Rouven
Langbahner
Servus zusammen,
Doppelposts sind nicht gern gesehen - auch ich bin kein Freund davon. Wenn es seitens der Chefärzte und Klinikleitung kein Problem damit gibt, dann mach ich hier mal insofern eine Ausnahme, dass ich ein für mich ganz besonderes Projekt über einen separaten Thread anlege.
Hier möchte ich ausschließlich das Gesamt-Ergebnis zeigen in Bildern bzw. später mit Videos und ein paar nähere zusammenfassende Informationen liefern.
Die Idee zum Projekt an sich und einige Infos während der Bauphase habe ich ja schon in meinem "allgemeinen" Thread beschrieben - ab dem Post Nr. 422 ging es los und sicher wird auch noch etwas mehr folgen.
https://www.doctor-brick.de/threads/rouvens-lego-eisenbahnen.7503/page-22#post-226641
Nochmal: hier geht es rein um die Präsentation des fertigen MOC's.
Lego MTAB IORE LKAB MOC 16 by Rouven's Legoeisenbahnen, auf Flickr
Die MTAB IORE / LKAB Malmtrafik AB IORE aus Lego nachzubilden war schon lange ein Traum von mir, denn sie gelten als die wohl stärksten Elektrolokomotiven der Welt. Ihren Einsatz finden diese stets als Doppelgespann eingesetzten Loks auf lediglich zwei Strecken: Zum einen verkehren sie zwischen der weltgrößten Eisenerzgrube Kiruna in Schweden und der norwegischen Hafenstadt Narvik, zum anderen zwischen der Eisenerzgrube Malmberget und dem schwedischen Ostseehafen Luleå. Insgesamt 17 Doppelloks oder 34 Lokhälften sind dort im Einsatz. Die Daten der Originale sprechen schon mal für sich:
- zweimal 5400kW / 7342 PS Motorleistung bzw. zweimal 700kN Zugkraft
- jeweils 68 Waggons pro Doppellok mit einer Gesamtlänge von rund 750m pro Zug
Viele weitere Informationen über die echten Züge gibt es hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/MTAB_IORE#LKAB_IORE
https://www.lkab.com/en/about-lkab/from-mine-to-port/transport/rail-transport/
Mein Versuch einen Zug fahr- und Kurven-tauglich auf Basis des aktuellen Powered Up Systems herzustellen, wurde von einigen Herausforderungen begleitet. Am Ende wurde mein bislang mit Abstand aufwendigstes MOC daraus.
Beim zunächst digitalen Bau kam schon die erste Hürde. Ich habe mir in den Kopf gesetzt die schräg am Dach der Lok befindlichen Rippenstrukturen mit Fensterläden Teile Nr. 60800 herzustellen, die im Übrigen als Neuteile und in der Farbe blau relativ schwer in ausreichender Menge zu bekommen waren. Ich hab tatsächlich am Dach angefangen zu bauen. Gemessen an den Fensterläden / Rippen wurden die Dimensionen der Lok schnell so groß, dass die Umsetzung in 6- oder 7-wide nicht gut ausgesehen hätte. Der Bau in 8-wide erforderte eine entsprechende Länge und so drehte sich die Spirale... zu kleine Waggons hätten irgendwie nicht gepasst und zu wenige...naja, erst dachte ich an mein übliches Duzend.
Schnell wurde mir jedoch klar, dass 12 Waggons irgendwie tatsächlich auch wieder zu wenig sind, also hab ich die Anzahl verdoppelt. Wohl wissend, dass 96 Achsen - obwohl sie kugelgelagert sein sollten - und ein Gewicht von 805 Gramm pro Waggon zu weiten Problemen führen würden. Hinsichtlich der aufzubringenden Antriebskraft. Deshalb habe ich mich schon in einem frühen Stadium entschlossen auch die Anzahl der Loks zu verdoppeln. Also doppelte Doppelloks meine ich. Zwei vorne und zwei hinten. Was zwar nicht dem Original entspricht, aber einfach seinen Zweck erfüllt und weil es was her macht natürlich. Gezeigt hab ich das bisher nicht...
