Ich habe zwischenzeitlich den Tiefladehänger komplett zerlegt und verstärkt und nebenbei wie man sieht wieder viel nachgedacht. Der Volvo L350F ist weg - Test und Bilder gibt es daher erst, wenn der neue, kleinere und vor allem auch leichtere Radlader fertig ist. Hier fehlen noch die Reifen vom 42129 Zetros, die bei Bricklink immer noch nicht gelistet sind. Wenn jemand die hat und nicht benötigt kann er sich gerne melden, da ich allerdings auch noch ein paar andere Teile suche, ist es über BL mit nur einmal Porto sicher günstiger, zumal die Reifen am Zetros ja nicht sonderlich beliebt sind. Als Vorderreifen für Traktoren schon, allerdings braucht man dann auch nur zwei Stück, viel mehr als 2,50 € pro Stück rechne ich daher eigentlich nicht.
Apropos Reifen: Hat jemand mal probiert, wie die Reifen vom 1989 Batmobil mit 68.7 x 27 S auf dem Arocs aussehen? Die entsprechen ja fast dem Reifen vom Black Cat mit 68.8 x 24, kosten aber nur 1/10 davon. Mich würde das nur mal interessieren, umsetzen möchte ich es aktuell nicht, da für Doppelbereifung an der Hinterachse ja 7 mm pro Rad oder in Summe fast 3 cm oder 4 Noppen in der Breite fehlen. Einzelbereifung kann man sich natürlich auch überlegen, es würde halt von der Seite wesentlich besser aussehen und von hinten dann nicht ganz so toll. Wenn das Modell hauptsächlich in der Vitrine steht, würde das kaum stören. Bei RC-Antrieb sieht es etwas anders aus, mein Arocs-Moc verwendet ja die Radaufhängungen gerade vom Batmobil oder z.B. auch dem Bugatti, die müsste man hinten auf jeder Seite um ein oder zwei Noppen breiter ausführen, und einfach Abstandhalter zu verwenden geht bei diesen Aufhängungen ja nicht. Die rechteckigen Rahmen gibt es nur mit 5 Noppen Breite und einfach drehen geht auch nicht, dann passt das Differential nicht mehr rein. Vorne müsste man 2 Noppen schmäler werden, was mit 13er statt 15er Liftarmen recht unkompliziert möglich wäre, allerdings schleifen dann die Räder am Rahmen, der muss dann also auch schmäler gebaut werden.
Man sitzt also sicher einige Stunden dran und dann zeigt sich vielleicht bei der Testfahrt, dass es nicht so gut wie vorher funktioniert, und man baut alles ein paar Stunden wieder zurück. Das Modell reagiert leider sehr empfindlich auf minimale Änderungen, was ich bei den diversen Experimenten mit anderen Reifen schon erleben durfte. Wie bereits erwähnt ist wohl schlichtweg das Drehmoment der beiden XL-Motoren zu groß, so dass ein Großteil der Kraft nicht in Vortrieb umgesetzt wird, wenn die Vorderachse etwas mehr Spiel z.B. durch weichere Reifen hat, oder größere Hebelkräfte durch breitere Reifen wirken. Das gleiche passiert z.B. auch, wenn man hinten die gelben statt den grauen Federn verbaut, dann ist das Modell dort zwar steifer, verformt sich dann aber an der nächstbesten Schwachstelle stärker, und das ist dann die ebenfalls gefederte Vorderachse.
