• Herzlich willkommen!

    Das Team von »Doctor Brick« heißt Euch herzlich willkommen und wünscht Euch viel Spaß hier!
    »Doctor Brick« ist eine anerkannte Community (RLOC) für erwachsene LEGO Enthusiasten, auch AFOLs (= Adult Fans Of LEGO) genannt.
    Wir können uns hier über alle Belange des LEGO Hobbys austauschen wie z.B. Set- und Teilefragen, Vorstellung und Rezensionen von Legobauten.
    Bitte beachtet die Nutzungsbedingungen und den Verhaltensleitfaden.

Am Stein der Zeit: LEGO Apps und die Vergänglichkeit von Software

promobricks

Erleuchteter
Registriert
26 Aug. 2014
Beiträge
5.301
Mit dem Ende des LEGO Mindstorms Roboter Erfinders hat LEGO ein unausgesprochenes Versprechen gebrochen. Die neuste Generation von Mindstorms, der Produktreihe, die seit 1998 einen Produkttournus von ungefähr 7 Jahren hat, wird nach nur 2 Jahren auf dem Markt eingestellt. Die Lage ist in diesem Fall besonders prekär, weil Mindstorms als Kombination von LEGO mit […]

Weiterlesen...
 

Enesco

Meister
Registriert
20 Aug. 2017
Beiträge
2.800
Ort
Rodenbach bei Hanau
Aus genau dem Grund kaufe ich keine Sets, die eine App und ein entsprechendes Smartphone voraussetzen.

Ich wollte nie und möchte mich auch derzeit von keiner Software (was mein Hobby Lego angeht) abhängig machen.
Spielzeug ist meines Erachtens eine Möglichkeit seine Freizeit zu verbringen und das langfristig und etwas, das evtl. auch vererbt werden kann.
Durch genau die im promobricks-Beitrag beschriebene Tatsache ist das aber nicht möglich.
All dies war absehbar und prägt meine derzeitigen Einkäufe oder besser Nichtkäufe bei Lego.
 
  • Like
Reaktionen: tsi

cookiedent

Meister
Registriert
20 Sep. 2015
Beiträge
2.685
Das bestätigt die Befürchtungen, die ein Großteil der Technicer beim Übergang von PF zu PU hatte. Aber ist auch nicht anders zu erwarten gewesen, denn in der Software- und Unterhaltungs-/Kommunikationselektronik-Branche ist das seit jeher der Normalfall: sobald man kein Geld mehr damit verdient, wird der Support über kurz, aber selten lang, eingestellt. Diese Wahrheiten mit einem langlebigen Spielzeug wie Lego zusammenzubringen ist deshalb in meinen Augen völlig sinnfrei. Da wird kurzfristig eine Vielfalt an neuen Möglichkeiten geboten, um das Spielzeug dann hinterher für den Normalnutzer hart funktionslos zu machen.
Ich habe mir bisher nur mal den Buggy gekauft, um das System zu testen. Fernsteuern mit dem Handy finde ich aber nachwievor nicht ansprechend, so dass das Set schnell weitergereicht wurde.
 

Stud McBrick

Urgestein
Registriert
29 Apr. 2018
Beiträge
1.287
Was ich schon in der Übergangsphase zu PU immer wieder gesagt hatte:
So eine App sollte immer nur optional bleiben.
Für irgendwelche Extras lasse ich mir sowas vielleicht noch gefallen, aber die eigentliche Funktion sollte immer Out of the Box gegeben sein.

Wenn der Support der App eingestellt wurde, werden nicht nur keine neuen Funktionen oder Fehlerbehebungen mehr nachgepflegt, es ist auch nur eine Frage der Zeit, bis die App nicht mehr mit dem stetig wandelnden Ökosystem der Smartphones kompatibel bleibt.

Selbst die bei PB als zukunftssicher angepriesene Lösung mit der Drittanbietersoftware wird nur solange zukunftssicher bleiben, solange der Anbieter Zeit und/oder Geld in die Weiterentwicklung investiert.
Wenn der Entwickler hier eines Tages keine Zeit mehr hat, oder anderweitig die Lust verliert, oder er in irgendeiner Weise Verluste damit macht, wird auch hier schnell Schicht im Schacht sein.

Wenn ich ein altes Elektrik-Set aus den frühen 80ern zusammenbaue, habe ich gute Chancen, dass noch alles so läuft wie vor 35 Jahren.
Bei der App-Geschichte muss ich hingegen schon froh sein, wenn das Ganze in 5 oder 10 Jahren noch läuft...
 