Lego MTAB IORE LKAB MOC 17 by Rouven's Legoeisenbahnen, auf Flickr
Die Teilebestellungen beliefen sich laut LDD Liste final auf 34.812 Parts. Das ist nebst der mit Käseecken nachgebildeten / angedeuteten Ladung vor allem auf einen Umstand zurück zu führen:
Ich dachte:
Wie sagte schon einst Obi Wan: "(Ich dachte ich könnte ihn ebenso gut unterweisen wie Yoda.) Das war ein Irrtum."
Alleine die einzelnen Höhenveränderungen in der Dachkonstruktion der Loks hinzubekommen brachte mich an den Rand der Verzweiflung. Bei keinem Modell das ich bisher gebaut habe habe ich im Innenleben so viel gesnottet wie hier. Aber was soll's. Darin liegt ja gerade der Spaß.
Lego MTAB IORE LKAB MOC 19 by Rouven's Legoeisenbahnen, auf Flickr
Nach insgesamt ca. 30 Bestellungen, die binnen weniger Wochen bei mir eingetrudelt sind, fragte selbst meine verständnisvolle Frau ob ich sie noch alle habe. "Nein, ich habe noch nicht alle (Teile)..." sagte ich nach jedem weiteren Päckchen "...wenn ich alle (Teile) hätte, dann bräuchte ich schließlich keine mehr zu bestellen." ;-) In der Bauphase kamen noch einige Steine dazu, man merkt dann doch immer wieder, dass trotz aller Überlegungen nicht alles was in LDD hält auch in der Realität die Stabilität liefert, die ich für meine Modelle beanspruche. Es dürften also gut und gerne 35.000 Steinchen in dem Zug stecken.
Die nächste Problemstellung war dann die Umsetzung selbst und die Bauzeit (von Arbeitszeit will ich nicht reden)...Abend um Abend kam ich ein Stückchen weiter. Auch die Aufkleber waren diesmal etwas anspruchsvoller als bei meinen bisherigen Modellen, weil ich sie wie Intarsien ineinander gesetzt habe um mehrere Farben abzubilden. Jedesmal hab ich mich wieder gefreut mir meinen Plotter angeschafft zu haben. Es ist nicht zu unterschätzen was allein dafür zu tun ist. Aufkleber entweder als Einzelstück (Namen und Nummern der Loks bzw. Waggons) oder dann wieder im Multiplikator x48 zu anzufertigen, wenn ich z.B. an die LKAB Logos auf den Waggons denke...alles erfordert die Erstellung von passenden *.svg Dateien, die dann in die Plotter-Software zu übertragen sind um zum Millimetergenauen Ergebnis zu kommen.
192 Kugellager wurden mit der Einhandzwinge in Techniklöcher eingepresst, die selbstgefertigten Achsen aus Edelstahl mussten exakt geschliffen werden usw. ... Auch der unter Puristen verpönte Griff in die Trickkiste blieb nicht gänzlich aus. Ich stehe dazu! Man braucht halt gelegentlich Teile, die es nicht gibt (das 26601 gibt es nicht in der "Grundfarbe" blau / das 27263 nicht in oridinärem gelb). Dann hilft mir ausnahmsweise das Cuttermesser oder nötigenfalls die Spraydose. Allerdings an ganz, ganz wenigen stellen. Sobald Lego die Teile produziert würde ich sie aus Prinzip allerdings sofort bestellen.
Bei den Loks habe ich ehrlich gestanden keine Idee mehr wie ich sie in dem Maßstab noch originalgetreuer hinbekommen soll. Orientiert habe ich mich an den neusten im Einsatz befindlichen Loks von der Optik und Lackierung. Die erscheinen mir auch im Original etwas heller als die früheren Modelle, wenn ich mir Videos auf youtube ansehe. Einfach mal googeln... Außerdem habe ich mich an den Herstellerbildern von Modelleisenbahnen orientiert, weil man dort z.B. ganze Seitenansichten oder auch das Dach viel besser sieht als in den Videos.
