Ja, das wäre schön gewesen, kann aber nicht im Interesse von Lego gewesen sein. Lege ich die Fernsteuerung bei, habe ich als Hersteller Mehrkosten, die über die Fernbedienung hinaus gehen, da ich dann noch eine App und Bauteile entwickelt und integriert habe, die dann wahrscheinlich von einem Großteil der Käufer gar nicht genutzt werden. Wir alle gehen ja gerne den Weg des geringsten Widerstands.
Außerdem hat man so ja auch kein Alleinstellungsmerkmal, bzw. besonderes Verkaufsargument mehr und die App könnte schnell als sinnfreier Ballast gesehen werden.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es nicht im Sinne Legos sein soll, wenn man neben der programmierwilligen Käuferschicht zusätzlich auch die programmierUNwilligen Käufer mit abdecken kann, und sich somit die potenzielle Käuferschicht erhöht.
Abgesehen davon, wenn ein Großteil der Käufer die App dann nicht nutzen würde, weil es als sinnfreier Ballast angesehen würde, sollte einem das doch ein wenig zu Denken geben, oder?
Ein App-Zwang, nur aus dem Grund, weil die App ohne Zwang niemand nutzen würde, ist doch
leicht sinnbefreit...
Über den Gesamtproduktkatalog betrachtet hast Du recht. Man kann Sets mit Fernbedienung rausbringen und Sets ohne.
Man kann aber nicht dasselbe Produkt für beide Variante gleich behandeln. Entweder bist Du im Modell so flexibel, dass eine passende Fernbedienung eine ganz individuelle, einzigartige Lösung wäre, oder Du designst das Modell mit Ausrichtung auf eine Fernbedienung, dann sind die Komponenten im Modell in der freien Anwendung beschränkt.
Es wäre durchaus beides möglich.
Nehmen wir mal beispielsweise den Liebherr-Bagger:
Ich weiß jetzt nicht, wie viele Funktionen das Teil explizit hat, aber sagen wir mal: Fahren, Drehen, Baggerarm heben, Schaufel schwenken.
Ich sehe keinen Grund, wieso man diese vier Funktionen nicht auch mit einer Fernbedienung steuern können sollte, zwei Zugfernbedienungen hätten bereits genügend Tasten dafür, und könnten über die Technic-Verbinder problemlos zu einer großen FB gekoppelt werden.
Lass es bei mehr Funktionen von mir aus auch drei oder vier der ZFBs sein, das spielt hierfür keine Rolle, wichtig ist nur, es ginge, wenn man es nur wollte.
Für die reine Spielfunktion brauche ich bei den Motoren keine unterschiedlichen Geschwindigkeiten.
Ich brauche keine Kipp-Neigungs-Überwachung bei einem Spielzeug, das beim Umkippen nicht kaputt geht.
Man braucht auch keine programmierbaren Bewegungsabläufe, wenn sich jemand vorstellen will, wie er im Fahrerhaus sitzt und die Hebel von Hand bedient.
Die ganzen zusätzlichen Funktionen, die die App mit sich bringt, kann man dann immernoch nutzen, indem man einfach die FB beiseite legt, und das Smartphone verwendet.
Eine funktionierende Fernbedienung muss eine optionale App-Steuerung mit all seinen programmiertechnischen Möglichkeiten nicht ausschließen.