Ts__

Eisenbahner
Registriert
6 Jan. 2016
Beiträge
2.543
Ort
Zwickau / Sachsen
Alles was mit APP oder Programmierumgebung zu tun hat, ist vergänglich und damit ein Problem. Insbesondere wenn wir richtig lange Zeiträume betrachten.

Im Lego PU-Bereich sehe ich die Kombination von City-Hub, Eisenbahnmotor und Lego PU Fernbedienung als dauerhaft und problemfrei an. Diese Kombination sollte auch noch in 20 Jahren oder länger funktionieren, da keinerlei Smartdevice oder Computer zur Bedienung nötig ist.

Ein PyBricks-Programm auf dem Hub sollte auch noch funktionieren, aber ob man es dann in 20 Jahren noch ändern kann ist fraglich.

Aber alles was im Bereich PU/Control+ mit der Lego PU/Control+ APP zu tun hat, wird Probleme machen. Und da muss man wahrscheinlich nicht mal 10 Jahre drauf warten.
Ob PyBricks dann immer die Rettung ist? Ich glaube es nicht....

Das gleiche trifft aber auch auf SBrick, BuWizz, Cicuit Cube usw zu. Alle Systeme, die ein Smartdevice zur Bedienung oder als Mittler zwischen Fernbedienung und Modell benötigen, werden auf lange Sicht leider nicht mehr funktionieren.

Thomas
 

Venom84

Mitglied
Registriert
30 Dez. 2020
Beiträge
192
Eine 1:1 Austauschlösung für den HUB wäre ja noch akzeptabel. Wenn aber alles nicht mehr zusammenpasst und Motoren etc. ganz andere Maße haben wirds hässlich. Ich weiss schon, warum ich meinen Kran mit 4 IR Empfängern betreibe...

IR.jpg
 

cookiedent

Meister
Registriert
20 Sep. 2015
Beiträge
2.685
Ob PyBricks dann immer die Rettung ist? Ich glaube es nicht....
Das ist auch jetzt schon für nur eine verschwindend geringe Minderheit der Nutzer eine Alternative, bzw. Möglichkeit zur Funktionserweiterung. Wenn sich der Otto-Normal-Käufer mit einer wahrscheinlich unbekannten Programmiersprache herumschlagen muss, nur um damit Funktionen zu erhalten, die mit der Lego-App möglich waren, ist der in der Regel raus.

Das gleiche trifft aber auch auf SBrick, BuWizz, Cicuit Cube usw zu. Alle Systeme, die ein Smartdevice zur Bedienung oder als Mittler zwischen Fernbedienung und Modell benötigen, werden auf lange Sicht leider nicht mehr funktionieren.
Das stimmt auffallend, ist aber immer nur ein Gimmick, das sich der interessierte Nutzer zusätzlich zum Grundmodell oder eben für eigene Kreationen gekauft hat. Da erwartet man die Einstellung oder den Umstieg auf neue Generationen schon eher. Von Lego sollte man erwarten können, hinterher nicht nurmehr einen teuren Haufen Steine zu haben, die man zwar in Eigenkreationen neu verbauen kann, die aber nie wieder wie ab Werk ohne Zusatzaufwand zusammen einen Bulldozer o.ä. ergeben können. Das geht nicht, wenn man nicht mehr alle Komponenten selbst verwaltet und auf fremde Hilfe angewiesen ist.
 

Stud McBrick

Urgestein
Registriert
29 Apr. 2018
Beiträge
1.287
Ob PyBricks dann immer die Rettung ist? Ich glaube es nicht....

Pybricks ist in meinen Augen nicht die Rettung, und definitiv auch nicht die Lösung.
Sogar im Gegenteil, wenn ich in 10 Jahren ein gebrauchtes Set kaufe, bin ich auch nur wieder davon abhängig, dass die passende Soft- und Hardware, die ich benötige, um den Hub umzuprogrammieren, dann noch verfügbar sind.

Und wenn der gebaucht erstandene Hub dann noch mit einer Programmierung versehen wurde, die nicht zu meinem Set passt, stehe ich auch wieder mit dem Arsch an der Wand.
Unter Umständen kann Pybricks also sogar dafür sorgen, dass es noch weitaus schwieriger wird, in Zukunft ein altes Set zum Laufen zu bringen.
 