Hier ein Beispiel:
https://www.roco.cc/de/product/235280-72658-0-0-0-0-0-002002-0/products.html
oder googelt einfach mal LKAB IORE H0
Eine - wenn nicht die - Prämisse bei mir ist: Die Bauten müssen bespielbar sein. Da ist kein Teil einfach nur drauf gelegt oder hält an nur einem Pin der sich löst sobald man ihn scharf anschaut. Alles was schräg ist hängt so fest wie möglich irgendwo entsprechend dran.
Bei den Waggons habe ich etwas mehr Interpretation zugelassen als bei den Loks. Die Originale sind etwas kürzer - oder wie man es nimmt im Vergleich zur Lok etwas breiter ausgelegt. Meine sind etwas länger geraten, aber nicht weniger wuchtig. Und sie passen nach meiner Ansicht zum Gesamtbild sehr gut dazu. Bei den Originalwaggons prangt an den Seiten auch nicht überall das LKAB Logo und sie glänzen weit weniger. Ich hab die Waggons übrigens durchnummeriert, damit der 1000ste entsprechend seiner Nummer mitfährt. 68 Waggons in der Realität macht mal 15 dann 1020 abzüglich 24 bedeutet, dass ich mit No. 996 angefangen habe. Eine Zahl und ff., die dem Porschefan in mir einige Hommagen abgenötigt hat.
Alles in allem ist der Zug jetzt tatsächlich genau so wie ich ihn will. Keine 100% Kopie vom Original. Aber das war auch nie mein Anspruch. Wie erwähnt fahren die Originale auch nicht mit 4 Loks. Wenn ich also Änderungen vorgenommen habe, dann ging es in der Regel um die Baubarkeit an sich, die Stabilität der Konstruktion oder eben ganz praktisch darum was die Physik hergibt.
Ausgestattet habe ich jede Lok mit 2 PU Boxen und 2 Motoren. Diese wurden im Übrigen analog zu meinem Eurostar-Zug jeweils um jeweils 3 AAA Batterien erweitert. Sie laufen also mit ca. 12V statt der regulären 6 Stück AAA und 9V. Während es mir beim Eurostar um die Steigerung der Geschwindigkeit ging, möchte ich bei der LKAB IORE eher auf die Reserven setzen. Gemütliche kraftvolle Fahrt durch lange Kurven. Ganz wie auf den Orignalstrecken.
Lego MTAB IORE LKAB MOC 20 by Rouven's Legoeisenbahnen, auf Flickr
Ein paar Daten noch zu meinem Zug insgesamt:
- 4 Loks und 24 Waggons auf insgesamt 120 zumeist kugelgelagerten Achsen
- Gesamtlänge 1508 Studs bzw. 11,76m bei einem Gewicht von 26.900g
- Antrieb mit 8 "frisierte" Powered Up Motoren
- etwa 35.000 Teile
Lego MTAB IORE LKAB MOC 21 by Rouven's Legoeisenbahnen, auf Flickr
Leider kann ich Euch bislang nur Standbilder zeigen. Ein Video kann ich erst erstellen wenn ich die Synchronisation bzw. gleichzeitige Ansteuerung der 8 verbauten Motoren hinbekommen habe. Aber auch das ist schon weit fortgeschritten (die 72 Batterien sind jedenfalls schon geladen). Mit den alten Power Functions war das ja vollkommen unkompliziert. Für mein Vorhaben muss ich darauf hoffen es über: Link BAP (Brick Automation Project) hin zu bekommen. Eigens dafür habe ich mir einen handlichen Bluetooth 5.0 fähigen Laptop auf Basis Windows 10 bestellt. Hoffentlich wird das kein Griff ins Klo. Ich möchte den Zug schon mal fahren sehen...Und Ihr?
