Dazu muss man das System dahinter verstehen.Mit den 12V-Schienen kann ich nicht wirklich was anfangen, da sind mir die heutigen Gleise lieber.
Am Anfang waren die Schienen blau und hatten je Segment, die sich an den Abmessungen bis heute nicht geändert hatten im Grunde nur eine weiße Schwelle.
Bestanden also aus 3 Teilen pro Segment. Damals waren es noch reine Schiebezüge. Alternativ wurden dann recht klobige 4,5V Motoren und recht große Batterieboxen angeboten.
Später hatte LEGO die Idee, Ihre Eisenbahn direkt zu Elektrifizieren. 12V hatte sich durch reguläre Modellbahn bereits etabliert. Und Lego musste im Grunde nichts neu entwickeln.
Trafo.. und zusätzliche mittige Stromschienen (Zum NACHRÜSTEN) waren eben die Konsequenz.. die Motoren wurden in 12V mit Schleifern hergestellt.
Erwähnenswert, das die weißen Schwellen seinerzeit noch ganz gewöhnliche 2 x 8 Platten waren. Incl. Stromschiene bestand ein Schienensegment nun aus 4 Teilen.
Irgendwann waren Blaue Schienen mit weißen Schwellen wohl nicht mehr Zeitgemäß, und Lego hatte nun Hellgrau (light grey) regulär im Sortiment (bis dahin nur für Grundplatten üblich), das sich für die Schienen natürlich viel besser eignete.
Im Rahmen dieser neuen Schienen mischte Lego für die Schwellen (Weiß passte dann nicht mehr dazu) Dunkelgrau (dark grey),
Dazu wurden die Schienen und Schwellen nun mit "Klipsen" Verbunden, und um eine weitere mittlere Schwelle ergänzt. Das segment bestand nun aus 4/5 teilen (Immernoch 4,5 / 12v)
So konnte man blaue und graue ära wirklich Problemlos kombinieren. (Wenn man an der Verbindung zwischen blau/grau eben wieder eine gewöhnlcihe 2 x 8 Platte nahm.
Der Vorteil lag auf der Hand... man musste sich nicht zwischen 4,5/12v entscheiden. Man kaufte sich das Schienenmaterial für 4,5 v (Ohne Mittelstromschienen) zusammen, und konnte es dann bei bedarf elektrifizieren.
Damit wurde die graue 12v äre dann eben auch zur GOLDENEN LegoEisenbahn-Zeit.
Lego erkannte die hohe Nachfrage nach "Modellbahnen". Der Travo wurde "erwachsener" konnte sogar mit einem Technik-Hebel für die Fahrtregelung aufgebaut werden.
Man Bot elektrische Weichen an (12v), inkls. aneinandersteckbare Schaltpulte, wie man sie im Groben auch schon von Märklin kannte.
Licht-Signale, mit Unterbrecher-Stromschienen ermöglichten wie beim kleineren Vorbild "realistischen Bahnhofsbetrieb. Bahnübergänge mit elekrischen Schranken und beleuchteten Andreaskreuz... ja sogar ein elektrisches Enkuplungs-Schienensegment gab es. Eben alles Dinge, die bei den "kleinen" Modellbahnen üblich waren.
Lichtsets für Gleisfelder/Bahnhöfe sowie Züge wurden sowohl in 4,5v als auch 12v angeboten.
Kabel bzw. Stecker bestanden ähnlich wie bei Märklin, aus Schraubbaren Klemmstiften und Buchsen.
Das die 12v Motoren auch noch richtig Kraft und viel mehr Traktion hatten erwähne ich nur am Rande. Das lag aber auch daran, das die Schienen eine fein gezackte Auflage hatten (Kurven waren nur die Außengleise gezackt und die Innengleise glatt.) Es wurden keine dünnen Gummiringe sondern eine art breiter Gummireifen verwenden, was für mehr auflauge der Räder auf den Gleisen sorgte. Das auch alle (bis zu 6 Räder) des Motors angetrieben waren und Loks meist noch mit 2 zusätzlichen 2x6x2 Gewichtssteinen beschwert wurden, ergänzte die enorme Traktion natürlich.
Einziger Nachteil war eben auch der stärkere Abrieb und somit Verschleiß der Gummireifen. Was man nicht selten in Schaukasten-Anlagen in Kaufhäusern sah, wo die Zuge mal eben bis zu 8 Stunden am Tag fuhren.
Die Enorme Zugset-Vielfalt sowie Einzel-Loks und Waggons waren einfach ein Traum für Lego UND Eisenbahnfans. Darüber hinaus boten die Züge noch maximalen SPIELwert. Ich liebe die klassischen Lego-Eisenbahntüren noch bis heute.
Fazit:
Ja die Züge mögen heute vielleicht "besser" und Zeitgemäßer aussehen.. aber was bietet Lego von Haus aus denn schon seinen Kunden im Bereich Eisenbahn?
Alle 4-5 Jahre 2 neue Zug-Sets (Personen und Güter) Und immerhin Schienensets. Ab und an vielleicht mal nen Bahnhof im Rahmen einer Sonderserie.
Ps: Der Grund warum die Schienen anfangs blau waren.. lag einfach an den verfügbaren Farben seinerzeit. (Gab im groben nur Rot, Blau, Gelb, Weiß, Schwarz. Grau war wie Grün eine Ausnahme für Bauplatten sowie ggf. weichplastik-Flora)
Stahl schimmerte oft blau (blue steel) also nahm man eben Blau. Für die Schwellen wäre rot sicher näher an Holzfarbe gewesen. Aber trockenes Holz schien wohl recht hell also er weiß??
Hätte man heute mehrteilige Schienensegmente, könnte man selbst zwischen braunen (Holz) oder grauen (Beton) Schwellen wählen... schade eigentlich.
Zuletzt bearbeitet: