste Lok der Baureihe steht gemeinsam mit der Big Boy 4023 im Kenefick Park, Omaha City. Ich frag mich die ganze Zeit warum. Denn in Omaha lebt ein gewisses „Orakel“ - genannt Warren - und dem bzw. seiner Holding gehört der größte Konkurrent der Union Pacific - die BNSF.
Kommt mir irgendwie lustig vor beim Gedanken, BMW würde in monumentaler Bauweise am Ortseingang von Wolfsburg sich ein Firmendenkmal errichten…aber egal.
Jedenfalls war es soooo schwer mich zwischen der 6900 und der 6944 zu entscheiden.
Da hab ich halt wieder mal zwei gebaut…
Lego EMD DDA40X Centennial 001 by Rouven's Legoeisenbahnen, auf Flickr
Lego EMD DDA40X Centennial 003 by Rouven's Legoeisenbahnen, auf Flickr
OK. OK. Im Grunde genommen ging es mir von Beginn des Projekts an darum, dass die US-Güterzüge oft mit mehreren Loks im Mehrfach-Gespann gefahren sind.
So auch die EMD DDA40X. Das übelste Gespann, das ich gefunden habe ist dieses Bild mit immerhin vier Centennials.

Aber ganz so verrückt bin ich dann doch nicht…
Was die wohl gezogen haben bei zusammen fast 2400kN Anfahrzugkraft???
Also meine beiden Hübschen sollten jedenfalls auch nicht so einsam und tatenlos herumstehen wie ein Ausstellungsstück. Immerhin sind sie mit insgesamt 8 PU Motoren ausgestattet, die ich mit 11,1V Lipos befeuern will, die ich allerdings noch nicht habe. Die Grundidee (Lösung will ich nicht sagen) bestand wiederum zugegeben in einem wackeligen Waggon-Set von BB, welches die Basis für meine Waggons lieferte. Zumindest von der Grundidee und anschließenden Teileverwertung (z.B. bei den Containern). Aber wirklich nur die Basis.
Lego EMD DDA40X Centennial 004 by Rouven's Legoeisenbahnen, auf Flickr
Meine TTX Waggons sind von Grund auf neu und vor allem absolut stabil konstruiert. Es sind die TTX-üblichen 4er Kombinationen mit Jakobs Drehgestellen daraus entstanden, alles auf Lego-Rädern ausgestattet und pro Waggon mit fast 3x so vielen (gebrauchten) Teilen. Sie sind so konstruiert, dass der untere Container fest in den Waggon integriert ist, was im Ergebnis eine unheimlich gute Verwindungssteifheit bringt. Die oberen sind abnehmbar.
Die TTX-4er-Kombination ist 188cm lang, pro Kombination sind 2700 Teile verbaut und jede Kombi wiegt 3.536 Gramm.
Lego EMD DDA40X Centennial 005 by Rouven's Legoeisenbahnen, auf Flickr
Die Container sind alleine in der Größe 8W 38L gebaut. Die Mittleren Waggons der 4er-Kombination sind 10W 52L ohne Anbauteile. Die äußeren Waggons sind 2 Studs länger. Zum Vergleich: Ein Lego Maersk-Waggon ist mit Puffern 36 Studs lang…könnten also fast in meinen Containern parken. 6 von den Kombinationen, also 24 Waggons mit 48 Containern halte ich für eine angemessene Anhängelast. Ich bin mir sicher, dass die beiden Loks mindestens die doppelte Ladung ziehen könnten.
Gemessen und gewogen habe ich den so entstandenen Ganzzug noch nicht, aber das kann ich gerne noch nachliefern bzw. mach ich gelegentlich bestimmt noch ein Video. Licht ist natürlich auch eingebaut und auf den Bildern nicht zu sehen.
Update vom 15.01.2021:
Gesamtteile: 25.000 Stück
Gesamtgewicht: 27.954 Gramm
Gesamtlänge: 13.04 Meter
So das war’s. Wenn es Euch gefällt und Ihr das hier zum Ausdruck bringt, dann würde mich das wie gesagt sehr freuen.