Blechtaler

Urgestein
Registriert
29 Apr. 2017
Beiträge
1.430
altes Elektrik-Set aus den frühen 80ern
Beispiel: 1090 (erstes programmierbares Set) von 1986
1090-1.png

war (damals) nur mit passenden Karten verwendbar
190380.jpg

Finde heute mal einen funktionierenden PC mit ISA-Bus und Floppylaufwerk...

Andererseits sind alle Mindstormssysteme seitdem am PC programmierbar gewesen und ich vermute mal da funktioniert heute auch nix mehr...
Was läuft noch auf einem modernen PC mit Win 10? Robotic Inventor System (9V) oder die frühen NXT?
 

Carrera124

Urgestein
Registriert
1 Dez. 2016
Beiträge
1.111
Bei dem Dacta-Set sehe ich die Problematik jetzt nicht so dramatisch. Als speziell für den Lehrbetrieb gedachtes Set wird das heute kaum noch jemand im produktiven Einsatz haben, bzw. der Zielgruppe gemäß einsetzen wollen. Und es handelt sich um 4,5V Standard-Technicmotoren der damaligen Zeit, die lassen sich immerhin noch manuell mit den entsprechenden Batteriekästen ansteuern. Im Härtefall ließen sich höchstwahrscheinlich sogar die 9V-Technik-Motoren und das Control-Center verwenden.

Stattdessen geht es bei Mindstorms, Powered Up & Co darum, dass die Apps zentrale Systembestandteile sind. Ohne diese ist eine vollumfängliche Nutzung der entsprechenden Sets erstmal nicht mehr mehr möglich. Ausnahmen wie die Züge mit ihren Hardware-Fersteuerungen bestätigen die Regel.
Alternative Apps von Tüftlern und Drittanbietern sind toll, in den meisten Fällen jedoch leider nicht massentauglich. Der Normalkunde braucht i.d.R. eine Lösung, die mit absolut minimalstem Aufwand - laden-installieren-starten - funktionsfähig ist. Ohne große Einarbeitungszeit, ohne Konfiguration, und erst recht ohne das heraussuchen oder gar erstellen des richtigen Skripts.

Und wie an anderer Stelle bereits geschrieben - die Problematik betrifft leider nicht nur dänische Klemmbaustein-Hersteller. Im Gegenteil, sie zieht sich großflächig durch die komplette Spielwaren- und Modellbau-Branche. Dabei ist es keineswegs so, dass bekannte und etablierte Markennamen irgendwelche Vorteile böten. Es ist mehr oder weniger random, je nachdem wie der gerade in Amt und Würden befindliche Produktmanager irgendwann entscheidet, den Daumen zu senken und Kosten zu sparen.
Wir haben vor 10 Jahren ein Brettspiel vom Kosmos-Verlag gekauft. Mit zusätzlicher App, für erweiterte Spiel-Features. Glücklicherweise lässt sich das Spiel - mit angepassten Regeln - auch ohne die App spielen. Die App wurde nach ein paar Jahren aus den Appstores genommen, war aber dann noch eine zeitlang in der persönlichen Bibliothek verfügbar, wenn man sie irgendwann mal geladen hatte. Mittlerweile ist sie auch dort verschwunden - spätestens bei einem Gerätewechsel ist sie dann unwiderruflich weg. Es sei denn man behält das Altgerät bis zum Sankt Nimmerleinstag.
Ähnlich bei den sehr gehypten Overdrive Rennbahnen von Anki. Die Firma ging irgendwann insolvent... und wenn man in den Stores nach der zugehörigen App sucht - Fehlanzeige. Immerhin, in der persönlichen Bibliothek ist sie nach wie vor vorhanden und kann auch auf neue Geräte wieder geladen werden. Ewig wird das aber vermutlich auch nicht funktionieren.
Die Firma die Anki dann übernommen hat, bietet für die Produkte nun neue Apps an. Das ist erstmal nicht schlecht, nur leider ist die Sache kostenpflichtig. Man soll also noch einmal für etwas bezahlen, was man schon mal bezahlt hatte....
 

Gimmick

Stammuser
Registriert
1 Okt. 2018
Beiträge
358
Sry, wenn ich hier reingrätsche, aber aus meiner Sicht gibt es hier ein Missverständnis @Ts__ , @Stud McBrick, @cookiedent usw.

Boost und Mindstorms sind Programmier-(Lern)Sets, die zwangsläufig aus den selben Gründen eher früher als später End-Of-Life gehen, aus denen heute begeisterungsfähige Programmiereinsteiger kein C Programm aus dem Texteditor mit der Konsole kompilieren wollen. Es muss modern sein und "modern sein" bedeutet alten Kram abschießen. Bei Boost und Mindstorms sehe ich da überhaupt kein Problem: Es geht um's Programmieren, die Besitzer der alten Sets sollten sich eingearbeitet haben, es gibt andere Software, das sind alles gelöste Probleme.

Da bei C+ Sets PoweredUp nicht beworben wird, sehe ich es hier ein wenig anders. Würden sie es drauf schreiben, wäre für mich der Fall aber auch hier genau so klar: Ich kaufe mir auch keine alten Programmier Spielzeuge mit Diskette oder so und erwarte, dass da noch was geht.
Das bedeutet aber auch, dass Lego, im Gegensatz zu früher, keine RC-Sets anbietet, sondern "technische Bausätze", die falsch vermarktet werden. Was ich schade finde, denn an sich wächst mit Technic+PU zusammen, was zusammen gehört.

Für mich sieht die Sache so aus:
PF+IR -> Unkompliziert etwas anstöpseln
PU -> Sich kreativ austoben mit den vielen Möglichkeiten
Zukünftige Nachfolger -> wer weiß

Das tolle daran: Achsen und Pins passen, alles andere ist mir egal.
Sehe keinen Sinn darin 10 Jahre mit IR rumzugurken, statt 10 Jahre lang das bessere zu benutzen, nur weil eventuell mal irgendwer meint er müsste sich irgendwann ein uralt Set kaufen. ;) Und ich möchte auch nicht einerseits aus aller Welt Gejammer über fehlende IT/MINT-Bildung hören wenn andererseits dafür gut geeignetes Spielzeug verteufelt wird :D Was ich als Argument vielleicht noch zulasse ist fehlende Nachhaltigkeit, wenn Hardware weggeworfen werden muss. Diejenigen, die das vorbringen haben dann aber hoffentlich ein Fairphone oder sowas ;-)

Ich möchte aber auch nicht wagen eine Zukunftsprognose zu erstellen, denn wer hätte damals schon gedacht, dass manche ihr Haus oder Auto mit einem Mobiltelefon aufschließen? :| Und während ich dies also nicht tue mache ich etwas ganz anderes: Immer das positive, gute, nützliche und unterhaltsame an den Sachen sehen :)
 

ellermaniac

Nebenbahner
Registriert
24 Mai 2019
Beiträge
1.885
Ort
Osnabrück
Und während ich dies also nicht tue mache ich etwas ganz anderes: Immer das positive, gute, nützliche und unterhaltsame an den Sachen sehen

Wohl war. Das ganze Rumgenöle ist zwar weit verbreitet (und bringt offensichtlich Content und Likes), bringt aber keinen nach vorne.

Zum Austoben eignet sich PU exzellent, mal sehen wo die Reise hingeht. Mit offenem Bluetooth-Protokoll eigentlich zukunftsträchtig, könnte mir die PU-App, die ich für meine Zugautomatik nutze, doch irgendwann um die Ohren fliegen. Am besten rechtzeitig ein weiteres Tablet kaufen, App installieren und nicht mehr ins Netz gehen….

Aber solange es läuft, macht es extrem Spaß.
 

Stud McBrick

Urgestein
Registriert
29 Apr. 2018
Beiträge
1.287
Sehe keinen Sinn darin 10 Jahre mit IR rumzugurken, statt 10 Jahre lang das bessere zu benutzen, nur weil eventuell mal irgendwer meint er müsste sich irgendwann ein uralt Set kaufen. ;)

Das mit dem Sammlermarkt in 10 Jahren ist ein Extrembeispiel, ich weiß.
Aber andererseits, wenn du in sagen wir mal 3 oder 5 Jahren dein Smartphone auswechselst, weil bei deinem jetzigen der Akku den Geist aufgegeben hat, kann dir irgendjemand garantieren, dass du im App-Store dann nochmal die passende App findest?