Kommentiert einfach mal drauf los. Über jede konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge freue ich mich...
...genau wie über jeden "Drücker" auf das "gefällt mir" Symbol.
Vielen Dank schon mal und viele Grüße.
Rouven
Doppelposts sind nicht gern gesehen - auch ich bin kein Freund davon. Wenn es seitens der Chefärzte und Klinikleitung kein Problem damit gibt, dann mach ich hier mal insofern eine Ausnahme, dass ich ein für mich ganz besonderes Projekt über einen separaten Thread anlege.
Hier möchte ich ausschließlich das Gesamt-Ergebnis zeigen in Bildern bzw. später mit Videos und ein paar nähere zusammenfassende Informationen liefern.
Die Idee zum Projekt an sich und einige Infos während der Bauphase habe ich ja schon in meinem "allgemeinen" Thread beschrieben - ab dem Post Nr. 422 ging es los und sicher wird auch noch etwas mehr folgen.
https://www.doctor-brick.de/threads/rouvens-lego-eisenbahnen.7503/page-22#post-226641
Nochmal: hier geht es rein um die Präsentation des fertigen MOC's.

Die MTAB IORE / LKAB Malmtrafik AB IORE aus Lego nachzubilden war schon lange ein Traum von mir, denn sie gelten als die wohl stärksten Elektrolokomotiven der Welt. Ihren Einsatz finden diese stets als Doppelgespann eingesetzten Loks auf lediglich zwei Strecken: Zum einen verkehren sie zwischen der weltgrößten Eisenerzgrube Kiruna in Schweden und der norwegischen Hafenstadt Narvik, zum anderen zwischen der Eisenerzgrube Malmberget und dem schwedischen Ostseehafen Luleå. Insgesamt 17 Doppelloks oder 34 Lokhälften sind dort im Einsatz. Die Daten der Originale sprechen schon mal für sich:
- zweimal 5400kW / 7342 PS Motorleistung bzw. zweimal 700kN Zugkraft
- jeweils 68 Waggons pro Doppellok mit einer Gesamtlänge von rund 750m pro Zug
Viele weitere Informationen über die echten Züge gibt es hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/MTAB_IORE#LKAB_IORE
https://www.lkab.com/en/about-lkab/from-mine-to-port/transport/rail-transport/
Mein Versuch einen Zug fahr- und Kurven-tauglich auf Basis des aktuellen Powered Up Systems herzustellen, wurde von einigen Herausforderungen begleitet. Am Ende wurde mein bislang mit Abstand aufwendigstes MOC daraus.
Beim zunächst digitalen Bau kam schon die erste Hürde. Ich habe mir in den Kopf gesetzt die schräg am Dach der Lok befindlichen Rippenstrukturen mit Fensterläden Teile Nr. 60800 herzustellen, die im Übrigen als Neuteile und in der Farbe blau relativ schwer in ausreichender Menge zu bekommen waren. Ich hab tatsächlich am Dach angefangen zu bauen. Gemessen an den Fensterläden / Rippen wurden die Dimensionen der Lok schnell so groß, dass die Umsetzung in 6- oder 7-wide nicht gut ausgesehen hätte. Der Bau in 8-wide erforderte eine entsprechende Länge und so drehte sich die Spirale... zu kleine Waggons hätten irgendwie nicht gepasst und zu wenige...naja, erst dachte ich an mein übliches Duzend.
Schnell wurde mir jedoch klar, dass 12 Waggons irgendwie tatsächlich auch wieder zu wenig sind, also hab ich die Anzahl verdoppelt. Wohl wissend, dass 96 Achsen - obwohl sie kugelgelagert sein sollten - und ein Gewicht von 805 Gramm pro Waggon zu weiten Problemen führen würden. Hinsichtlich der aufzubringenden Antriebskraft. Deshalb habe ich mich schon in einem frühen Stadium entschlossen auch die Anzahl der Loks zu verdoppeln. Also doppelte Doppelloks meine ich. Zwei vorne und zwei hinten. Was zwar nicht dem Original entspricht, aber einfach seinen Zweck erfüllt und weil es was her macht natürlich. Gezeigt hab ich das bisher nicht...