Vielen Dank für die geschätzte Aufmerksamkeit.
Liebe Grüße und GUTE NACHT.
Rouven
Lego EMD DDA40X Centennial 007 by Rouven's Legoeisenbahnen, auf Flickr
Lego EMD DDA40X Centennial 006 by Rouven's Legoeisenbahnen, auf Flickr
Lego EMD DDA40X Centennial 002 by Rouven's Legoeisenbahnen, auf Flickr
Lange und oft genug angekündigt ist es nun endlich so weit.
Wer Sprüche klopft, der sollte Taten folgen lassen um die eigene Glaubwürdigkeit nicht irgendwann zu verlieren. Eine US-Diesel-Lok stand auf dem Plan - einzig um den Kritikern meines Coke Train zu zeigen, dass ich es auch etwas besser schaffe.
Wer nicht lesen will: Hier das Album
Nachdem die LKAB IORE als stärkste Elektrolok der Welt bereits bei mir auf dem Hof steht, ihr sie zudem als würdig genug befunden habt, sie hier im Forum besonders zu erwähnen und weil man ja irgendwie keine Rückschritte machen will…habe ich mich also an die stärkste Diesellok der Welt gewagt. Die EMD DDA40X Centennial. Kleiner wäre irgendwie nicht passend gewesen an der Stelle.
Mir ist klar, dass auch dieses MOC nicht in allen Details perfekt gelungen ist!
Es wird nicht unbedingt jeden Geschmack treffen und die Abmessungen entsprechen auch nicht dem, was als klassische puristische Legoeisenbahn bezeichnet werden kann. Aber ich habe wirklich mein bestes gegeben, habe versucht das zu übertreffen, was ich bisher gebaut / gezeigt habe und bin weiterhin demütig denen gegenüber die mit einem enormen Aufwand Einzelstücke kreieren, bei denen einfach alles passt, wenn man die Blaupause des Originals danebenlegt.
Also seid bitte gnädig in den Kommentaren sofern ihr welche hinterlasst.
Ich freue mich über jedes „gefällt mir“ genauso wie über konstruktive Kritik, Verbesserungsvorschläge oder Infos von oder über Leute, die es besser hinbekommen würden.
Jetzt aber…
Bei dieser separaten Vorstellung eines „Einzelmodells“, dessen Originale in den Jahren 1984-86 zuletzt im regulären Einsatz waren, möchte ich mit einem Film-Zitat den 1980ern starten an das ich mehrfach denken musste beim Bau…:
„Was hat Gott sich nur dabei gedacht so ein Monster zu erschaffen?“
Sheriff Will Teasle zu Col. Samuel Trautman, Rambo I (einen anderen Teil würde ich nicht zitieren)
Col. Trautman antwortet in dem Film zwar: „Gott hat Rambo nicht erschaffen! ICH habe ihn geschaffen!“
Aber so anmaßend (oder auch verantwortlich) will ich nicht sein - zumindest nicht unter direkter Bezugnahme auf dieses Monster von einer Lok.
Bleiben wir mal beim Begriff „Monster“
Naja, das Original ist schon irgendwie ein Monster. Es mag auch viel daran liegen, dass die US-Amerikaner irgendwie einen spürbaren Hang zum Kult haben oder gerne ihre (technischen) Errungenschaften zur Ikone hochstilisieren, aber ich bleib dabei: Die EMD DDA40X ist ein beeindruckendes Stück Eisenbahngeschichte.
Auch Wikipedia schreibt darüber: „Der erzeugte Strom wurde durch Silizium-Dioden gleichgerichtet, diese Technik wurde bei der DDA40X zum ersten Mal angewandt und fand später, ebenso wie viele andere Neuerungen, Einzug in andere dieselelektrische Lokomotivbaureihen.“ Es gab zwar ein Vorgängermodell die DD35A, bei der zwei GP-35 Loks auf einen Rahmen geschweißt wurden, aber die Einzigartigkeit der DDA40X besteht vor allem in der Tatsache, dass sie als „Jubiläumsmodell“ zum 100-jährigen Bestehen (deshalb auch "Centennial") der transkontinentalen Eisenbahn in den USA neu erdacht und schließlich in Auftrag gegeben wurde. Ein Stadium das heutzutage viele Ideen und Konzepte in z.B. der Autobranche nie erreichen werden. Das finde ich cool an der Lok. Man hat gemacht was gemacht werden konnte. Man hat einen Pflock eingeschlagen, weil er da war. So ganz unbegründet ist offensichtlich die spürbare Verehrung für diese Lok in den USA also doch nicht.
Für die Bezeichnung als Monster sprechen zudem einige technische Daten, die von anderen Dieselloks nie mehr erreicht wurden. Sie ist fast 30m lang, 5m hoch und über 3m breit. Auch Leistung (6.690PS), Gewicht (260t), Anfahrzugkraft (596kN), Tankvolumen (31.000l) usw. übertrifft die Werte fast aller anderen Dieselloks dieser Zeit um mindestens 50%.
Warum möchte ich mich nicht als „(allein)verantwortlich“ für mein MOC sehen oder hinstellen?:
Zwar war es tatsächlich so, dass ich mir beim ersten Gedanken an diese Lok schon gedacht habe: „Hey Rouven, da bringst Du irgendwie 4 Motoren drunter.“ Dann habe ich mir jedoch überlegt wie das gehen soll in puncto Kurventauglichkeit (eigentlich easy - mit einem weiteren Drehpunkt) und habe tatsächlich erst dann entdeckt wie viele andere Leute vor mir die DDA40X auf Lego Basis umgesetzt haben.
Es gibt einige Vorreiter, die diese Lok bereits gebaut haben.
Selbstverständlich waren deren Bauten sowohl Inspiration als auch Ideenquelle für mich.
Eine tolle Umsetzung in 6- oder 7-wide Bauweise findet sich bei eurobricks.
Mehr kann man in dem Maßstab finde ich nicht machen.
Eine digitale Variante findet sich hier. Allerdings ist die Farbgebung insofern falsch, weil sie so nie existiert hat.
Vermutlich wollte der Ersteller verfügbare Teile haben. Dennoch finde ich diese Lok sehr gelungen.
Eine weitere Inspirationsquelle war diese Lok auf Eurobricks die in etwa den Maßstab darstellt in dem ich auch meine gebaut habe.
Das Modell ähnelt sehr einem alten Thread hier im Forum von dem ich allerdings nicht weiß ob die Umsetzung jemals erfolgt ist.
@dernorden lass doch mal was von Dir hören und ob daraus was geworden ist.
Ein Bauvorhaben mit großspurigen Ankündigungen (und Video?) auf 1000Steine war allerdings eher eine Abschreckung...deshalb auch kein Link.
Das alles möchte ich unbedingt hier nennen, damit mich niemand so einschätzt als ob ich in Anspruch nehmen wöllte als erster oder einziger diese Lok gebaut zu haben.
Wie Ihr in meinem Sammelthread vielleicht verfolgt habt, bin ich zunächst digital an die Sache heran gegangen. Das läuft bei mir dann immer so lange bis ich mir sehr sicher bin, dass alles wirklich umsetzbar ist. Ich verwende nach wie vor LDD, erstelle mir dann eine Excel-Teileliste und begebe mich anschließend auf die mühsame Suche bei Bricklink. Bin da Gewohnheitstier und mir macht das auch irgendwie Spaß. Bereits beim digitalen Bau versuche ich neue Wege zu gehen. Teile anders zu verwenden als meine Vorgänger oder mich anderer Teile zu bedienen.
Den Tank hat so z.B. noch keiner umgesetzt. Er ist fast massiv konstruiert und trägt unheimlich zur Stabilität des Modells. Die Frontscheiben stehen z.B. schräg zueinander. Das habe ich auch noch nicht gesehen und war eine echte Fummelei. Für die Lüfter auf dem Dach bin ich neue Wege gegangen. Bei den Fahrgestellen habe ich auch mal zur Lackdose gegriffen. Für Aufkleberproduktion bin ich ja inzwischen einigermaßen „bekannt“ usw.
An dieser Stelle gebe ich offen zu, dass es Gott sei Dank inzwischen mit BB eine Teilequelle gibt, die außergewöhnliche Teile zum annehmbaren Preis bietet. Ohne diese Möglichkeit gäbe es kein Modell. Versucht mal vom Teil 6191 etwa 50 Stück in dunkelgrau aufzutreiben. Liebe Puristen. „Rutscht mir“ an der Stelle unter Verlaub gesagt „den Buckel runter“. Ich habe zwar einen kleinen Knall aber noch lange keinen Dukatenesel im Stall. Das höchste der Gefühle waren gelbe Zugfenster 4035 die um die 5 EUR das Stück gekostet haben. Was irgendwie vernünftig zu machen ist, ist natürlich alles aus Lego. Vor allem im Innenbereich habe ich wie immer zu vielen günstigen gebrauchten Steinen gegriffen.
Bevor nun die ersten Bilder sprechen dürfen, gibt es noch ein paar Daten zur Lok:
Länge über Kupplung 88cm. Zum Original mit 29,997m gibt das ein Verhältnis von 1:34
Höhe 15cm. Zum Original mit 4,98m ein Verhältnis von 1:33
Breite 9,5cm. Zum Original mit 3,15m ein Verhältnis von 1:33
Passt find ich ganz gut von den Proportionen.
Jetzt könnte man trotzdem sagen: „Das ist doch kein Lego mehr.“ Aber: die Spurweite 38mm bei Lego hätte zur Normalspur 1435mm auch ein Größenverhältnis von 1:38. Da fällt die reguläre Bauweise in 6W deutlich mehr aus dem Raster als meine Variante. Für Minifigs ist es etwas zu groß, wie @ellermaniac zu seinen Bahnen schon sagte: Jack Stone würde besser passen.
Pro Lok sind 4.250 Teile verbaut und sie wiegt pro Stück 3.369 Gramm.