Wenn an der Pflege der App kein Interesse mehr besteht, kann sie schnell aus dem Store wieder entfernt werden, oder sie wird irgendwann immer inkompatibler, wenn sie nicht mehr an die ständig ändernden Betriebssysteme angepasst wird.
In einem weiteren Extrembeispiel könnte es dir also auch passieren, dass du ein heute gekauftes Set schon in 3 Jahren nicht mehr nutzen kannst.
Das kann sowohl den begeisterten Sammler betreffen, der ein Set über Jahre hinweg bespielen will, ebenso wie auch die Kinder, die die Sets möglicherweise von älteren Geschwistern vererbt bekommen haben.

Drei Jahre sind wahrlich keine lange Zeit.
Wie wahrscheinlich oder unwahrscheinlich das Szenario ist, soll nun hier keine Diskussionsgrundlage sein.
Fakt ist jedenfalls, es kann passieren, und es gibt auch Fälle, in denen das genau so schon passiert ist (in anderen Bereichen).

Und genau das ist es eben, was mich daran stört.
Ob ich ein heute gekauftes Set in 5 Jahren noch verwenden kann, hängt von Umständen ab, die eigentlich nichts mit dem Spielzeug an sich zu tun haben.
Ich bin abhängig vom Wohlwollen des Herstellers, vom Betreiber des App-Stores, und von der Kompatibilität zukünftiger Geräte.

Und das sollte eben nicht sein.
Die Grundfunktionen sollten immer auch ohne App funktionieren, wenn dann mit einer App noch irgendwelche Zusatzfunktionen nachgeschoben werden, habe ich auch gar kein Problem damit.
 

cookiedent

Meister
Registriert
20 Sep. 2015
Beiträge
2.685
@Gimmick 10 Jahre? Von welchen 10 Jahren sprichst Du? Das im Artikel genannte Boost Droid Commander-Set ist gerade einmal 3,5 Jahre alt und verliert nun seine Funktionalität. Das finde ich schon schwierig, insbesondere weil das Ökosystem ja weiterlebt und es einfach nur etwas mehr Willen seitens Lego bedürfte, die Einstellung der App zu einer unbedeutenden Randnotiz verkommen zu lassen. Aber da Willen und Wollen Geld kosten, wirds eben nicht, bzw. nur halbherzig gemacht. Und so zu einer News, über die es sich lohnt zu berichten und zu diskutieren. Ich freu mich schon auf den 500€-Bulldozer und das dann aufkommende Geheule, wenn der zu nem bewegungslosen Museumsstück wird. So in 2-3 Jahren. :)
 

Gimmick

Stammuser
Registriert
1 Okt. 2018
Beiträge
358
Und das sollte eben nicht sein.
Die Grundfunktionen sollten immer auch ohne App funktionieren, wenn dann mit einer App noch irgendwelche Zusatzfunktionen nachgeschoben werden, habe ich auch gar kein Problem damit.
Kann man Fälle finden, in denen das echt kacke ist? Ja.
Kaufe ich mir ein PF/Cada/anderes RC-Set und die Fernbedienung ist/geht kaputt, der Akku macht's nicht mehr, Batterie ausgelaufen und die Technik wurde eingestellt -> Elektroschrott. Und jetzt? Jetzt muss man schauen, wie man die neuen Teile in ein altes Modell bauen kann. Ich suche doch keine Originalteile für sowas wie den alten Pneumatik-Truck oder beschwere mich darüber, dass die PF-Box andere Maße hat, als damals Anfang der 90er.

Ich kann schon nachvollziehen, warum Dich die mehrfache Abhängigkeit stört, bei dem zitierten Punkt muss ich aber dennoch widersprechen: Bei Mindstorms, Boost, PU,... ist die Software ja die Funktionalität. Man kauft ein Softwareprodukt mit allen Vor- und Nachteilen.
Deswegen trenne ich da so sehr zwischen den einzelnen Punkten, deswegen stört mich auch das Merketing von C+ (@cookiedent und hier treffen wir uns wegen des Bulldozer Beispiels) und deswegen sage ich ja auch "Es gibt keine RC-Produkte".
Man muss die Produkte nicht mögen, man darf aber auch nicht anfangen die Haltbarkeitsvorstellungen eines Holzklotzes auf Software zu projizieren. Den Wunsch nach einer Lego-eigenen Möglichkeit der Steuerung mit einer Fernbedienung kann ich daher voll nachvollziehen, das Mäkeln wegen der Software aber nicht. Das muss "modern" sein, das muss angepasst werden und es kann nicht dauerhaft gepflegt werden - das sind Rahmenbedinungen, um die man nicht herum kommt.
Einzige Option: Standards benutzen (und nicht sowas wie IR...) und Fremdsoftware zulassen. Daher werden alle Programme über die Zeit zerbröckeln, aber es sieht dennoch gut aus, was die langjährige Grundfunktionalität betrifft :).