Die Teilebestellungen beliefen sich laut LDD Liste final auf 34.812 Parts. Das ist nebst der mit Käseecken nachgebildeten / angedeuteten Ladung vor allem auf einen Umstand zurück zu führen:
Ich dachte:
Von der Formgebung her sollte diese Lok ganz gut baubar sein. Auch für einen Anfänger wie mich.
Wie sagte schon einst Obi Wan: "(Ich dachte ich könnte ihn ebenso gut unterweisen wie Yoda.) Das war ein Irrtum."
Alleine die einzelnen Höhenveränderungen in der Dachkonstruktion der Loks hinzubekommen brachte mich an den Rand der Verzweiflung. Bei keinem Modell das ich bisher gebaut habe habe ich im Innenleben so viel gesnottet wie hier. Aber was soll's. Darin liegt ja gerade der Spaß.

Nach insgesamt ca. 30 Bestellungen, die binnen weniger Wochen bei mir eingetrudelt sind, fragte selbst meine verständnisvolle Frau ob ich sie noch alle habe. "Nein, ich habe noch nicht alle (Teile)..." sagte ich nach jedem weiteren Päckchen "...wenn ich alle (Teile) hätte, dann bräuchte ich schließlich keine mehr zu bestellen." ;-) In der Bauphase kamen noch einige Steine dazu, man merkt dann doch immer wieder, dass trotz aller Überlegungen nicht alles was in LDD hält auch in der Realität die Stabilität liefert, die ich für meine Modelle beanspruche. Es dürften also gut und gerne 35.000 Steinchen in dem Zug stecken.
Die nächste Problemstellung war dann die Umsetzung selbst und die Bauzeit (von Arbeitszeit will ich nicht reden)...Abend um Abend kam ich ein Stückchen weiter. Auch die Aufkleber waren diesmal etwas anspruchsvoller als bei meinen bisherigen Modellen, weil ich sie wie Intarsien ineinander gesetzt habe um mehrere Farben abzubilden. Jedesmal hab ich mich wieder gefreut mir meinen Plotter angeschafft zu haben. Es ist nicht zu unterschätzen was allein dafür zu tun ist. Aufkleber entweder als Einzelstück (Namen und Nummern der Loks bzw. Waggons) oder dann wieder im Multiplikator x48 zu anzufertigen, wenn ich z.B. an die LKAB Logos auf den Waggons denke...alles erfordert die Erstellung von passenden *.svg Dateien, die dann in die Plotter-Software zu übertragen sind um zum Millimetergenauen Ergebnis zu kommen.
192 Kugellager wurden mit der Einhandzwinge in Techniklöcher eingepresst, die selbstgefertigten Achsen aus Edelstahl mussten exakt geschliffen werden usw. ... Auch der unter Puristen verpönte Griff in die Trickkiste blieb nicht gänzlich aus. Ich stehe dazu! Man braucht halt gelegentlich Teile, die es nicht gibt (das 26601 gibt es nicht in der "Grundfarbe" blau / das 27263 nicht in oridinärem gelb). Dann hilft mir ausnahmsweise das Cuttermesser oder nötigenfalls die Spraydose. Allerdings an ganz, ganz wenigen stellen. Sobald Lego die Teile produziert würde ich sie aus Prinzip allerdings sofort bestellen.
Bei den Loks habe ich ehrlich gestanden keine Idee mehr wie ich sie in dem Maßstab noch originalgetreuer hinbekommen soll. Orientiert habe ich mich an den neusten im Einsatz befindlichen Loks von der Optik und Lackierung. Die erscheinen mir auch im Original etwas heller als die früheren Modelle, wenn ich mir Videos auf youtube ansehe. Einfach mal googeln... Außerdem habe ich mich an den Herstellerbildern von Modelleisenbahnen orientiert, weil man dort z.B. ganze Seitenansichten oder auch das Dach viel besser sieht als in den Videos.
