Man darf Nebeneinkünfte bis zu 410 Euro pro Jahr erzielen, ohne das Steuer fällig wird, bei 40 Anleitungen für 10 € bleiben dir also 400 €. Ab 82 Anleitungen sind dann die gesamten Einnahmen zu versteuern, beim Spitzensteuersatz von 42% würde mit 476 € also bei doppeltem Umsatz kaum mehr übrigbleiben. Ähnlich sieht es zwischen 820 und 410 € aus, da wird dann der Differenzbetrag berechnet, bei 600 € also 820 € - 600 € = 220 €, zu versteuern sind 600 – 220 € = 380 €, bei 42% wären das etwa 160 € Steuer oder 440 € die übrigbleiben. Bei 420 € sind es entsprechend 8,40 € Steuer und bei 810 € wären es 340 €.
Bei Privatpersonen ist es aber schwierig eine Grenze zu ziehen:
1. Wenn du gebrauchte Lego-Sets bei Ebay verkaufst, sind das Gegenstände des täglichen Gebrauchs und der Verkauf ist steuerfrei.
2. Wenn du Bauanleitungen für Lego bei Rebrickable verkaufst, zählt das als gewerbliche Nebentätigkeit mit dem Ziel Gewinne zu erzielen.
3. Wenn du 1. und 2. machst, kann das Finanzamt alles, was mit Lego oder Spielzeug zu tun hat, als ein- und dasselbe betrachten. Außerdem kann ein Ebay-Konto nur privat oder gewerblich sein, wenn du dann noch einen Laptop und ein Fahrrad verkauft hast, und die letzten zehn Jahre rückwirkend geprüft werden, kommen im schlimmsten Fall auch schnell über zehntausend Euro Umsatz und entsprechend hohe Steuern zusammen, plus eine Geldstrafe in Höhe von ca. 10 Tagessätzen je 1.000 € hinterzogener Steuer…
Über 410 € werden Steuern aber auch nur auf Gewinne fällig, man kann also alle möglichen Kosten z.B. auch für Computer, Strom oder Internet abziehen, und z.B. auch pauschal 30 % Unkosten pro Bestellung geltend machen. Orientieren kann man sich auch an den Pauschalen für die Arbeit im Homeoffice, da gibt es 5 Euro für 8 Stunden Arbeit oder max. 600 € im Jahr. Wichtig ist nur, die Einnahmen und Kosten in der Steuererklärung anzugeben, selbst wenn keine Steuern fällig werden, hat man dann mit dem Steuerbescheid vom Finanzamt die Bestätigung dafür.
Der Gang zum Steuerberater hilft natürlich auch, da zahlt man ca. 0,5% bis 5% vom Umsatz der Nebentätigkeit für die Steuererklärung. Bei 1.000 € wären das ja aber max. nur 50 €, entsprechend wird man unter zehntausend Euro aber auch keinen finden, der das macht.
Man kann sich aber einmalig beraten lassen, das kostet dann um die 100 € pro Stunde, ich denke aber der beste Tipp ist unter 410 € zu bleiben, und im Falle der Anleitungen diese kostenlos oder günstig anzubieten. Ansonsten ist man immer in einer Grauzone und hat einen Riesenaufwand.