Und sind wir mal ehrlich: So langsam wie sich die PU-App entwickelt, schleichen sich erst mal noch über Jahre die versprochen Features ein (Droid-Commander ist z.B. erst teilweise drin) und selbst wenn es dann eingestellt wird, läuft es noch eine ganze Weile. Also kurzfristig besteht da keine Gefahre, dafür geht das alles viel zu langsam ;).
 

Stud McBrick

Urgestein
Registriert
29 Apr. 2018
Beiträge
1.287
Ich kann schon nachvollziehen, warum Dich die mehrfache Abhängigkeit stört, bei dem zitierten Punkt muss ich aber dennoch widersprechen: Bei Mindstorms, Boost, PU,... ist die Software ja die Funktionalität. Man kauft ein Softwareprodukt mit allen Vor- und Nachteilen.

Dass man bei Mindstorms oder Boost, wo das Programmieren im Vordergrund steht, nicht ohne externes Gerät zum Programmieren auskommt, kann ich nachvollziehen.

Aber wir hatten sowohl bei PU als auch bei C+ schon Sets, die problemlos auch ohne App zu realisieren gewesen wären.
Das Haunted House 10273 beispielsweise hätte man auch mit einem dauerlaufenden Motor rein mechanisch lösen können (es gibt im Netz auch einige solcher Lösungsansätze), einfach nur eine Batteriebox mit einem Schalter davor.
Diese ganzen App-Funktionen, von wegen Programmabläufe und das Jahrmarktgeschrei aus dem Handylautsprecher wären dann ein nettes optionales Gimmick gewesen.
Das Batmobile 76112 ließ sich laut Nutzerberichten auch problemlos mit der Zugfernbedienung steuern.
Der Kunde hätte zwar Mehrkosten für eine beigelegte Fernbedienung zu tragen (wobei das bei den Eisenbahn-Sets offenbar durchaus eine zumutbare Belastung zu sein scheint), dafür ließe sich so ein Set dann aber vollkommen autark auch in Zukunft nutzen.
 

Gimmick

Stammuser
Registriert
1 Okt. 2018
Beiträge
358
@Stud McBrick Das Haunted House kann man doch auch ohne Umbau in einer Schleife betreiben. Der zweite Motor/Hebel/Schalter ist doch nur zum vorzeitigen Abstürzen da, oder hab ich das falsch im Gedächtnis? Das Set wird zudem auch ohne Motor ausgeliefert, es ist also eh rein Optional :D

Bei den City-Hub-Sets sehe ich auch einfach eine fehlende "Bundle-Option" mit Fernbedienung, die sich häufig anbieten würde.

Punktus-Knackus sind eigentlich immer die Technic-Sets, bei denen sich weder Käufer noch Hersteller darüber im Klaren sind, was das jetzt genau für ein Produkt sein soll :D Ich sehe ein Bauset mit neuen Möglichkeiten, andere sehen ein schlecht zu steuerndes RC-Auto. Der Hersteller möchte beides sein, aber ist dadurch eher gar nichts von beidem.
 

Stud McBrick

Urgestein
Registriert
29 Apr. 2018
Beiträge
1.287
Das Haunted House kann man doch auch ohne Umbau in einer Schleife betreiben. Der zweite Motor/Hebel/Schalter ist doch nur zum vorzeitigen Abstürzen da, oder hab ich das falsch im Gedächtnis? Das Set wird zudem auch ohne Motor ausgeliefert, es ist also eh rein Optional :D

Okay, dann hatte ich das wohl falsch auf dem Schirm.
Damit war das dann zwar ein schlechtes Beispiel, ändert aber nichts an der Kernaussage.

Punktus-Knackus sind eigentlich immer die Technic-Sets, bei denen sich weder Käufer noch Hersteller darüber im Klaren sind, was das jetzt genau für ein Produkt sein soll :D Ich sehe ein Bauset mit neuen Möglichkeiten, andere sehen ein schlecht zu steuerndes RC-Auto. Der Hersteller möchte beides sein, aber ist dadurch eher gar nichts von beidem.