Hier ein Beispiel:
https://www.roco.cc/de/product/235280-72658-0-0-0-0-0-002002-0/products.html
oder googelt einfach mal LKAB IORE H0
Eine - wenn nicht die - Prämisse bei mir ist: Die Bauten müssen bespielbar sein. Da ist kein Teil einfach nur drauf gelegt oder hält an nur einem Pin der sich löst sobald man ihn scharf anschaut. Alles was schräg ist hängt so fest wie möglich irgendwo entsprechend dran.
Bei den Waggons habe ich etwas mehr Interpretation zugelassen als bei den Loks. Die Originale sind etwas kürzer - oder wie man es nimmt im Vergleich zur Lok etwas breiter ausgelegt. Meine sind etwas länger geraten, aber nicht weniger wuchtig. Und sie passen nach meiner Ansicht zum Gesamtbild sehr gut dazu. Bei den Originalwaggons prangt an den Seiten auch nicht überall das LKAB Logo und sie glänzen weit weniger. Ich hab die Waggons übrigens durchnummeriert, damit der 1000ste entsprechend seiner Nummer mitfährt. 68 Waggons in der Realität macht mal 15 dann 1020 abzüglich 24 bedeutet, dass ich mit No. 996 angefangen habe. Eine Zahl und ff., die dem Porschefan in mir einige Hommagen abgenötigt hat.
Alles in allem ist der Zug jetzt tatsächlich genau so wie ich ihn will. Keine 100% Kopie vom Original. Aber das war auch nie mein Anspruch. Wie erwähnt fahren die Originale auch nicht mit 4 Loks. Wenn ich also Änderungen vorgenommen habe, dann ging es in der Regel um die Baubarkeit an sich, die Stabilität der Konstruktion oder eben ganz praktisch darum was die Physik hergibt.
Ausgestattet habe ich jede Lok mit 2 PU Boxen und 2 Motoren. Diese wurden im Übrigen analog zu meinem Eurostar-Zug jeweils um jeweils 3 AAA Batterien erweitert. Sie laufen also mit ca. 12V statt der regulären 6 Stück AAA und 9V. Während es mir beim Eurostar um die Steigerung der Geschwindigkeit ging, möchte ich bei der LKAB IORE eher auf die Reserven setzen. Gemütliche kraftvolle Fahrt durch lange Kurven. Ganz wie auf den Orignalstrecken.

Ein paar Daten noch zu meinem Zug insgesamt:
- 4 Loks und 24 Waggons auf insgesamt 120 zumeist kugelgelagerten Achsen
- Gesamtlänge 1508 Studs bzw. 11,76m bei einem Gewicht von 26.900g
- Antrieb mit 8 "frisierte" Powered Up Motoren
- etwa 35.000 Teile

Leider kann ich Euch bislang nur Standbilder zeigen. Ein Video kann ich erst erstellen wenn ich die Synchronisation bzw. gleichzeitige Ansteuerung der 8 verbauten Motoren hinbekommen habe. Aber auch das ist schon weit fortgeschritten (die 72 Batterien sind jedenfalls schon geladen). Mit den alten Power Functions war das ja vollkommen unkompliziert. Für mein Vorhaben muss ich darauf hoffen es über: Link BAP (Brick Automation Project) hin zu bekommen. Eigens dafür habe ich mir einen handlichen Bluetooth 5.0 fähigen Laptop auf Basis Windows 10 bestellt. Hoffentlich wird das kein Griff ins Klo. Ich möchte den Zug schon mal fahren sehen...Und Ihr?
Kommentiert einfach mal drauf los. Über jede konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge freue ich mich...
...genau wie über jeden "Drücker" auf das "gefällt mir" Symbol.
Vielen Dank schon mal und viele Grüße.
Rouven
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