Ein weiterer (an den Haaren herbei gezogener) Bezug zum Jahr 2021 und warum ich heuer meine Umsetzung präsentiere, mag der Umstand darstellen, dass die letzten Exemplare dieser einzigartigen Baureihe vor 50 Jahren hergestellt wurden. Eines der letzten gebauten (ich gehe nach Nummer bei Union Pacific) Exemplare, die 6944 sah 2011 noch so aus.
Es wurde inzwischen „kosmetisch“ (also wohl rein äußerlich) restauriert und kann im National Museum of Transportation NMOT in St. Louis, Missouri bewundert werden. Link.
Die der UP-Nr. 6900 nach zu urteilen erste Lok der Baureihe steht gemeinsam mit der Big Boy 4023 im Kenefick Park, Omaha City. Ich frag mich die ganze Zeit warum. Denn in Omaha lebt ein gewisses „Orakel“ - genannt Warren - und dem bzw. seiner Holding gehört der größte Konkurrent der Union Pacific - die BNSF.
Kommt mir irgendwie lustig vor beim Gedanken, BMW würde in monumentaler Bauweise am Ortseingang von Wolfsburg sich ein Firmendenkmal errichten…aber egal.
Jedenfalls war es soooo schwer mich zwischen der 6900 und der 6944 zu entscheiden.
Da hab ich halt wieder mal zwei gebaut…