Apropos Reifen 2: Ich konnte die RC-Reifen und die Reifen von Munich Bricks gegen normale Arocs-Reifen tauschen, habe davon jetzt also noch einmal 24 Stück mehr rumliegen, die ich naturgemäß auch gerne verbauen würde. Das ist aber nicht ganz einfach, ein Schwertransporter z.B. hat ja auch nur 12 Stück davon an der Zugmaschine, hinten am Sattelauflieger sind dann kleinere Räder verbaut. Variante 1 wäre also ein Modell im größeren Maßstab, bei dem der Sattelauflieger Reifen mit 62,4 mm Durchmesser hat, und die Zugmaschine die 94.3 x 38 R z.B. vom geländegängigen Kranwagen 42082. Selbiger würde dann natürlich auch vom Maßstab her passen, genauso wie z.B. der Unimog, dann hört es allerdings bei Lego auch schon wieder auf. Mocs gibt es z.B. von Lucio Switch in dieser Größe, da fängt es dann mit Originalteilen aber bei 1.000 € erst an, und die zusätzlichen Funktionen im Vergleich zu kleineren Modellen beschränken sich auf Gimmicks wie ein pneumatisch kippbares Fahrerhaus. Und ein Sattelbettauflieger in 1:11 mit 24 Rädern wie z.B. von Goldhofer wäre locker über 2,00 m lang, der kann dann bei uns nicht mal auf dem Hof in einem Zug wenden, geschweige denn im Wohnzimmer.
Variante 2 wäre ein Modell aus Amerika, Australien oder Skandinavien, wo es ziemlich kurios anmutende Fahrzeuge gibt. In Finnland z.B. sind bis zu 76 Tonnen erlaubt, bei entsprechend höherer Anzahl der Achsen. Das ist dann z.B. eine Zugmaschine mit 3 Achsen (Achslast 6 bis 8 t an der Vorderachse plus 18 an der Zwillingsachse) und ein Kippsattel mit 5 Achsen je 12 t. Dieser muss dann nicht mal sonderlich größer sein, Standard ist ein Volumen von 25 m³, was dann z.B. bei Kies mit 0-12 mm Körnung plus ca. +6 % wegen Verdichtung 1,94 t/m³ oder in Summe 48,5 t entspricht. Nachteil dieser Variante ist, dass man solche Fahrzeuge nicht auf der Baustelle nebenan bzw. generell in Deutschland sieht, und da liegt ja eigentlich mein Steckenpferd.
Variante 3 wäre es einfach, statt einem großen zwei oder drei kleinere Modelle zu bauen, also z.B. doch eine Zugmaschine mit zwei und eine mit drei Achsen, viel mehr fällt mir dann aber auch nicht ein. Was man überall findet wäre z.B. noch der typische Handwerker-Bulli, der hat dann aber keine spannenden Funktionen. Denkbar wäre auch ein Betonmischer, der sich aufgrund der vorhandenen Formteile aber eher im kleineren Maßstab anbieten würde. Da würde ich dann eher doch noch einen 8 x 8 Kipper in Angriff nehmen oder auch einen 4 x 2 mit einem zweiachsigen Hänger für einen Minibagger. Und wenn der Platz dann nicht mehr reicht oder von zwei Baggern einer nur verstaubt, kann man den immer noch verkaufen. Da ist dann nur der Nachteil, dass der Aufwand oft nicht gewürdigt wird, was ich aber selbst auch gut nachvollziehen kann. Im Prinzip ist es das gleiche, wie beim Kauf eines Modells von Lego: Man findet z.B. den neuen Zetros ganz okay, hätte ihn aber lieber mit drei Achsen, einer vernünftigen Pritsche und in THW-Blau. UVP sind 300 €, mit Umbauten ist man dann bei 400 oder 500 €, das ist der Spaß oft nicht wert. Also schaut man eben, ob man ihn mit 30 % Rabatt für 210 € oder gebraucht vielleicht für 150 € bekommt, dann hat man Luft für zusätzliche Teile, und kann sein Modell eigentlich immer mindestens zur UVP verkaufen, je nachdem wie man den Geschmack der Masse trifft. Wenn ein Interessent z.B. lieber einen 4 x 4 mit Kastenaufbau in Feuerwehrrot hätte, dann zahlt er für so ein Modell eben auch keine 300 €, weil er seinerseits ja wieder 100 € oder 200 € reinstecken muss. Aus dem Grund scheue ich mich wohl auch davor, ein Modell z.B. mit S-Brick für 70 € und 12 Reifen von RC4WD für 300 € auszustatten. Die meisten sehen halt nur einen LKW, der Räder hat und fahren kann, das gibt es nagelneu von Lego oder anderen Bausteinherstellern für einige hundert Euro weniger, und was besser aussieht ist Geschmackssache.
Variante 4: Neben dem Zetros hat Lego ja den Schwerlast-Abschleppwagen 42128 herausgebracht und beim Stöbern auf Rebrickable bin ich z.B. auch auf den hier im gleichen Maßstab gestoßen:
https://rebrickable.com/mocs/MOC-39430/DamianPLE Lego Garage/european-truck-with-dump-trailer/#details
Fährt, lenkt und kippt, was braucht man mehr? Auch Custombricks z.B. hat ein kleines Sortiment von Erweiterungen für den Mack oder ähnliche Fahrzeuge und bei Lego gibt es z.B. Container-Truck, Betonmischer oder Autotransporter nebst Corvette & Co. als Fracht. Ebenso passen große Modelle wie z.B. der Volvo Radlader oder Kipplaster vom Maßstab her fast perfekt (Reifendurchmesser in der Realität 2.063 mm oder in der Lego Version 94,3 mm, das macht etwa 1:22. Ein LKW-Reifen hat 1.050 mm bzw. bei Lego dann 49.5 mm, das entspricht dann 1:21). Bei den zulässigen 18,75 m Gespannlänge landet man unter 1 m und ein 25 m langer Schwertransport würde auch nicht mehr Platz wegnehmen, als z.B. die 1,30 m, die der 6 x 4 Arcos mit Hänger sowieso schon hat. Von der Breite her passen sogar zwei Fahrzeuge problemlos nebeneinander ins Regal. Dabei kommt man mit 2.000 – 2.500 Teilen für ein Gespann schon relativ weit, wohingegen der Arocs mit Trailer bei ca. 3.000 Teilen liegt, man spart also schon allein dadurch 20 bis 30 % oder um die 100 €. Motoren bekommt man kaum mehr als einen für den Antrieb und einen für die Lenkung unter, spart also nochmal, und da auch kaum Platz für eine Federung ist, kann diese nicht zu Problemen wie oben erwähnt führen. Nachteil ist eigentlich nur, dass gerade z.B. der Volvo L350F mit 3,5 kg für einen kleineren Sattelauflieger erst recht viel zu schwer ist. Andererseits kann man auch dort den Rahmen viel massiver bauen, wenn man auf Funktionen wie lenkbare Achsen oder motorisierte Stützen oder Rampen verzichtet. Bei kleineren Rädern gibt es auch eine viel größere Auswahl von Lego z.B. mit 24 x 8 oder 30 x 10 mm, so dass eine realistische Zwillingsbereifung einfacher umzusetzen ist, dafür wird es dann allerdings bei der Zugmaschine schwieriger: Die Reifen mit 49,5 mm Durchmesser haben ja mit 20 mm die gleiche Breite wie die Reifen mit 62,4 mm, In der Realität sind es 315 mm und maßstäblich etwa 15 mm. Außerdem dürfte die gesamte Zugmaschine ja nur ca. 15 Noppen oder 120 mm breit sein, das ist dann genauso viel oder genauso wenig Platz für das Differential wie beim mittelgroßen Modell mit Batmobil-Reifen.
Wahrscheinlich werde ich in irgendeiner Form einen Kompromiss machen und eher beim Arocs-Maßstab bleiben, aber nur, wenn die Modelle nicht einfach nur größer sind, sondern auch zusätzliche Funktionen bieten. Wenn ich nicht nur nach Anleitung baue, würde ich eine Ausnahme machen, das ist schon schwer genug auch ohne Federung oder Motoren unterzubringen. Außerdem kann ich mir auch einzelne Modelle in einem größeren oder kleineren Maßstab vorstellen, wenn diese nicht zum Hauptthema passen, also z.B. einen geländegängigen Militärlaster in größerem Maßstab oder einen ausländischen Truck oder Schwertransporter mit acht oder mehr Achsen in kleinerem Maßstab.