Auch wenn ich erst nach Abschluss des Wettbewerbs dazu gestoßen bin, hänge ich der Vollständigkeit halber noch meine Akkulok an. "Winner" in der Kategorie "Electric Locomotive".
Das
Fahrzeug des letztjährigen Beitrags, der Klv 12, hätte prima in diesen Wettbewerb gepasst. Und wäre bestimmt gut angekommen. Sogar eine Motorisierung hat er inzwischen. Doch es waren nur neue Bauten erlaubt. Schade.
Natürlich denkt man als Deutscher bei den Anforderungen des Wettbewerbs sofort an eine "Köf". Doch die Umsetzungen von Köf II und III sind so gut und zahlreich, dass ein neues Modell hier wesentlich hervorstechen müsste, um wahrgenommen zu werden. Da habe ich mich nicht herangetraut.
@Ts__ hat mit seinem Beitrag diese These, die vor seinem Modell entstand, bestätigt.
Was gibt es noch? Die etwas kleinere
Kö I. Hier wäre wahrscheinlich eine verkürzte Köf II herausgekommen, die auf die Bautechniken der größeren Lok zurückgreift. Auch kein wirklich eigenständiges Modell. Die skurrile
Kleindiesellok Kdl 01 hätte mir gefallen. Meine ersten Umsetzungsversuche waren hier leider nicht wirklich zielführend. Außerhalb des Wettbewerbs habe ich dieses Thema wieder aufgegriffen, nachdem im Historischen Forum von Drehscheibe-Online zahlreiche Fotos und eine Maßskizze veröffentlicht wurden. Und ich einen passenden Motor gefunden hatte. Ein
Entwurf ist inzwischen recht weit gediehen, aber noch nicht fertiggestellt. Auch wenn es Fortschritte gegenüber dem veröffentichten Stand gibt.
Was bleibt? Akkuloks! Schließlich ist Batterieelektrische Mobilität heute aktueller den je. Auch wenn die im Frage kommenden Vorbilder 90 Jahre oder noch älter sind. Die von Technik und Gestaltung
an die Köf II angelehnten Versionen bleiben aus Ähnlichkeitsgründen ebenfalls außen vor. Bleibt, sofern man bei deutschen Staatsbahnloks bleiben möchte, nur noch das skurrile AEG-Gerät. Die "
Gartenlaube" aus Dahlhausen ist mir zu fragil und zergliedert, um ein gutes Modell bauen zu können. Was bleibt? 1941 erhielt die
A 6003 eine ein wenig an die Köf angelehnte Verkleidung. Passt zu den Wettbewerbskritrien, ist schön klein, ein wenig skurril, aber gut baubar. Keine Umsetzung aus Lego bekannt, was ich immer als Vorteil sehe.
Anhand der im Netz verfügbaren Fotos und der spärlichen Angaben
aus Wikipedia wurde die Lok gebaut. Dabei habe ich parallel digital und mit echten Steinen gebaut.
Länge über Puffer: 5.600 mm
Gesamtradstand: 2.500 mm
Treibraddurchmesser: 850 mm
Die übrigen Maße habe ich dann aus einem Foto abgenommen. Bei der Breite habe ich mich an den 3050 mm der Köf II orientiert. In meinem Maßstab 1:42 somit 9w.
Ab 1930 wurden von der Reichsbahn Prototypen der neu eingeführten Gattung der "Kleinlokomotiven" beschafft. Diese Fahrzeuge sollten den Rangierbetrieb an kleineren Bahnhöfen erleichtern. Die Vorhaltung einer Dampflok war dort viel zu aufwändig. Neben den Prototypen mit Verbrennungsmotor entstanden auch einige Speicherlokomotiven.
Die späteren Serienfahrzeuge der Akku-Kleinloks waren von Antrieb und Gestaltung weitgehend an die Köf II angelehnt. Die AEG-Prototypen bestanden hingegen aus einem Fahrgestell mit Überdachung. Halt ein auf die reine Funktionen reduzierter Prototyp. Angetrieben wurden AEG-Loks diese von zwei Tatzlagermotoren. Eine solche skurrile "Gartenlaube" ist mit der Ka 4013 im Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen erhalten.
Das Vorbild meines Modells erhielt 1941 ein etwas an die Einheits-Köf erinnerndes Führerhaus. Die Ausmusterung durch die Bundesbahn erfolgte am 01.02.1973 beim Bw Haltingen. Danach war die Lok noch fast 20 Jahre in Basel für den Logistikdienstleister Interfrigo im Einsatz. Das Fahrzeug ist im Bayerischen Eisenbahnmuseum Nördlingen erhalten.
Neben dem Circuit Cube habe ich als Fremdteil selbst gedruckte Puffer eingesetzt. Dabei habe ich mich an den
Untertassen orientiert. Die kaum erhältlich sind. Aber jetzt wieder in weiß
mit dem Muppet-Waldorf kommen. Immerhin. Ich hoffe, Lego erbarmt sich und bringt dieses Teil in schwarz-Uni ins reguläre Programm. Damit wären verdammt viele Eisenbahn-Bauer glücklich. Erfreuliches Entgegenkommen hab es beim
1x3-Panel. Hier hatte ich im Herbst nur die Alternativen "dunkelgrau" und "Flörsheim". Dank der AMG-Speed Champions gibt dieses Teil seit kurzem auch in schwarz.
Auf der Bricking Bavaria in Friedrichshafen hatte ich die Akkulok mit dabei und gelegentlich brav ihre Runden ziehen lassen.