OK. OK. Im Grunde genommen ging es mir von Beginn des Projekts an darum, dass die US-Güterzüge oft mit mehreren Loks im Mehrfach-Gespann gefahren sind.
So auch die EMD DDA40X. Das übelste Gespann, das ich gefunden habe ist dieses Bild mit immerhin vier Centennials.

Aber ganz so verrückt bin ich dann doch nicht…
Was die wohl gezogen haben bei zusammen fast 2400kN Anfahrzugkraft???
Also meine beiden Hübschen sollten jedenfalls auch nicht so einsam und tatenlos herumstehen wie ein Ausstellungsstück. Immerhin sind sie mit insgesamt 8 PU Motoren ausgestattet, die ich mit 11,1V Lipos befeuern will, die ich allerdings noch nicht habe. Die Grundidee (Lösung will ich nicht sagen) bestand wiederum zugegeben in einem wackeligen Waggon-Set von BB, welches die Basis für meine Waggons lieferte. Zumindest von der Grundidee und anschließenden Teileverwertung (z.B. bei den Containern). Aber wirklich nur die Basis.

Meine TTX Waggons sind von Grund auf neu und vor allem absolut stabil konstruiert. Es sind die TTX-üblichen 4er Kombinationen mit Jakobs Drehgestellen daraus entstanden, alles auf Lego-Rädern ausgestattet und pro Waggon mit fast 3x so vielen (gebrauchten) Teilen. Sie sind so konstruiert, dass der untere Container fest in den Waggon integriert ist, was im Ergebnis eine unheimlich gute Verwindungssteifheit bringt. Die oberen sind abnehmbar.
Die TTX-4er-Kombination ist 188cm lang, pro Kombination sind 2700 Teile verbaut und jede Kombi wiegt 3.536 Gramm.

Die Container sind alleine in der Größe 8W 38L gebaut. Die Mittleren Waggons der 4er-Kombination sind 10W 52L ohne Anbauteile. Die äußeren Waggons sind 2 Studs länger. Zum Vergleich: Ein Lego Maersk-Waggon ist mit Puffern 36 Studs lang…könnten also fast in meinen Containern parken. 6 von den Kombinationen, also 24 Waggons mit 48 Containern halte ich für eine angemessene Anhängelast. Ich bin mir sicher, dass die beiden Loks mindestens die doppelte Ladung ziehen könnten.
Gemessen und gewogen habe ich den so entstandenen Ganzzug noch nicht, aber das kann ich gerne noch nachliefern bzw. mach ich gelegentlich bestimmt noch ein Video. Licht ist natürlich auch eingebaut und auf den Bildern nicht zu sehen.
Update vom 15.01.2021:
Gesamtteile: 25.000 Stück
Gesamtgewicht: 27.954 Gramm
Gesamtlänge: 13.04 Meter
So das war’s. Wenn es Euch gefällt und Ihr das hier zum Ausdruck bringt, dann würde mich das wie gesagt sehr freuen.

Vielen Dank für die geschätzte Aufmerksamkeit.
Liebe Grüße und GUTE NACHT.
Rouven



Zuletzt bearbeitet: