So, heute war ich nun endlich im (auch ansonsten sehr, sehr sehenswerten) Helms-Museum. Es war so voll, dass es eine Freude war, ich finds großartig, dass die Ausstellung so gut angekommt! Fotos hat meine Freundin gemacht, mit der ich dort war, die werde ich posten, sobald sie sie mir geschickt hat.
Insgesamt finde ich das Konzept wirklich großartig - mit einer Ausstellung archäologischer Exponate lockt man ja heute leider niemanden mehr hinterm Ofen hervor. Aber es braucht nicht viel, um etwas wirklich spektakuläres daraus zu machen, nur etwas Mut zur Kreativität und gute Connections! Das Helms-Museum hat ja ein paar sehr unkonventionelle Köpfe am Start, das sieht man auch in der Dauerausstellung. Von daher war die Lego-Zeitreise dort genau am richtigen Ort.
Die Mocs sind allesamt wunderschön gelungen und zum Teil wirklich atemberaubend gut. Das schönste ist, da sind wir uns vermutlich alle einig, das römische Moc mit dem Forum und dem großartigen Colosseum. Mir hat auch das alte China sehr gut gefallen. Überall sind in typischem Lego-Stil kleine Szenen mit Minifiguren versteckt, unter anderem auch auf die "Finde den Fehler"-Art: Da steht zum Beispiel ein Bauarbeiter mit Funkgerät auf der Baustelle der Chinesischen Mauer. Oder ein dicker Troll versteckt sich unter einem Baum bei den Wikingern. Sehr witzig, und eine tolle Motivation zum genauen Hinsehen für Kinder.
Sehr gut wurden die Mocs mit kurzen, einfach zu lesenden Texten über die jeweilige Epoche begleitet, in großer serifenloser Schrift, so dass auch Leseanfänger sie problemlos bewältigen können. Exponate aus der eigenen Sammlung bzw. Leihgaben wie Mammutrippen oder ein über 10.000 Jahre alter Büffelschädel, ein altes Kettenhemdstück und ein rostiges Schwert, fein gehämmerter Silberschmuck aus der Zeit der Wikinger oder eine peruanische Tonfigur, schlagen dann die Brücke zur "richtigen" Archäologie. Und wer eher Bock auf Bauen statt auf Studieren kann, kann sich in einer riesengroßen Bauecke austoben, die bis auf den letzten Platz von Kindern (und Papas!) besetzt war.
Ein absoluter Gewinner, ich freu mich sehr, dass das möglich gemacht wurde und ziehe vor René meinen Hut für die tollen Arbeiten, die er da abgeliefert hat (und auch vor den anderen beteiligten Baumeistern). Ich wünsche mir noch viel mehr Besucher, und dass die Leute vom Museum dadurch neue tolle Sachen möglich machen können.