Bei den Control+ Technic-Sets ist es ähnlich, die meisten davon hätte man wohl auch problemlos ohne App-Zwang verwirklichen können.
Es wäre zwar stellenweise komplizierter geworden, aber hey, genau das macht doch ein gutes Technic-Set letztendlich aus.
Diese ganzen Funktionen wie Neigungs- oder Drehzahlüberwachung sind zwar nett, aber es wäre auch ohne gegangen.
 

cookiedent

Meister
Registriert
20 Sep. 2015
Beiträge
2.685
Ich denke mal, bei Lego sieht man die Smartphone-Verbindung mit dem eigenen Produkt als DAS Verkaufsargument, mit dem man die potentiellen Kunden (also alles, was neu und Lego-unbeleckt ist!) primär ansprechen kann. Nicht etwa die tollen Steine, aus denen das Modell gebaut wird. Wenn Du das dann natürlich nur als nettes Gimmick :D verkaufst, was man zusätzlich nutzen kann, aber nicht muss, verfehlst Du den eigentlich Zweck des Ganzen. Für den Nutzer dann beim EOL der App sehr ärgerlich, aber für Lego ist alles andere dann mit zusätzlichen und für den Moment unnötigen Kosten verbunden.

Ich frag mich natürlich, warum man das bei Lego noch nicht als Chance für einen neuen Produktbereich erkannt hat. Ich entwickle eine Universalfernbedienung, die ich den Kunden im Nachhinein verkaufe, mit der ich sämtliche bisherigen Software-Funktionen (ev. bis auf Soundeffekte) problemlos in Hardware ausführen kann. Stellste das als Hersteller richtig an, feiert dich der Endkunde letztlich sogar noch dafür, dass man ihm zusätzliche Kohle für die Lösung eines Problems abknöpft, das er nicht hätte, wenn Lego sich verantwortlich fühlen würde. :D
 

Gimmick

Stammuser
Registriert
1 Okt. 2018
Beiträge
358
Bei den Control+ Technic-Sets ist es ähnlich, die meisten davon hätte man wohl auch problemlos ohne App-Zwang verwirklichen können.
Es wäre zwar stellenweise komplizierter geworden, aber hey, genau das macht doch ein gutes Technic-Set letztendlich aus.
Diese ganzen Funktionen wie Neigungs- oder Drehzahlüberwachung sind zwar nett, aber es wäre auch ohne gegangen.
Nicht, wenn Software-Technik Teil der Technic ist.
Genau dafür gibt es aber seitens Lego kein Marketing und genau dagegen gibt es aber auch keine Argumente seitens der Fans. Daher kann man sich auch so schön darüber streiten :D.

Ich denke mal, bei Lego sieht man die Smartphone-Verbindung mit dem eigenen Produkt als DAS Verkaufsargument, mit dem man die potentiellen Kunden (also alles, was neu und Lego-unbeleckt ist!) primär ansprechen kann. Nicht etwa die tollen Steine, aus denen das Modell gebaut wird. Wenn Du das dann natürlich nur als nettes Gimmick :D verkaufst, was man zusätzlich nutzen kann, aber nicht muss, verfehlst Du den eigentlich Zweck des Ganzen. Für den Nutzer dann beim EOL der App sehr ärgerlich, aber für Lego ist alles andere dann mit zusätzlichen und für den Moment unnötigen Kosten verbunden.

Ich frag mich natürlich, warum man das bei Lego noch nicht als Chance für einen neuen Produktbereich erkannt hat. Ich entwickle eine Universalfernbedienung, die ich den Kunden im Nachhinein verkaufe, mit der ich sämtliche bisherigen Software-Funktionen (ev. bis auf Soundeffekte) problemlos in Hardware ausführen kann. Stellste das als Hersteller richtig an, feiert dich der Endkunde letztlich sogar noch dafür, dass man ihm zusätzliche Kohle für die Lösung eines Problems abknöpft, das er nicht hätte, wenn Lego sich verantwortlich fühlen würde. :D
Mit Mutmaßungen darüber was irgendwer denken könnte halte ich gerne zurück, in Einzelinterviews wirken die nicht-management-Personen immer nett, offen, überzeugt und realitätsnah.

Wenn man die Universalfernbedienung wie PU vollständig universell programmbierbar ist, braucht es ja entweder ein lokales GUI oder eine Schnittstelle. Ersteres dürfte extrem teuer sein, letzteres muss gepflegt werden ;-)
 
Oben